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0161 - Medusas Rache

0161 - Medusas Rache

Titel: 0161 - Medusas Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wären«, sagte er. »Diese Medusa. Sie ist Ihnen entkommen, nicht wahr?«
    Da lag also der Hase im Pfeffer. Deshalb war Sir James sauer. Klar, ich ärgerte mich auch, aber Vorwürfe konnte man mir wirklich nicht machen. Ich war mit Ach und Krach dieser Dämonin entwischt und sah gar nicht ein, mich deshalb noch fertig machen zu lassen.
    Schließlich hatte ich den Sammler erledigt, so daß die Steinernen keine Gefahr mehr bildeten.
    Das sagte ich Sir James auch.
    »Stimmt alles«, gab er mir recht. »Stimmt alles. Nur eins stört mich dabei.«
    »Und was?« Ich fragte, obwohl ich die Antwort schon wußte.
    »Medusa ist in London!«
    »Ja.«
    »Sind Sie sich eigentlich der ungeheuren Gefahr bewußt, die diese Person heraufbeschwören kann?«
    Ich nickte.
    »Und was gedenken Sie dagegen zu unternehmen?«
    »Erst muß ich Sie finden.«
    »Wenn Sie vor Ihnen steht, ist es zu spät. Dann kann man mir einen steinernen Beamten hier an den Schreibtisch setzen.«
    »Dazu möchte ich es nicht kommen lassen, Sir.«
    »Aber es kann leicht geschehen.« Sir James beugte sich vor. »Suchen und finden Sie diese Medusa, bevor sie die Hälfte der Bevölkerung in Angst und Panik versetzt, und die meisten von ihnen noch in Stein verwandelt.«
    Diese Befürchtung hatte ich auch. Aber ich wechselte das Thema und kam noch einmal auf den Fall des Sammlers zurück. »Ich habe Kokain gefunden«, erklärte ich meinem Chef.
    Der Superintendent nickte. »Ist mir bekannt.«
    »Die Verbindung zu Logan Costello besteht.«
    »Ja.«
    »Haben Sie etwas unternommen?«
    Sir James nickte. »Ich habe den Fall weitergeleitet. Die Kollegen vom Rauschgiftdezernat kümmern sich darum. Angeblich weiß Costello von nichts. Zudem hat er heute andere Sorgen. Er ist nämlich auf einer Beerdigung.«
    »Und wer ist gestorben? Seine beiden Killer sind versteinert.«
    »Einer seiner Anwälte.«
    »Wer hat den denn zur Hölle geschickt?«
    »Herzschlag.«
    Ich verzog das Gesicht. »Ist auch selten, daß ein Mafioso im Bett stirbt.«
    »Die höheren Chargen meistens.« Sir James räusperte sich. »Aber Sie weichen aus. Was gedenken Sie gegen Medusa zu unternehmen?«
    »Das weiß ich auch nicht.«
    »Typisch.«
    Welche Antwort sollte ich meinem Boß darauf geben? Ich konnte ja nicht herumlaufen und nach Medusa suchen. London ist groß. Sie fand 1000 Verstecke.
    »Wir müssen davon ausgehen, daß diese Bestie sich an Ihnen rächen will«, sagte Sir James. »Deshalb wird sie sich in Ihrer Nähe aufhalten.«
    »Das nehme ich an.«
    »Sie bilden also eine Gefahr.«
    »Die bilde ich permanent, wenn Sie damit meinen, daß ich eine Gefahr für die anderen bin.«
    »Genau das.«
    »Wollen Sie mich aus der Schußlinie haben?«
    »Theoretisch ja, praktisch nein. Ich weiß, daß so etwas kaum möglich ist, deshalb möchte ich Sie bitten, Medusa so schnell wie möglich zu finden. Setzen Sie alles ein. Die Gefahr für London ist zu groß. Sie haben ja selbst einen Fall erlebt, wo die Stadt fast dem Erdboden gleichgemacht wurde. [2] Zum Glück war es nur eine Täuschung, aber so etwas könnte leicht Wirklichkeit werden, deshalb setzen Sie alles daran, um Medusa zu fangen.«
    »Ich werde mich bemühen, Sir James.«
    Der Superintendent stand auf und verließ gebeugt den Raum. Er hatte auch Sorgen, ich konnte ihn gut verstehen. Schließlich trug er eine sehr große Verantwortung.
    Ich blieb allein zurück.
    Glenda streckte ihren Kopf durch den Türspalt. »Noch einen Kaffee, John?«
    »Immer.«
    Ich kam nicht mehr dazu, ihn zu trinken, denn mich erreichte ein Anruf, der, mich regelrecht vom Stuhl riß…
    ***
    Die Tote war ein Abbild des Grauens.
    Sie sah zwar noch aus wie ein Mensch, doch, ihr Körper hatte sich verändert. Er war grau geworden.
    Grau und stumpf.
    Wie Stein…
    »Mein Gott«, flüsterte Lady Sarah und preßte ihre Hand auf den Mund. Stumm schüttelte sie den Kopf. »Das… das gibt es doch nicht, das kann es doch nicht geben.«
    Und Slim Limmerick sagte nichts. Er stand nur herum und starrte.
    Seine Augen quollen fast aus den Höhlen, er hatte den Oberkörper leicht vorgebeugt und schüttelte kaum merklich den Kopf.
    Der Anblick hatte beide tief getroffen.
    »Aber… aber sie war doch vorhin noch normal gewesen«, ächzte er nach einer Weile. Er schaute die Horror-Oma dabei an, als wartete er auf eine Bestätigung.
    Die hob die Schultern.
    Sie überwand jedoch als erste den Schreck, ging auf die Leiche zu und berührte sie.
    »Stein«, flüsterte sie. »Tatsächlich aus

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