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0161 - Medusas Rache

0161 - Medusas Rache

Titel: 0161 - Medusas Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wir suchen.
    Natürlich mußte Suko an meiner Seite bleiben. Vier Augen sehen mehr als zwei. Und ihm war es sogar gelungen, einen Spiegel aufzutreiben. Oben aus den Waschräumen der Damen hatte er ihn von der Wand abmontiert.
    Der Einsatzleiter meldete, daß alles klar sei. Vor den verschiedenen Eingangstoren standen seine Leute und hielten Wache, damit niemand das Gelände betrat. Zum Schluß fragte er: »Was suchen Sie eigentlich, Oberinspektor? Terroristen?«
    Damit hatte er sich die Antwort selbst gegeben, denn ich stimmte ihm zu.
    »Dann ist das gelogen, was die Zeugen gesagt haben.«
    »Wahrscheinlich.«
    »Und wozu brauchen Sie das Schwert?«
    »Ein Talisman, Captain.«
    Er schluckte, schaute mich an wie einen Geisteskranken und wandte sich schroff ab.
    Suko und ich wollten schon gehen, als ein Wagen anfuhr. Eine dunkle Limousine mit getönten Scheiben. Der Fahrer hielt, und aus dem Fond stieg Superintendent Sir James Powell, mein Chef. Er blieb vor dem Wagen stehen, ließ seinen Blick schweifen und sah mich.
    Ich ging ihm entgegen.
    »Wissen Sie, wo Medusa steckt?« fragte er.
    »Nein.«
    »Aber auf dem Friedhof?«
    Ich nickte.
    »Dann vernichten Sie diese Bestie.«
    Selten hatte ich meinen Chef so emotionsgeladen erlebt. Er mußte Angst haben, daß sich die Versteinerung ausbreitete. Wenn das geschah, war London verloren.
    Und das sagte er mir auch. »In Ihren Händen liegt das Schicksal einer Stadt. Denken Sie immer daran, John.«
    »Ich werde es mir merken.«
    »Dann viel Glück. Ich warte hier.« Noch jemand wünschte uns Hals- und Beinbruch. Lady Sarah Goldwyn, die Horror-Oma.
    »Tun Sie Ihr Bestes John und Suko. Ich weiß, daß ihr beide es schafft.« In ihren Augen glitzerte es feucht. »Bis später.« Hastig drehte sie sich um.
    Ich nickte Suko zu. Jeder fühlte wohl den gleichen Klumpen im Magen. Es war wie im Film. Zwei einsame Männer traten an gegen eine erdrückende Übermacht…
    ***
    Auf einem Friedhof ist es immer still. Aber diese Stille fiel uns besonders auf.
    Da sang kein Vogel, da lief kein Tier, da war nichts. Nur unsere Schritte hörten wir.
    Suko und ich nahmen den Hauptweg. Dieser Diego hatte uns erklärt, wo Asmodina ihre Macht bewiesen hatte und wir auch die Steinernen finden konnten.
    Auf dem neuen Teil des Friedhofes.
    Dort lag unser Ziel.
    Mit jedem Schritt, den wir zurücklegten, wurde mir die Tragweite unserer Aufgabe bewußter. Wir hatten es hier mit einem besonderen Gegner zu tun. Medusa war kein x-beliebiger Dämon. Wenn wir ihm gegenüberstanden, konnten wir uns wehren und schießen, aber bei dieser Frau war es anders.
    Allein ihr Anblick reichte aus, um einen Menschen zu Stein werden zu lassen.
    Ich trug das Kreuz offen, hatte mir das Schwertgehänge umgeschnallt und hielt die Beretta und den Dolch griffbereit.
    Suko war mit der Dämonenpeitsche, einem Spiegel und dem vererbten Stab bewaffnet. Eigentlich hätte uns kaum etwas passieren können, wenn es nicht gerade gegen Medusa gegangen wäre.
    Sie gehörte auch nicht zu den Dämonen, die das Tageslicht scheuten. Sie bewegte sich im Hellen ebenso sicher wie im Halbdunkel oder im Finstern. Und sie hinterließ überall ihre Spuren.
    Die Steinernen…
    Wir sahen einen.
    Als wir ein Grab passierten, hockte eine Frau davor. Sie hatte die Glocke wohl nicht mehr hören können und war der Medusa begegnet. Wir gingen hin.
    Sie war tatsächlich zu Stein geworden.
    Ein Schauer rann mir über den Rücken, und als ich Suko anschaute, nickte dieser. Er hatte meine Gedanken erraten.
    Ich nahm das Kreuz und berührte damit die Frau.
    Es gab einen kurzen Blitz, dann war alles aus. Die Frau zerfiel zu Staub.
    Das war gut so, denn sonst hätte ihr Medusa oder Asmodina noch ein unseliges Leben eingehaucht.
    Es war warm geworden. Viel zu warm für diese Jahreszeit.
    Schließlich hatten wir erst April. Ein Sonnenstrahl fand seinen Weg durch das hellgrüne Laubdach der Bäume und wurde von der Spiegelfläche blitzend reflektiert.
    Das Grab, vor dem wir standen, gehörte noch zum alten Teil des Friedhofs. Dahinter breitete sich das große, parkähnliche Areal aus, das von zahlreichen kleinen Wegen durchschnitten wurde.
    »Ich schätze, unsere Freundin hat die Stellung gewechselt«, sagte der Chinese.
    Da gab ich ihm recht. Denn wenn die Frau hier versteinert war, mußte Medusa sie passiert haben.
    »Wir bleiben nicht mehr auf dem Weg«, sagte ich.
    Suko hatte nichts dagegen. »Schlagen wir uns also in die Büsche.«
    Er deutete nach vorn. »Da,

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