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0160 - Der Sammler

0160 - Der Sammler

Titel: 0160 - Der Sammler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erschossen hatte. Aber das konnte man Costello nicht beibringen.
    Allmählich wurde die Gegend kultivierter. Die Ortsnähe machte sich bemerkbar.
    Ich sah weite Felder, Äcker und schmale Wege, die beides voneinander trennten.
    Scheunen standen auf den Feldern. Eine kleine erhob sich sogar auf einem Hügel. Ich passierte sie und ahnte nicht, daß hier alles seinen Anfang genommen hatte.
    Nach der nächsten Kurve sah ich den Ort.
    Malerisch wirkte er aus der Ferne gesehen. Saubere Dächer, zwei Kirchtürme, die alles überragten und das Hügelland dahinter, das sanft anstieg und mit dichten Mischwäldern bedeckt war.
    Ein schönes Land, diese Provinz Kent. Besonders an diesem Tag, wenn die Sonne schien.
    Ich blieb auf der Hauptstraße, die sich in zahlreichen Kurven in den Ort hineinwand.
    Und sofort merkte ich, daß etwas nicht stimmte. Es waren zu viele Menschen auf der Straße. Und die hatten beileibe keinen Grund zu feiern, denn ich sah demolierte Fahrzeuge und auch zerbrochene Fensterscheiben.
    Was war geschehen?
    Ich stellte meinen Wagen kurzerhand im Parkverbot ab. Niemand kümmerte sich darum. Einen Mann, der Scherben vor seinem Haus zusammenkehrte, fragte ich nach dem Grund.
    Der Mann hob den Kopf, schaute mich ängstlich an und zischte warnend: »Verschwinden Sie, Mister, aber schnell!«
    Ich ging. Auf Fremde war man hier wohl nicht gut zu sprechen.
    Wie schon so oft suchte ich die Polizeistation. Ich fand sie auch.
    Und ich sah zwei Polizisten, die von mehreren Menschen eingekeilt waren und wild durcheinander sprachen.
    Ich hielt mich zurück und spielte den stillen Beobachter. Und schon wußte ich Bescheid, denn Worte wie »Kopflos« und »steinerne Monster« fielen.
    Also hatte es hier Ärger gegeben.
    Ein paar Leute drückte ich zur Seite, damit ich freie Bahn hatte und zu den Polizisten konnte.
    Zweimal mußte ich dem grauhaarigen Mann auf die Schulter klopfen, bevor er sich umdrehte.
    »Was wollen Sie;«
    »Scotland Yard!« zischte ich ihm ins Ohr.
    Da wurden seine Augen groß. »Mann, auf Sie haben wir gewartet. Kommen Sie!«
    Ein paar Leute schauten mich erstaunt an, als wäre ich von einem anderen Stern. Ich ging hinter dem Uniformierten her und betrat das Polizeirevier, das in einem roten Backsteinbau untergebracht war. Der zweite Beamte folgte mir und schloß die Tür, die jedoch ein großes Loch aufwies.
    Neugierige Gesichter starrten zu uns herein.
    Ich deutete in die Runde, sah das kleine Chaos und fragte:
    »Kann man hier ungestört sprechen?«
    »Schlecht.«
    »Dann ist es nicht zu ändern. Oder haben sie Zellen?«
    Plötzlich grinste der ältere Polizist. »Das ist die Idee«, sagte er, »kommen Sie mit.«
    Die Zelle war klein und besaß ein Minifenster aus Glasbausteinen. Ich erfuhr die Namen der Beamten und stellte mich selbst vor. Inzwischen konnte ich auch die Finger meiner rechten Hand wieder bewegen. Ich fühlte mich also ziemlich fit.
    »Dann erzählen Sie mal«, sagte ich und teilte Zigaretten aus.
    Die beiden Männer redeten abwechselnd. Und was sie zu sagen hatten, klang sehr interessant…
    ***
    Zum zweiten Mal an diesem Tag schreckte die Sekretärin hoch, denn wiederum betrat jemand, ohne anzuklopfen, das Zimmer.
    Diesmal waren es sogar zwei.
    Die Frau wollte etwas sagen, doch der Kerl mit der Sonnenbrille schnitt ihr mit einer knappen Handbewegung das Wort ab. »Halt die Luft an, Süße, sonst gibt es Ärger. Ist Holbrook drin?«
    »Ja, aber Sie…«
    Die beiden kümmerten sich nicht um die Worte der Frau, sondern ließen sie stehen. Vicente Paresi stieß die Tür zum Allerheiligsten auf, und Mort Millori folgte ihm auf dem Fuß.
    Abe Holbrook sprang hoch. »Was erlauben Sie sich!« schrie er.
    »Sind Sie eigentlich…«
    Während Millori die Tür schloß, war Paresi mit einem Satz bei dem Geschäftsmann und drückte ihm die Mündung eines schweren Revolvers hinter das Ohr.
    Da wurde Holbrook still.
    »Willst du noch mehr sagen!« zischte Paresi.
    »Nein… nein.«
    »Dann setz dich, du Affe!«
    Holbrook plumpste auf seinen Schreibtischstuhl, während die beiden Mafiosi in Besucherstühlen Platz nahmen. »Und sag deiner Zimmerelfe, daß du ab jetzt nicht mehr gestört werden willst. Klar?«
    »Natürlich.«
    Erst als das geschehen war, gaben sich die beiden Männer zufrieden. Paresi übernahm das Kommando. »Du weißt, wer wir sind?«
    »Ich kann es mir denken.«
    »Okay. Der gute Logan kann es nämlich nicht vertragen, wenn man ihn zum Narren hält. Und bei dir habe ich das

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