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0160 - Der Sammler

0160 - Der Sammler

Titel: 0160 - Der Sammler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Tür.
    Er trat sie auf.
    Ein kurzes Heben des rechen Beins, ein wuchtiger Tritt, und die Tür hatte dem Monster nichts mehr entgegenzusetzen. Sie wurde buchstäblich aus dem Rahmen gefetzt.
    Als zerrissenes und zersplittertes Etwas prallte sie draußen auf die Straße, wo die ersten Schreie aufgellten, denn einige Menschen hatten das Monster bereits gesehen.
    Panikartig rannten sie weg.
    Im Nu entstand ein gewaltiger Tumult, der sich blitzartig ausbreitete.
    Die Menschen flohen auf die Straße. Wagen bremsten. Reifen radierten über den Asphalt. Irgendwo ging eine Scheibe zu Bruch, und als der Polizist sowie der Arzt an der Tür erschienen, da sahen sie das Ausmaß der Bescherung.
    Der Steinerne ohne Kopf hatte gewütet.
    Er war kurzerhand über die Straße gelaufen und ließ sich auch von fahrenden Wagen nicht aufhalten. Er trat sie zusammen, wuchtete seine Füße gegen das Blech der Wohlstandskutschen, wo die Tritte tiefe Risse und Krater hinterließen.
    Er ging die Straße hinunter.
    Mitten auf der Fahrbahn marschierte das kopflose Monster einher, und niemand hielt es auf.
    Die Menschen waren viel zu sehr mit sich und ihrer Angst beschäftigt, als daß sie es gewagt hätten, sich diesem gefährlichen Menschen in den Weg zu stellen.
    Nur ein Mann tat es.
    Er hatte ein Gewehr, stieß die Tür seines Hauses auf und sprang ins Freie.
    Sofort legte er an und schoß.
    In rascher Folge verließen die Kugeln den Lauf und hieben gegen den Körper des Steinernen.
    Dort sirrten sie als Querschläger ab, zerstörten zwei Fensterscheiben oder kratzten Putz von der Hauswand.
    Der Mann aber, der geschossen hatte, ließ seine Waffe fallen, als wäre sie glühendheiß.
    Hastig schlug er ein Kreuzzeichen, während das Monster weiterging und hinter der nächsten Kurve verschwand.
    »Der Teufel!« kreischte eine alte Frau und fiel dabei auf die Knie. »Der Teufel hat diesen Ort heimgesucht. O Gott, wir sind verflucht. Wir sind alle verflucht…«
    Es war niemand da, der ihr widersprach. Die Menschen waren vor Entsetzen stumm…
    ***
    Der Steinerne wollte mich töten!
    Ich brauchte gar nicht drum herum zu reden, es lag auf der Hand. Nicht umsonst hielt er die Säge umklammert.
    Was blieb mir? Innerhalb von Sekunden mußte ich einen Ausweg finden, denn das Monster war bereits im Begriff sich niederzubeugen, um mit dem Sägeblatt meinen Hals zu durchtrennen.
    Zum Glück war es etwas langsam. Die Bewegungen konnte man hölzern bezeichnen. Sie waren nicht so schnell wie die eines Menschen. Das gereichte mir als Vorteil.
    Mir blieb ein Minimum an Zeit, das ich ausnutzte. Weg konnte ich nicht, schießen auch nicht, aber ich hatte noch mein geweihtes Kreuz. Es hatte schließlich den Kopf im Wald aufgelöst. Vielleicht schaffte ich bei diesem Monster das gleiche.
    Ich griff blitzschnell zu und ließ meine Hand wandern. Die Kette spürte ich zwischen den Fingern, dann hatte ich das Kreuz.
    Aber auch die Säge war da.
    Vor meiner Kehle surrte das scharfzackige Blatt. Dicht darüber sah ich die wie eingefroren wirkenden Gesichtszüge des steinernen Monsters. Da lag das Kreuz frei!
    Ein Sonnenstrahl fiel auf das Silber, warf einen blitzenden Reflex, der auch das Gesicht des Unheimlichen traf.
    Mit einem irren Schrei fuhr er zurück. Er schleuderte seinen massigen Körper nach hinten, bevor ich dazu kam, mein Kreuz gegen ihn zu pressen.
    Der Steinerne krachte zu Boden, warf sich jedoch sofort herum und kroch auf allen vieren über die Straße dem nächst gelegenen Graben zu.
    Er war nicht sehr schnell, aber auch ich kam kaum in die Höhe.
    Noch immer spürte ich meine rechte Hand nicht. Ich konnte nur die linke gebrauchen, stützte mich damit auf der Stoßstange des Bentley ab und quälte mich auf die Beine.
    Der Steinerne war nach links gelaufen. Längst hatte er den Graben überquert und verschwand zwischen den noch jungen Laubbäumen.
    Ich nahm die Verfolgung auf. Dieser Dämon sollte mir nicht entkommen. Zwei Sätze brachten mich bis dicht an den Graben, ich sprang hinüber und landete ebenfalls zwischen den Bäumen.
    Mit der linken Hand schlug ich die biegsamen Zweige zur Seite, die zurückpeitschten und mein Gesicht trafen. Ich verlor durch mein Handicap wertvolle Sekunden, und der Steinerne baute seinen Vorsprung aus.
    Er entkam mir.
    Nach fünfzig Yards blieb ich stehen. Das Gebüsch wuchs jetzt so hoch und dicht, daß ich nicht mehr darüber hinwegschauen konnte. Von dem Monster hörte ich noch etwas. Krachen und brechen von Ästen oder

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