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0160 - Der Spiegel des Grauens

Titel: 0160 - Der Spiegel des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Stelle senkrecht unter sich und stieß hinunter. Die Idee, die ihm zuerst gekommen war, erschien ihm so atemberaubend unglaublich, daß er sie sofort überprüfen wollte.
    Sie erwies sich bei aller Unglaublichkeit als richtig.
    In der Umgebung der Senke war die Molkex-Schicht an Hunderten von Stellen aufgerissen, und der nackte Boden trat zutage.
    Da, erkannte Joel nach kurzem Zögern, war in doppelter Hinsicht von großer Bedeutung. Aus einer unversehrten Molkex-Schicht Proben herauszuschneiden, war mit den Instrumenten, die sie besaßen, aussichtslos. Eine aufgerissene Schicht dagegen war weniger stabil und leichter angreifbar.
    Aber da war noch etwas anderes. Die Senke mitten in der Ebene war an sich ein höchst merkwürdiges Gebilde. Daß ausgerechnet in ihrer Umgebung die Molkex-Masse Lücken aufwies, machte sie noch verdachtiger. Joel war sicher, daß sich in dem Loch vor ihnen irgend etwas Geheimnisvolles verbarg, und da es auf Zannmalon keine erfreulichen Geheimnisse zu geben schien, ermahnte er seine Leute zur allerhöchsten Vorsicht.
    Sie waren inzwischen zu ihm herabgestoßen, umstanden eine der Lücken in der gläsernen Schicht und bestaunten das Wunder. Das heißt, Jaycie in ihrem plötzlich erwachten, undämpfbaren Eifer begnügte sich nicht mit der bloßen Betrachtung. An ihrer Tragschraube glitt sie zum nächsten Loch hinüber, dann zum übernächsten und so weiter - und näherte sich dabei dem Rand der Senke, vor dem Joel Carso sie gerade gewarnt hatte. Joel mußte sie schließlich zurückrufen. Sie folgte sofort, aber ihr Gesicht war rot vor Aufregung, als sie neben Joel landete.
    ..Wenn Sie mich fragen", sagte sie hastig, „dann war die Molkex-Masse in dieser Gegend vor kurzer Zeit noch flüssig und ist einfach in das Loch dort vorne hineingelaufen."
    Joel stutzte. „Wie kommen Sie darauf?" wollte er wissen.
    „Da vorne werden die Löcher in der Schicht immer größer und zahlreicher", antwortete Jaycie und streckte den Arm aus, um zu zeigen, welche Richtung sie meinte. „Der Boden ist leicht geneigt. Die Molkex-Flecken, die zurückgeblieben sind, sind an der Vorderseite dick, während sie hinten flach gegen den Boden auslaufen. Sie sehen aus wie erstarrte Tropfen."
    Die Aussicht, eine Spur flüssigen Molkex zu finden, war erregend. Joel war drauf und ran, Jaycies auffordernder Geste zu folgen und sich an Ort und Stelle umzusehen. Erst im letzten Augenblick erinnerte er sich daran, daß dieses Unternehmen nicht nur aufregend, sondern auch gefährlich war. Er befahl den übrigen zu bleiben, wo sie waren, und bat Jaycie, ihm zu zeigen, was ihr aufgefallen war.
    Jaycie flog ihm voran. Sie glitten flach über den Boden und landeten etwa achtzig Meter von der wartenden Gruppe entfernt. Jaycie brauchte nichts mehr zu sagen. Joel sah, was sie gemeint hatte, und er erkannte, daß ihre Beschreibung zutraf. Die Molkex-Flecken sahen aus wie Wassertropfen am Rand einer fettigen Schüssel. Bevor sie hatten in den Boden der Schüssel hinunterfließen können, waren sie aus irgendeinem Grunde erstarrt.
    Joel beugte sich nieder und betastete die Masse. Sie war so eisenhart wie an allen anderen Orten. Nichts verriet, was das Molkex zum Fließen gebracht hatte und warum es wieder erstarrt war. Nur eins war klar: Alles Molkex, das es früher hier gegeben hatte, war in die Schüssel hinuntergelaufen. Es mußte dort zehn oder mehr Meter hoch stehen. Joel richtete sich wieder auf.
    „Das gefällt mir nicht, Jaycie", sagte er.
    Jaycie gab keine Antwort. Joel spürte ein warnendes Gefühl in sich aufsteigen. Etwas versuchte ihn auf eine Gefahr aufmerksam zu machen. Die Gefahr kam aus der Schüssel, deren Inneres er von hier aus nicht sehen konnte. Er entschloß sich, die merkwürdige Vertiefung in geringer Höhe zu überfliegen, um einen besseren Überblick zu bekommen. Er wollte Jaycie klarmachen, daß sie zu den anderen zurückkehren und dort auf ihn warten solle. Aber bevor er das erste Wort über die Lippen bekam, begann der Boden zu zittern, und aus dem Loch vor ihm drang ein eigenartiges, stöhnendes Geräusch.
    „Zurück!" schrie er.
    Jaycie war ganz bei der Sache. Noch schneller als Joel selbst schaltete sie ihre Tragschraube auf Hochtouren und schoß in die Höhe. Joel folgte ihr. Sie trieben schräg nach oben, im Steigen sich vom Rand der Bodenschussel entfernend. Joel erkannte, daß in der Mitte der Senke ein neues Gebilde aufgetaucht war. Er war sicher, daß er dort nichts als unbestimmtes Halbdunkel

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