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0160 - Zuletzt wimmern sie alle

0160 - Zuletzt wimmern sie alle

Titel: 0160 - Zuletzt wimmern sie alle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zuletzt wimmern sie alle (1 of 2)
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er hatte Luft geholt, aber da mein Telefon anschlug, schwieg er und griff schnell nach der Mithörmuschel.
    »Cotton«, sagte ich.
    »Ihr Gespräch mit der Matson-Brauerei, Kollege. Bitte, melden Sie sich!«
    Ich wiederholte meinen Namen und sagte noch »FBI« hinterher.
    »Matson-Brauerei, Sekretariat. Was kann ich für Sie tun?«
    »Verbinden Sie mich bitte mit Ihrer Verkaufsleitung«, bat ich.
    Die Verbindung wurde hergestellt, und ein paar Sekunden später meldete sich eine sonore Bierstimme, die gut in eine Brauerei paßte. Ich sagte zum drittenmal meinen Namen und mein Dienstverhältnis und fuhr dann fort: »An wie viele Lokale in Manhattan liefern Sie Ihre Biere?«
    »Wie viele? Na, ungefähr hundertvierzig.«
    »Haben Sie eine Liste dieser Lokale?«
    »Sicher.«
    »Okay. Es handelt sich um die Fahndung nach einem Massenmörder. Bitte, helfen Sie uns. Jede Stunde ist wichtig. Ich werde mich sofort in meinen Wagen setzen und zu Ihnen fahren. Können Sie inzwischen eine Sekretärin an die Liste setzen und sie für mich abschreiben lassen?«
    »Mein Lieber, Sie verlangen reichlich viel. Aber mit dem FBI wollen wir’s uns nicht verderben. Also, gut, ich lasse die Liste sofort abschreiben.«
    »Danke. Ich fahre sofort ab. Nochmals danke.«
    »Okay.«
    Ich legte den Hörer auf. Phil stand schon an der Tür. Ich schüttelte den Kopf.
    »Du bist im Irrtum, mein Alter. Du wirst hierbleiben!«
    »Warum?« maulte Phil. »Soll ich hier Däumchen drehen?«
    »Und was geschieht, wenn Ollegan ausgerechnet jetzt irgendwo gesehen wird?«
    Phil seufzte, drehte sich um und ging zu seinem Schreibtisch zurück. Ich winkte ihm und Johnny zu und verließ das Office.
    Die Matson-Brauerei liegt irgendwo im Norden von New York, und ich ließ mir die genaue Anschrift von unserer Zentrale aus dem Telefonbuch herauspicken, während ich schon die Dritte Avenue hinauf nach Norden zischte.
    Ich hatte allerhand Meilen abzufahren, denn die Brauerei lag sogar schon außerhalb des eigentlichen Stadtgebiets. Halbwegs nach Yonkers zu. Aber ich gebrauchte meine Sirene und konnte deshalb allerlei aus dem Jaguar herauskitzeln.
    Es muß gegen fünf gewesen sein, als ich wieder im Office war - mit der Liste. Ein kurzes Gespräch mit dem Einsatzleiter verschaffte uns zwei Mann Verstärkung aus der Bereitschaft. Als die beiden Kollegen im Office standen, hatten Phil und ich schon einen großen Stadtplan auf meinem Schreibtisch ausgebreitet und sortierten die Adressen auseinander.
    Manhattan ist, wie auch die anderen Stadtteile, in mehrere Postzonen aufgeteilt, die numeriert sind. Ollegans Karte an seine Bandenmitglieder, mit der er seinen Überfall angemeldet hatte, trug den Poststempel New York 21.
    Sie war also innerhalb des Gebiets aufgegeben worden, das zur Manhattan-Postzone 21 gehörte. Und dieses Gebiet wurde im Westen von der Fünften Avenue, im Osten vom East River, im Süden von der 60sten Straße Ost und im Norden von der 80sten Straße Ost begrenzt.
    Unsere Überlegung war sehr einfach: Wer seinen Steckbrief überall hängen sehen kann, der wird nicht ohne zwingenden Grund weit in der Stadt herumlaufen. Er wird also eine Postkarte in den Briefkasten werfen, der seinem Versteck am nächsten liegt. Aus dem gleichen Grund wird er, wenn er sich überhaupt in ein Lokal wagt, wiederum das seinem Versteck nächstgelegene aufsuchen.
    Also schrieben wir aus der Liste zunächst einmal alle Kneipen heraus, die innerhalb der Postzone 21 lagen. Dann gaben wir die Liste an die beiden Kollegen weiter und baten sie, die übrigen Kneipen der Reihe nach anzurufen und nur zu fragen, ob im Lokal eine gewisse Nelly bekannt sei.
    Inzwischen war Phil schon in ein anderes Zimmer gegangen und hatte sich dort ans Telefon geklemmt. Die Kneipen der Postzone 21 waren von uns beiden übernommen worden. Phil hatte rund ein Dutzend anzurufen und ich ungefähr die gleiche Zahl.
    Eine Dreiviertelstunde lang wählten wir unentwegt die nächste Nummer. Und dann kam Phil plötzlich freudestrahlend herüber in unser Office.
    »Ich glaube, ich hab’s, Jerry! Eine Kneipe am Carl-Schurz-Park. Dort wird Matson-Bier verkauft, und es gibt dort eine Serviererin namens Nelly.«
    Ich ließ den Telefonhörer liegen.
    »Los«, sagte ich. »Fahren wir hin. Die Kollegen sollen inzwischen weitertelefonieren, falls sich das bei uns als Fehlspur erweist. Nelly ist immerhin kein gerade seltener Name.«
    Wir informierten die beiden Kollegen und machten uns auf den Weg. Bevor wir gingen, riß

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