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016 - Der Satanswolf

016 - Der Satanswolf

Titel: 016 - Der Satanswolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Augenzeugen. Mit ihrer Aussage klebte Menningmann dann richtig fest.
    Als er ins Gefängnis wanderte, glaubten Ditaranto und Lardas, ihn vergessen zu können.
    Doch nun war er wieder frei. Der Teufel hatte ihm zur Flucht verholfen und ein grauenerregendes Ungeheuer aus ihm gemacht, dem echte scharfe Wölfe gehorchten.
    Wahnsinn war das.
    Aber Ditaranto hatte mit eigenen Augen gesehen, daß es sich um kein Schauermärchen handelte.
    Menningmann, das Monster, hatte zum erstenmal zugeschlagen, und er würde es wieder tun!
    Ditaranto eilte durch den finsteren Park. Er vernahm das Martinshorn eines Streifenwagens, der höchstwahrscheinlich zu jenem Haus unterwegs war, in dem Ricky Lardas wohnte.
    Ricky, du Heißsporn! dachte Ditaranto, während er sich durch hohe Büsche kämpfte. Dieses Grauen, dieser Horror wäre uns erspart geblieben, wenn du damals nicht so schnell mit dem Messer zur Hand gewesen wärst. Deine Unbeherrschtheit hat sich nun gerächt, und ich hoffe, daß Menningmanns Rache nicht auch mich trifft, denn eigentlich bin ich ja unschuldig. Ich habe diesen Mann nicht umgebracht…
    »Aber ich habe Menningmann mit meiner Aussage belastet und damit ins Gefängnis gebracht«, murmelte Ditaranto aufgeregt.
    »Herrgott, wenn man das Rad der Zeit doch bloß um zwei Jahre zurückdrehen könnte. Ich würde einiges anders machen…«
    Er strauchelte über eine Wurzel. Beinahe wäre er gefallen. Mit einer komisch anmutenden Bewegung gewann er das Gleichgewicht zurück.
    Da vernahm er plötzlich rechts ein markerschütterndes Knurren.
    Sein Herzschlag setzte aus. Sein Kopf ruckte herum, und er erblickte zwei Wölfe, die zum Sprung geduckt waren.
    ***
    Obwohl er schon müde war, verlieh ihm die Todesangst neue Kräfte. Er sah das Monster nicht, dem die Wölfe gehorchten. Menningmann stand vermutlich hinter irgendeinem Baum und schaute zu, wie seine Verbündeten ihr Opfer zu Tode hetzten.
    Ditaranto lief, so schnell er konnte. Dunkle, knurrende Schatten schossen hinter ihm her. Sie holten ihn ein, federten kraftvoll hoch.
    Ein Wolfskörper prallte gegen Ditarantos Rücken.
    Der Zuhälter fiel nach vorn. Er brüllte auf, rollte herum, riß sich los, schlug nach den nächtlichen Räubern, trat nach ihnen.
    Doch die blutrünstigen Tiere ließen nicht von ihm ab.
    Ditaranto wehrte sich immer noch verzweifelt, doch die Tiere waren ihm in jeder Hinsicht überlegen.
    Er sah sein Ende schon kommen.
    Lardas war schuld daran, doch was hatte das jetzt noch zu bedeuten? Ditaranto hieb mit seinen Fäusten gegen die Wolfsschnauze, die auf seine Kehle herabschoß. Das geifernde Tier winselte.
    Das verlieh Maurus Ditaranto Auftrieb.
    Er schaffte es, noch einmal auf die Beine zu kommen. Er biß die Zähne zusammen und torkelte weiter.
    Doch schon nach drei Schritten rissen ihn die Wölfe wieder nieder, und diesmal gaben sie ihm den Rest…
    ***
    In meinen Augen war Ditaranto verrückt. Wie konnte er nur hinter Menningmann herrennen?
    Rainer Trissenaar fuhr mit Vollgas. Der Opel-Motor dröhnte. Obwohl ich angegurtet war, hielt ich mich verkrampft fest. Ein äußeres Zeichen meiner inneren Anspannung.
    Menningmann, das Monster. Es würde schwierig sein, den Höllenrächer zur Strecke zu bringen. Ich hatte eine Kostprobe seiner Kräfte zu spüren gekriegt, und ich war sicher, er konnte noch viel mehr, dieser Wolf, der wie der verkleidete Satan aussah.
    »Dort läuft er!« rief Trissenaar.
    Maurus Ditaranto verschwand soeben in einem düsteren Park.
    Trissenaar raste auf den Eingang der Anlage zu. Hineinfahren konnte man nicht. In der Mitte des Asphaltweges ragte ein dicker Eisendorn auf. Rainer Trissenaar trat im allerletzten Moment auf die Bremse. Ich dachte schon, er wolle den Dorn einfach umfahren.
    Wahrscheinlich hätten wir den Opel-Motor dann im Fußraum des Wagens gehabt.
    Die Pneus pfiffen ein schrilles Lied.
    Trissenaar drehte das Lenkrad. Der Opel tanzte hinten weg und stellte sich vor dem Parkeingang quer.
    »Phantastisch, wie Sie das hingekriegt haben«, sagte ich. »Vorausgesetzt, es war gewollt.«
    »Das war es«, gab Trissenaar grinsend zurück. »Ich übe mit meinem Wagen oft auf einem großen leeren Parkplatz. Man muß ja schließlich die Leistungsgrenze seines Fahrzeugs kennen, um bei einer Verbrecherjagd nicht Kopf und Kragen zu riskieren.«
    Ich hakte den Gurt los. Die Automatik rollte ihn auf. Wir verließen den Opel, zogen unsere Waffen und eilten in den finsteren Park. Da wir nicht wußten, welche Richtung Ditaranto

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