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0161 - Medusas Rache

0161 - Medusas Rache

Titel: 0161 - Medusas Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sicher, daß sie sich irgendwo in der Nähe aufhält. Wenn das stimmt und mehrere Polizisten auf dem Friedhof sind, sie zudem noch bewußt suchen und sehen, passiert ein Unglück.«
    Lady Sarah hatte einen sehr richtigen Einwand. »Und was ist mit den Besuchern?«
    Daran hatte ich auch schon gedacht. Und daran, daß die Medusa unter Umständen Amok laufen würde. Ich schaute auf das Schwert, das Suko mitgebracht und abgelegt hatte. »Damit will ich sie töten«, sagte ich, nahm die Waffe und band sie mir um.
    »Erst einmal haben«, meinte der Chinese.
    »Ich suche sie.«
    Die Horror-Oma deutete auf einen der Bewußtlosen. »Vielleicht weiß er Bescheid?«
    Ja, das war eine Möglichkeit. Während Suko die Waffen der Männer einsammelte, trat ich zu dem Kerl, der Diego genannt wurde. Neben ihm ging ich in die Knie und tätschelte beide Wangen.
    Nach einer Minute hatte ich Erfolg, denn Diego schlug die Augen auf und starrte mich verwirrt an.
    »Wieder da, Meister?«
    Er verzog das Gesicht zu einer Grimasse und faßte sich am Hals, wo ihn der Schlag getroffen hatte. »O verdammt, das war ein Hieb. Wie kommt es, daß…«
    Er verstummte und schaute sich verwirrt um. Plötzlich schien er zu begreifen, daß doch nicht alles so gelaufen war, wie er es sich vorgestellt hatte.
    Ein Fluch kam über seine Lippen. »Das reicht«, sagte ich. »Bleib schön ruhig, Meister, sonst ergeht es dir schlecht.«
    Er knirschte mit den Zähnen. »Du hättest längst schmoren sollen, Schnüffler.«
    »Manchmal verändern sich eben die Vorzeichen«, gab ich gelassen zurück. »Aber deine Lage ist mies.«
    Er lachte blechern. »Wieso?«
    »Mordversuch an einem Polizisten und an einer älteren Frau kann dir einige Minuspunkte einbringen, die einem Richter gar nicht gefallen werden.«
    Diego kannte das Spiel. »Wenn Sie von Minuspunkten reden, gibt es sicherlich auch Pluspunkte.«
    »Klar.« Ich tippte ihn an. »Vielleicht könnte ich vergessen, daß du es gewesen bist, der das Gas zum Brennen brachte. Weiterhin könnte ich vergessen…«
    »Mann, reden Sie nicht um den heißen Brei herum. Ich höre das nicht zum erstenmal. Was wollen Sie wissen?«
    »Wie seid ihr darauf gekommen, daß ich mich hier aufhalte?«
    Er lachte glucksend und schaute mich dabei schief an. »Wenn ich Ihnen das erzähle, glauben Sie mir kein Wort.«
    »Ich will’s trotzdem wissen.«
    »All right, Schnüffler.« Dann berichtete er. Ich hörte genau zu und wunderte mich gar nicht, daß Asmodina mal wieder in die Auseinandersetzung eingegriffen hatte. Sie steckte mit ihren verdammten Teufelsfingern eben überall drin. Diego war ein guter Beobachter gewesen, und er hatte sich alles ausgezeichnet gemerkt. »Das ist Teufelsspuk«, erklärte er zum Schluß. »Und als Costello nicht nachgab, hat sie eben gesagt, wo wir nachschauen könnten.«
    Mich wunderte nur, daß sie nicht selbst erschienen war. Wahrscheinlich wollte sie dem Mafioso den Spaß überlassen, mich zur Hölle zu schicken. Denn Killer waren im Prinzip ebenso gefährlich wie Dämonen. Zudem hielt Asmodina noch einen Trumpf in der Hinterhand. Die Medusa. Auch sie wollte meinen Tod.
    Den Killern waren wir entkommen. Wie es mit Medusa sein würde, das stand in den Sternen.
    Ich sprach Diego darauf an.
    Er schüttelte nur den Kopf. »Nein, die haben wir nicht gesehen. Davon wurde nur gesprochen. Aber ich habe die Steinernen entdeckt. Die sind furchtbar.«
    Das glaubte ich ihm unbesehen.
    Als Polizeisirenen erklangen, schreckte ich auf. Rasch war ich an der Tür.
    »Wer hat die denn alarmiert?« fragte Suko.
    Ich hob die Schultern.
    Zehn Minuten später war alles klar, da wußten wir Bescheid. Die Trauergäste hatten natürlich auch die steinernen Monster gesehen und sich in ihrer Panik an die Polizei gewandt. Die Beamten waren mit drei Wagen gekommen.
    Ich holte mir den Einsatzleiter und sprach fünf Minuten intensiv mit ihm.
    Hinterher war er blaß. Über Funk forderte er eine Einsatzreserve an. Ich hatte mich doch dazu entschlossen, den Friedhof evakuieren zu lassen. Auch die Angestellten der Verwaltung, die aufgeregt herumliefen und von den Vorgängen nichts mitbekommen hatten, wurden nach Hause geschickt. Eine Alarmglocke läutete. Die meisten Besucher kannten das Zeichen. Wenn die Glocke ertönte, hatte jeder auf dem schnellsten Weg das Gelände zu verlassen.
    Es dauerte eine halbe Stunde, bis wir einigermaßen sichergehen konnten, daß der Friedhof leer war.
    Bis auf die Steinernen und die Medusa.
    Die wollten

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