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0161 - Medusas Rache

0161 - Medusas Rache

Titel: 0161 - Medusas Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Angehörigen später anschauen.«
    »Geben Sie Ihrem Herzen einen Stoß und erfüllen Sie einer alten Frau den Wunsch.«
    »Wäre ich doch nur nicht gekommen.«
    »Dann hätte ich Sie beim nächstenmal gefragt. So habe ich es hinter mir.«
    »Aber ich habe noch alles vor mir.«
    »Es ist doch sowieso kaum Betrieb«, quälte Lady Sarah weiter.
    »Wir beeilen uns auch. Und heute abend lade ich Sie zu einem tollen Essen ein.«
    Lady Sarah kannte die Leidenschaft des Mannes. Er aß und trank sehr gern. »Wirklich?« fragte Slim.
    »Die Hand darauf.«
    »All right, dann gehen wir.« Der Mann stand auf. Auch die Horror-Oma erhob sich schnell. Diese Frau zählte bei Gott nicht zum alten Eisen. Sie hakte sich sogar bei Slim Limmerick unter, als sie den Weg zurückschritten.
    Der Leichenwäscher war nervös. Er schaute des öfteren nach rechts und links. Slim mußte sicher sein, daß die Frau und er auch nicht beobachtet wurden.
    Das Liebespaar war verschwunden. Sie konnten schon den großen Platz vor der Leichenhalle sehen. Soeben verließen Menschen die Halle und formierten sich zu einem Trauerzug.
    »Den lassen wir noch vorbei«, sagte Lady Sarah. Die beiden blieben stehen.
    »Haben Sie es sich auch genau überlegt? Oder wollen Sie Ihren Entschluß nicht noch ändern?« versuchte es Slim wieder.
    »Ich bleibe dabei, mein Sohn.«
    »Dann in Gottes Namen«, murmelte Slim. Er wußte auch nicht mehr weiter. Diese Frau war ihm über. Was sie sich einmal in den Kopf gesetzt hatte, das führte sie auch durch.
    Beide mußten stehenbleiben, damit der Trauerzug vorbei konnte.
    Es war eine große Beerdigung. Zahlreiche Menschen folgten dem Sarg, der auf der Ladefläche eines kleinen Elektroautos stand. Der Sarg war schwarz und mit glänzenden Beschlägen versehen. Er mußte eine ziemliche Summe gekostet haben, ein Beweis, daß der Verstorbene nicht zu den Armen gehört hatte.
    Der Leichenwäscher machte sich immer einen Spaß daraus, an dem Material der Särge zu schätzen, wie vermögend der Tote in seinem Leben gewesen war.
    »Der war bestimmt reich«, murmelte er.
    »Was sagten Sie?« fragte Lady Goldwyn.
    »Ach, nichts.«
    Der Zug war vorbei. Die beiden gingen weiter. Slim Limmerick schaute sich vorsichtig um. Er hatte Angst, daß er gesehen wurde, und verlangsamte deshalb seine Schritte, doch Lady Sarah zog ihn weiter. »Nur keine Müdigkeit vortäuschen, mein Sohn. In Ihrem Alter braucht man das nicht. Seien Sie ein Mann.«
    »Sie haben gut reden. Ihr Job steht ja nicht auf dem Spiel«, sagte der Leichenwäscher und machte ein trauriges Gesicht.
    Sie gingen über den Platz. Er war leer. Niemand kam ihnen entgegen, so konnten sie unbeobachtet die Leichenhalle betreten.
    Allerdings nicht durch den Haupteingang, sondern durch eine grün angestrichene Tür an der Seite.
    Slim Limmerick öffnete sie vorsichtig, schaute in den dahinter liegenden Gang.
    »Alles klar?« fragte Sarah Goldwyn.
    »Ja.«
    Sie huschten durch die Tür, die Slim Limmerick rasch wieder schloß. »Schnell«, sagte er.
    »Natürlich, aber eine alte Frau ist kein D-Zug.« Lady Sarah konnte mit Limmerick nicht Schritt halten, weil er es zu eilig hatte. Und er war nervös, denn als er schließlich einen schmalen Schlüssel aus seiner Tasche geholt hatte, fiel dieser zu Boden, und er mußte sich bücken, um ihn aufzuheben.
    Er schloß auf.
    »Schnell!« flüsterte er und schob die Horror-Oma in den Raum.
    Es war wirklich sein Arbeitsplatz, eine makabre Stätte, selbst Lady Sarah mußte dies zugeben. Und sie war einiges gewohnt.
    Es roch nach Desinfektionsmitteln und anderen Chemikalien. Es gab zwei große Tische und wannenähnliche Tröge. Zwei Handbreiten über ihnen waren Wasserhähne und Brausen an der Wand befestigt.
    Ein Tisch war besetzt.
    Von der Leiche war nichts zu sehen, weil ein Kunststofftuch sie verdeckte. Lady Sarah nahm nur die Umrisse wahr.
    »Das ist eine Frau«, flüsterte Slim Limmerick. Er traute sich offenbar nicht, lauter zu reden.
    Die Horror-Oma nickte.
    Der Leichenwäscher war an der Tür stehengeblieben. Seine Hand lag in der Nähe des Lichtschalters. Noch immer zeigte er sich sehr nervös. »So, jetzt haben Sie genug gesehen.«
    Lady Sarah schüttelte den Kopf und deutete auf die verdeckte Leiche. »Wer ist das genau?«
    »Ein junges Mädchen.«
    »Mein Gott«, flüsterte Lady Sarah.
    »Verkehrsunfall.«
    »Darf ich die Tote sehen?«
    Limmerick verzog das Gesicht. »Sie bietet wirklich keinen schönen Anblick.«
    »Ich bin Überraschungen

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