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016 - 30 Meilen unter dem Meer

016 - 30 Meilen unter dem Meer

Titel: 016 - 30 Meilen unter dem Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Stahl
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Bewohner, die Matt sonderbar anmuten mussten, für sie gang und gäbe waren.
    Bei den Göttern, sie hatte seltsamere Wesen kennen gelernt als diesen Abn el Gurk Ben Amar Chat Ibn Lot Fuddel den Sechsten! Und wenn sie sich selbst gegenüber ehrlich war, dann musste Aruula zugeben, dass Maddrax zu eben diesen »Sonderfällen« zählte…
    Immer noch.
    Auch wenn sie ihn… liebte. Wenn er längst schon Teil ihres Lebens geworden war. Wenn sie sich ein Leben ohne ihn nicht mehr vorstellen konnte und wollte.
    Vielleicht, dachte die Barbarin, wärs keine schlechte Idee, ihm das einmal zu sagen…
    ... wenn sie noch Gelegenheit dazu bekam. Einen Moment lang spielte sie mit dem Gedanken, nach Maddrax zu »lauschen«, ihre telepathische Gabe einzusetzen, um herauszufinden, ob sie noch ein »Signal« von ihm auffangen konnte. Aber sollte ihr das nicht gelingen, dann stand zu befürchten, dass Maddrax Aruula verfolgte den Gedanken nicht weiter und verwarf die Idee. Sie wollte gar keine Gewissheit haben! Nein, die Hoffnung war ihr lieber.
    »Gurk? Wo bist du?«
    Die Behausung des Gnoms schien tatsächlich verwaist. Wo steckte er bloß?
    War er ihnen am Ende doch gefolgt? überlegte Aruula. Aber warum hatte er sich ihr dann nicht gezeigt, als sie vor den Taratzen floh? Oder vielmehr: Warum hatte er ihnen nicht geholfen?
    Ein Rumoren riss sie aus den Gedanken. Sie wirbelte herum, das Schwert zum Stoß bereit in der Hand - und ließ es sinken, als Gurk aus einem Loch in einer Ecke herauskroch, vor sich hin brabbelnd und fluchend.
    »Jessasmariaundjosef!«, grummelte er (so in etwa klang es jedenfalls für Aruula). »Kann ein alter Mann denn nicht einmal in Ruhe schei…?«
    Als Abn el Gurk der Barbarin ansichtig wurde, verflog seine schlechte Laune und sein Gesicht erhellte sich. Eilig ordnete er seine Kleidung, die aus einer grobgewebten Kutte und irgendetwas Undefinierbarem bestand, das er darunter trug; eine Art Ganzkörperanzug mit einer Klappe auf der Kehrseite.
    »Hoi!«, machte er. »Was sehen meine trüben Äuglein da? Du bist wieder da? Das kann nur bedeuten, dass der andere von den Taratzen gefressen wurde!«
    Über diese Möglichkeit zeigte sich Gurk nicht die Spur betrübt oder gar entsetzt.
    »Das will ich nicht hoffen!«, meinte Aruula. Dann erzählte sie dem Kurzen von ihrer neuerlichen Begegnung mit den Taratzen, wozu es nicht vieler Worte bedurfte.
    »Und jetzt?«, fragte Gurk harmlos, als sie zum Ende gekommen war.
    »Will ich versuchen, Maddrax zu befreien«, erklärte Aruula knapp.
    Gurk lachte trocken auf. »Da bist du aber in die verkehrte Richtung gelaufen.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, ich bin zu dir gekommen, um dich zu bitten, mir zu helfen.«
    »Ach? Trügt mich meine Erinnerung oder habt ihr mein Angebot, euch zu helfen, nicht abgelehnt?«
    »Maddrax hat es abgelehnt.«
    »Warum sollte ich dann ausgerechnet diesem Maddrax helfen?«, fragte Gurk schnippisch.
    »Weil ich dich darum bitte?« Aruula zauberte allen Charme in ihren Tonfall.
    »Hmm«, machte der Gnom, »hmmhmmm.« Er rieb sich das Kinn, die Knollennase, die hohe Stirn. Dann meinte er: »Ohne Gegenleistung wird aber nichts aus unserem Geschäft.«
    »Ich habe nichts, das ich dir anbieten könnte«, erwiderte Aruula. »Nur mein Schwert, und das…«
    Gurk winkte ab. »Ach, behalt dein Schwert! Schwerter hab ich selbst mehr als genug!« Er wies auf seinen »Privatbasar«. »Nein, nein; nein - aber ich wüsste schon, wie wir ins Geschäft kommen könnten…« In sein Gesicht schlich sich ein beunruhigender Ausdruck.
    »Ach ja?«, meinte Aruula. Ihr dämmerte freilich, was dem Gnom vorschwebte. Eine wenig erbauliche Vorstellung - für sie…
    Sie behielt Recht. Und willigte ein.
    ***
    Matthew Drax erwachte. Oder zumindest glaubte er das…
    ... denn was er um sich her sah, mochte ebenso gut ein Albtraum sein.
    Und er wünschte sich, es wäre einer. Ein ohrenbetäubendes Fauch- und Kreischkonzert. Taratzen, so weit das Auge reichte. Und jede Einzelne dieser Riesenratten starrte ihn an.
    Selbst aus dem Dunkeln noch konnte er die stieren Blicke aus tückischen Augen auf sich spüren. Ebenso ihre Gier, die sie allesamt teilten - die Lust sich auf ihn zu stürzen, um ihn bei lebendigem Leibe zu fressen.
    Aber das taten sie nicht. Oder noch nicht…
    Matt war an Händen und Füßen gefesselt, mit Seilen, die aus irgendwelchen Naturfasern geflochten und verdammt strapazierfähig waren. Zudem saßen die Fesseln so fest, dass er sich schon bei den

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