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016 - Der Satanswolf

016 - Der Satanswolf

Titel: 016 - Der Satanswolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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eingeschlagen hatte, meinte Trissenaar, es wäre gut, wenn wir uns trennen würden.
    »Einverstanden«, sagte ich. »Aber nehmen Sie sich in acht. Überall hier in der Finsternis kann Detlev Menningmann mit seinen Wölfen lauern! Wir haben keinerlei Garantie, daß es nicht so ist!«
    »Ich pass’ schon auf!« versprach Rainer Trissenaar und stürmte davon.
    Ich wählte die andere Richtung. Wenn Maurus Ditaranto Glück hatte, erwischten wir ihn und nicht der Satanswolf.
    Ich lief unter ausladenden Baumkronen hindurch, an Büschen und Bänken vorbei. Meine Nerven waren bis zum Zerreißen angespannt. Wenn mir Menningmann jetzt entgegengetreten wäre, hätte ich ohne Verzögerung abgedrückt. Meine geweihte Silberkugel war bestimmt stärker als das schwarze Leben, das ihn nunmehr ausfüllte.
    Menningmann hatte heute – in der Strafvollzugsanstalt Essen – aufgehört, ein gewöhnlicher Mensch zu sein. Wolfsblut floß nun durch seine Adern. Die schwarze Macht beherrschte ihn. Zu retten war er nicht mehr.
    Ein Schrei ließ mir das Blut in den Adern gerinnen.
    Ditaranto! schoß es mir durch den Kopf. Das Glück, das ich ihm wünschte… Er hatte es nicht gehabt!
    Doch vielleicht konnte ich ihn noch retten. Ich mußte es auf jeden Fall versuchen. Wie von Furien gehetzt rannte ich durch den finsteren Park. Halblinks tauchte Rainer Trissenaar auf. Er stieß laufend zu mir. Nebeneinander jagten wir auf die fürchterlichen Schreie zu.
    Als wir Ditaranto wiedersahen, schaffte er es, auf die Beine zu kommen, doch die beiden Wölfe, die ihn überfallen hatten, rissen ihn gleich wieder nieder, und sie bereiteten dem Leben des Mannes ein Ende, ehe wir eingreifen konnten.
    Doch das sollten sie nicht ungestraft getan haben.
    Schießend rannten wir auf die Tiere zu. Wir zielten nicht, ballerten einfach drauflos. Unsere Kugeln pflügten den Boden. Erde spritzte hoch. Die grauen Mörder warfen sich herum und ergriffen die Flucht. Aber sie kamen nicht weit. Unsere Geschosse erwischten sie schließlich doch. Im Lauf überschlugen sie sich, rollten einige Meter weit und blieben tot liegen.
    Doch ich konnte mich über diesen Erfolg angesichts der schrecklich zugerichteten Leiche nicht freuen.
    Mißtrauisch blickte ich mich um. Ich war sicher, daß Detlev Menningmann irgendwo in der Dunkelheit stand und uns beobachtete. Aber er zeigte sich nicht.
    ***
    Erschütterung schwang in Trissenaars Stimme mit, als er sagte:
    »Ditaranto wurde noch übler zugerichtet als Lardas.«
    Ich nickte grimmig. »Zwei Morde innerhalb ganz kurzer Zeit. Wenn das so weitergeht, drehe ich durch.«
    »Mich würde interessieren, woher Menningmann die Wölfe hatte.«
    Ich hob die Schultern. »Keine Ahnung. Sie stehen ihm jedenfalls ab sofort nicht mehr zur Verfügung. Wenigstens ein schwacher Trost.«
    »Vielleicht holt er sich neue vierbeinige Helfer.«
    »Meine Güte, malen Sie den Teufel nicht an die Wand, Rainer.«
    Trissenaar ließ seinen Blick durch die Dunkelheit schweifen. »Ob Menningmann noch hier ist, Tony?«
    »Ich kann seinen haßerfüllten Blick direkt auf mir ruhen spüren«, sagte ich.
    »Dann müssen wir versuchen, ihn zu stellen«, bemerkte Trissenaar.
    »Okay. Aber diesmal bleiben wir beisammen. Menningmann verfügt über ein paar gefährliche Höllenregister. Ich möchte nicht, daß Ihnen etwas zustößt. Zum Teufel, warum siezen wir uns eigentlich immer noch? Ich denke, es ist an der Zeit, daß wir du zueinander sagen.«
    »Gern, Tony«, sagte Trissenaar.
    »Dann mal auf in den Kampf, Rainer. Aber schärf dir eines ein: Mit deinen Kugeln kannst du Menningmann höchstens kitzeln, deshalb ist es besser, du überläßt ihn mir, wenn wir ihn aufgestö- bert haben. Oder noch besser… Hier.« Während des Sprechens hatte ich meinen Diamondback geladen. Nun warf ich meinem Frankfurter Kollegen den Colt zu.
    Er fing ihn auf. »Und du?« fragte er. »Womit gehst du dem Satanswolf ans Leder?«
    Ich öffnete mein Jackett und wies auf die superflache Weihwasserpistole, die in meinem Gürtel steckte. Sie war »achtschüssig«, und gewährleistete eine Treffsicherheit auf fünf Meter. Ihr Vorteil war, daß sie völlig lautlos funktionierte. Ich setzte sie immer dann ein, wenn ich mich mit keinem Geräusch verraten wollte.
    Nun zog ich die Pistole, und wir begaben uns auf die Suche nach Detlev Menningmann, doch schon bald stellte sich heraus, daß er den nächtlichen Park verlassen hatte.
    An der Nordseite des Parks stand eine Telefonzelle. Von da aus rief

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