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0160 - Zuletzt wimmern sie alle

0160 - Zuletzt wimmern sie alle

Titel: 0160 - Zuletzt wimmern sie alle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zuletzt wimmern sie alle (1 of 2)
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konnte.
    »Wo liegt dieses Haus?«
    »Gehen Sie die East End Avenue runter nach Süden. Das letzte Haus, bevor Sie auf die 79ste Straße stoßen.«
    Ich holte tief Luft. Phil sagte noch etwas wie »Danke«. Dann drehten wir uns schnell um und gingen hinaus. Im Jaguar griff Phil nach dem Hörer des Sprechfunkgeräts.
    »Hier sind Cotton und Decker«, sagte er. »Alarm für die Bereitschaften. Ich glaube, wir wissen, wo Ollegan steckt…«
    ***
    Wir wollten nichts, aber auch gar nichts mehr riskieren. Wir hatten mit Ollegan schon viel zuviel riskiert.
    Wenn er überhaupt in diesem Haus saß, dann durfte er diesmal nicht entkommen.
    Und um ein weiteres eventuelles Entkommen verhindern zu können, mußten wir mehr als nur zwei Mann sein. Allein um das Gebäude zu umstellen, richtig zu umstellen, so daß es keine Lücken und keine schwachen Stellen gab, waren mindestens vierzig Mann nötig, denn es war in seiner Grundfläche kein kleines Gebäude, wenn es auch nur vier Stockwerke hoch war.
    Wir fuhren also mit dem Jaguar bis zur letzten Straßenecke vor diesem Haus und hielten dort an. Die Bereitschaften und Mister High waren inzwischen von Phil über das Sprechfunkgerät informiert worden.
    Es dauerte knappe sechs Minuten, dann kamen sie. O.hne Sirene, langsam, fast lautlös.
    Wir stiegen aus. Noch war es hell, aber die Abenddämmerung hatte eingesetzt. Mister High kam uns über die Kreuzung entgegen. Es fiel mir auf, daß es auf einmal keinen Autoverkehr mehr gab.
    »Ich habe alle Zufahrtsstraßen von der Stadtpolizei absperren lassen«, erklärte der Chef. »Wenn Ollegan wirklich da drin ist, dann darf hier kein Passant auf der Straße sein. Sie wissen ja, wie skrupellos Ollegan loslegt…«
    Ich nickte nur.
    Wir brauchten drei Minuten, um die Bereitschaften zu verteilen. Dann fragte der Chef: »Und wie stellen Sie sich jetzt das Weitere vor?«
    Ich zuckte die Achseln und ging zu dem Lautsprecherwagen, den wir hatten mitkommen lassen.
    Ich setzte mich hinein und ließ mir von dem Techniker, der auf dem Rücksitz hockte und die Lautsprecheranlage bediente, das Mikrophon nach vorn reichen.
    Der Techniker schaltete etwas und nickte dann. Ich nahm das Mikrophon fester in die Hand.
    »Ollegan!« sagte ich, und ich hörte selbst, wie meine Stimme von dem Lautsprecher verstärkt wurde und durch den Abend hallte. »Ollegan! Wir haben das ganze Gebäude umstellt! Sie haben keine Chance mehr! Kommen Sie heraus!«
    Totenstille herrschte. Wie Schemen sah ich die Gestalten unserer Leute umherhuschen. Da und dort hatten sich Scharfschützen in Deckung hinter den Fahrzeugen begeben. Sie hatten Gewehre mit aufmontiertem Zielfernrohr bei sich.
    Ich sagte meinen Spruch noch einmal durch.
    Auch diesmal kam keine Antwort.
    Ich stieg wieder aus.
    »Tränengas?« fragte Mister High.
    Ich zeigte nur auf die Löcher, die früher einmal Fenster gewesen waren. Es gab kaum noch eine Glasscheibe in ihnen, die ganz war.
    »Ja«, nickte der Chef. »Das ist wahr. Da hat es keinen Zweck. Das Gas würde doch sofort wieder durch die Löcher abziehen.«
    Ich sah mich um. Phil kam vom Jaguar herangeschlendert. Er hatte seine Pistole in der Hand.
    »Wir holen ihn raus«, sagte er nur.
    Mister High schüttelte entschieden den Kopf.
    »Das kommt überhaupt nicht in Frage! Wir werden ihn belagern. Einmal muß ihn ja der Hunger heraustreiben!«
    »Wollen Sie darauf warten, Chef?« fragte ich leise. »Wollen Sie diese Kreuzung mit allen angrenzenden Straßen vier oder sechs Tage lang absperren lassen?«
    Mister High atmete tief.
    »Sie haben recht«, sagte er ernst. »Das können wir gar nicht…«
    Ich zog meine Waffe und fing an, sie nachzusehen. Dann luden Phil und ich ein paar Ersatzmagazine auf, die wir uns von den Kollegen geben ließen. Ein volles Magazin läßt sich schneller einschieben, als wenn man es erst noch rinzeln bestücken muß.
    Dann waren wir soweit. Phil sah mich an. Ich nickte. Langsam gingen wir auf das langgestreckte, verfallene Gebäude zu…
    Phil probierte die schwere Holztür.
    Sie gab nicht nach.
    Mein Freund machte eine Kopfbewegung.
    Ich trat zwei Schritte zurück. Phil hob langsam den Arm und zielte.
    Drei-, vier-, fünfmal krachten seine Schüsse ins Schloß. Dann trat er gegen die Tür.
    Quietschend ging sie nach innen auf.
    Phil wollte hinein.
    »Stop!« sagte ich. »Setz erst ein neues Magazin ein!«
    Er stutzte, dann grinste er:
    »Guter Gedanke. Wo fünf Schüsse ’raus sind, kann nicht mehr viel vorhanden sein,

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