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0161 - Zuletzt wimmern sie alle

0161 - Zuletzt wimmern sie alle

Titel: 0161 - Zuletzt wimmern sie alle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zuletzt wimmern sie alle (2 of 2)
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ich mich auf und lauschte um die Ecke der Aufbauten zur Uferseite hin.
    »Einen Mann, der ins Wasser gefallen ist!« erwiderte die Stimme des Freundlichen. Er mußte sich von meinem Haken schneller erholt haben, als ich eigentlich angenommen hätte.
    »Ins Wasser?« widerholte der Bärtige. »Um die Jahreszeit ins Wasser? Na, der soll aber mal aufpassen, daß er sich keine Lungenentzündung holt!«
    »Idiot!« rief der Chef. »Sie haben also keinen gesehen?«
    »Doch«, sagte der Bärtige.
    Mir stockte der Atem.
    »Doch«, wiederholte der Bärtige langsam. »Vor einem halben Jahr sah ich mal einen, der ins Wasser gefallen war. Er sah aus wie eine gebadete Katze, hähä!«
    Die Gangster am Ufer riefen noch etwas wenig Angenehmes. Der Bärtige kam zurück und bog um die Ecke. Er grinste mir zu: »Na, Kamerad? Wie habe ich das gemacht?«
    »Großartig«, sagte ich. »Ganz großartig haben Sie das gemacht. Vielen Dank.«
    »Was wollten Sie mir doch vorhin sagen?« fragte er.
    Ich grinste: »Ich wollte Ihnen nur sagen, daß Sie mich diesen Leuten nicht verraten sollten. Aber anscheinend hätte ich mir meinen Speech sparen können. Haben Sie vielleicht eine Zigarette? Meine sind vollkommen durchnäßt.«
    Er hockte sich neben mir auf die an Deck festgeschraubte Kiste. In seiner Hosentasche kramte er nach den Zigaretten und fand tatsächlich ein halbes Päckchen, das allerdings ziemlich zerdrückt war.
    Wir bedienten uns beide. Ich machte den ersten Zug und fühlte mich ein bißchen wohler, obgleich ich noch vor Kälte zitterte. Um mir ein wenig aufwärmende Bewegung zu verschaffen, stand ich auf.
    Im gleichen Augenblick kam ein Mann um die Decksaufbauten herum. Wir standen uns auf einen halben Yard gegenüber.
    Es war der Bulle.
    ***
    Wir waren beide für den Bruchteil einer Sekunde so verblüfft, daß wir nicht den kleinen Finger bewegten. Aber dann erwachten wir gleichzeitig aus unserer Erstarrung.
    Er riß seine rechte Faust hoch und wollte mir ein paar Rippen damit demolieren. Ich blockte den Hieb mit dem linken Unterarm ab und setzte ihm gleichzeitig die Rechte gegen seinen Kiefer.
    Leider erwischte ich nicht genau den Punkt. Er ging zwar einen halben Schritt rückwärts, aber das war auch das ganze Erlebnis meines Schlages.
    Ich setzte ihm nach. Er stoppte mich mit einem unsicheren Schlag gegen meine kurzen Rippen. Ich spürte, wie mir die Luft wegblieb, aber ich landete doch noch einen ähnlichen Schlag auf seinem Brustkorb.
    Der Kerl schüttelte diesen Hieb ab, als hätte ihn ein Kind gestreichelt. Dann pumpte er mich mit einer Serie voll, die mir den letzten Rest Luft aus der Lunge trieb.
    Als er merkte, daß ich gelähmt war, trat er zurück und holte aus. Well, er legte alles in den Hieb hinein, und ich sah, daß er alles hineinlegte.
    Ich wollte den Schlag abblocken, aber meine Arme gehorchten mir einfach nicht. Sie hingen an meinem Körper herunter, als gehörten sie mir gar nicht.
    Das einzige, was ich fertigbrachte, war, daß ich mich einfach nach hinten fallen ließ. Aber das geschah wenigstens noch rechtzeitig. Seine Faust zischte nach vorn, und er stürzte auf mich, daß es krachte.
    Ich hatte rein instinktiv eine Jui-Jitsu-Regel anwenden wollen, als ich mich nach hinten fallen ließ: nämlich aus einem Sturz eine Rolle zu machen. Da es nach hinten ging, riß ich die Beine hoch und wollte rückwärts abrollen. Aber in diesem Augenblick stürzte der Bulle auf mich.
    Er flog genau auf meine emporgezogenen Knie, und besser konnte ich es mir nicht wünschen. Ich stieß beide Beine mit aller Kraft von mir, und das schleuderte den Bullen einige Yards von mir weg.
    Ich war schneller auf den Beinen als er.
    Aus den Augenwinkeln sah ich, daß sich der Bärtige die Hände rieb und offensichtlich von dem Fight begeistert war. Da es nicht um seine Haut ging, konnte er leicht begeistert sein.
    Mit zwei Sätzen war ich am Gegner. Der Bulle war aufgestanden und wollte sich gerade mit dem Oberkörper vollends, aufrichten.
    Ich machte seine Absicht zunichte. Mit der Linken holte ich von unten her aus und ließ sie an seinem Kinn explodieren. Das warf ihm den Kopf hoch. Aber nur einen Sekundenbruchteil später krachte ihm meine Rechte seitlich gegen den Hals, und das schickte ihn endgültig nach unten.
    Keuchend stand ich ein paar Sekunden und japste nach Luft. Und dann sah ich, daß der Freundliche mit dem Boß am Ufer zurückkamen.
    Ich ließ mich fallen, denn die beiden hatten Pistolen in der Hand, während meine Waffe

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