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016 - Der Satanswolf

016 - Der Satanswolf

Titel: 016 - Der Satanswolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Rainer die Polizei an, damit man Maurus Ditaranto abholte. Er hängte ein, ohne seinen Namen genannt zu haben, und blickte mich ernst an.
    »Was nun, Tony?«
    »Werner Hassel nannte uns vier Namen. Lardas und Ditaranto kann Menningmann abhaken. Stehen noch Martina Menningmann und Markus Laber auf seiner Liste.«
    Wir kehrten unverzüglich zu Rainers Opel zurück, und wieder fingen bange Minuten für uns an. Menningmann hatte einen Vorsprung. Würden wir ihn wettmachen können?
    ***
    Markus Laber handelte mit Heizöl und Schmiermitteln. Seit zehn Jahren betrieb er dieses Geschäft nun schon, und seine Firma expandierte Jahr für Jahr, was sich in fetten Gewinner bemerkbar machte. Der einzige Haken an der Sache war, daß Laber wenig Zeit hatte. Und es wurde immer schlimmer.
    Martina Menningmann, eine hübsche Frau mit großen Augen und dunklen Haaren, stets nach der neuesten Mode – aber niemals verrückt – gekleidet, versuchte mit diesem Problem irgendwie fertigzuwerden.
    Die ganz große Liebe verband sie nicht mit Markus. Aber sie war ihm sehr zugetan, und er überhäufte sie mit Geschenken. Er war auch stets bemüht, ihr jeden Wunsch von den Augen abzulesen, und sie war ihm dafür sehr dankbar.
    Sie sah ihn leider nur so selten.
    Er wollte nicht, daß sie arbeitete, denn sie sollte immer für ihn da sein. Und so saß sie in seinem schönen großen Haus in Feldmark und tat kaum etwas anderes, als auf ihn zu warten.
    Detlev, ja, den hatte sie damals geliebt, als sie ihn heiratete. Unsterblich war sie in ihn, diesen großen starken Mann, verliebt gewesen, und sie hatte sich nicht vorstellen können, daß sie sich jemals von ihm trennen würde. Als er sie fragte, ob sie seine Frau werden wolle, war das für sie der glücklichste Tag ihres Lebens gewesen.
    Doch dann waren diese furchtbaren Schatten auf ihre Ehe gefallen. Man hatte Detlev wegen Mordes eingesperrt.
    Das verkraftete Martina nicht. Sie hielt die seelische Belastung, mit einem Mörder verheiratet zu sein, nicht aus. Zwar hatte Detlev immer wieder beteuert, er wäre unschuldig, aber man hatte ihn mit dem Messer in der Hand neben der Leiche angetroffen, und es hatte zwei Augenzeugen geben, die gesehen hatten, wie er zustach.
    Detlev – ein Mörder. Darüber kam Martina nicht hinweg. Da man ihren Mann lebenslänglich ins Gefängnis steckte, war sie nur noch auf dem Papier verheiratet. Einen wirklichen Ehemann hatte sie nicht mehr. Sie war allein, daran litt sie vor allem in den einsamen Nächten.
    Und da war Markus Laber, der sich so nett um sie bemühte.
    Zur Scheidung war es dann nur noch ein ganz kleiner Schritt.
    Heute wußte sie nicht mehr, ob es richtig gewesen war, sich von Detlev zu trennen und zu Markus zu ziehen. Aber nun war es schon mal passiert, und Martina versuchte das Beste daraus zu machen.
    Sie wußte, daß Detlev ausgebrochen war. Daß ihm der Teufel dabei geholfen hatte, glaubte sie allerdings nicht. Sie hoffte, daß man ihn bald wieder einfing, aber man sollte ihm dabei nicht wehtun.
    Man sollte ihn nur daran hindern, daß er möglicherweise hier auftauchte und sie zwang, ihn zu verstecken.
    Martina wußte nicht, wie sei darauf reagiert hätte. Einfach nein sagen hätte sie nicht gekonnt, damit hätte sie Detlev wütend gemacht, und in seinem Zorn war er gefährlich. Andererseits aber wollte sie sich auch nicht zu seiner Komplizin machen.
    Er war ein gesuchter Mörder. Wenn er hierher kam, würde sie ihn überlisten und der Polizei ausliefern müssen.
    Martina begab sich zur Hausbar und nahm sich einen Drink.
    »Bleib lieber, wo du bist, Detlev Menningmann«, flüsterte sie. »Am vernünftigsten wäre es, wenn du freiwillig ins Gefängnis zurückkehren würdest. Aber das tust du bestimmt nicht, dazu liebst du die Freiheit viel zu sehr.«
    Sie goß sich einen Sherry Brandy ein. Auf dem Highboard stand eine vergoldete Jahresuhr. Unter das Glaskuppel drehten sich vier vergoldete Kugeln unruhig hin und her.
    Das Glas in der Hand, betrachtete Martina das Zifferblatt und versuchte mitzukriegen, wie sich die Zeiger bewegten, doch dies geschah so langsam, daß es nicht wahrzunehmen war.
    Gestern abend ein Essen mit diesem, vorgestern abend eine Besprechung mit jenem, heute abend eine Zusammenkunft mit Angehörigen der Ölmultis, dachte Martina verstimmt. Und wann ist er mal zu Hause und hat Zeit für mich? Einmal im Monat, wenn’s hoch hergeht.
    Vor einer Stunde hatte er sie zum letztenmal angerufen, um ihr mitzuteilen, »daß es leider noch

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