0162 - Der Pakt mit dem Tod
Ungeheuer zu verhindern suchen, daß die Terraner in den Kommandoraum gelangten. Doch die Bestie war nicht die einzige Gefahr an Bord. Sie mußten annehmen, daß es eine Menge Roboter gab, die jeden Fremden angriffen.
„Wir können nur vermuten, wohin das Schiff fliegt", sagte Firgolt.
„Es scheint sich im Linearflug zu befinden, denn bisher war der für eine Transition typische Entzerrungsschmerz noch nicht zu spüren. Setzen wir einmal voraus, daß wir uns einem Planeten nähern, der von den Unbekannten beherrscht wird."
„Das würde bedeuten, daß wir früher oder später zu Gefangenen würden", meinte Warren. Sein jugendliches Gesicht war blasser denn je. Doch in seinem schmächtigen Körper schienen unerschöpfliche Energien zu stecken. „Es könnte auch der Fall eintreten, daß wir für den Tod der Besatzung verantwortlich gemacht werden", wandte Collignot ein. „Dann werden sich die Fremden kaum mit einer Gefangennahme begnügen." Er machte eine bezeichnende Geste um seinen Hals herum. Firgolt preßte beide Hände gegen die Schläfen. Obwohl er müde war, wollte er nicht schon wieder ein Aufputschmittel einnehmen. Von den gebrochenen.Rippen ging ein dumpfer Schmerz aus, der sich über den ganzen Brustkorb ausdehnte.
„Wenn wir eine Gefangenschaft verhindern wollen, müssen wir auf jeden Fall das Schiff unter Kontrolle bringen", sagte er.
„Das wird nicht einfach sein", sagte Kopenziack. „Ich nehme an, daß der Schreckwurm die gleichen Absichten hat und auf keinen Fall die Zentrale für uns freigeben wird. Seine Anwesenheit dort deutet darauf hin, daß er ebenfalls mit der jetzigen Flugrichtung nicht einverstanden ist."
„Vielleicht können wir uns mit ihm einigen", warf Warren nachdenklich ein. „Wir könnten einen Pakt mit ihm schließen. Da beide Parteien nicht mit dem Ziel des Schiffes einverstanden sind, könnten sie sich zusammenschließen, um die nötigen Änderungen vorzunehmen."
„Das ist weitaus komplizierter, als es im ersten Augenblick aussieht." Firgolts hageres Gesicht verzog sich grimmig. „Zwar hat die Automatik andere Wünsche als das Riesenbaby und wir, aber auch unser alter Freund und wir haben sicher verschiedene Ansichten über die Planeten, die wir anfliegen wollen. Eine Einigung ist bestimmt nicht möglich. Außerdem wird der Schreckwurm mißtrauisch sein, auch wir wären es an seiner Stelle.
Schließlich gehört die Zentrale im Augenblick ihm, ein großer Vorteil bei jeder Verhandlung. Er würde es sein, der alle Bedingungen stellt."
„Sie haben recht, Captain", gab Collignot zu. „Ich glaube auch nicht, daß es eine friedliche Lösung für unser Problem gibt."
Kopenziack gab einen krächzenden Ton von sich. „Wir müssen ihn mit Gewalt vertreiben", schlug er vor.
Firgolt lächelte spöttisch. „Und wie, Leutnant, haben Sie sich das vorgestellt? Glauben Sie, der Bursche sieht tatenlos zu, wie wir ihn aus der Zentrale hinausbefördern?"
Leutnant Aldo Kopenziack, der älteste unter den vier Spezialisten, kratzte heftig seinen kahlen Schädel. „Da kann uns nur eine List helfen, Captain."
Sie trugen Strahlenkarabiner und Blaster. Diese genügten jedoch nicht, um den Schreckwurm ernstlich in Gefahr zu bringen.
Außerdem konnten bei jeder Schießerei die Kontrollen beschädigt werden. Vielleicht gab es eine Chance, den Schreckwurm herauszulocken und den Kontrollraum blitzschnell zu besetzen.
Die Agenten hatten nichts zu verlieren. Die Automatik oder der Schreckwurm, beide würden sie auf unbekannte Welten führen, einem Ungewissen Schicksal entgegen. Zwar war das Ungeheuer das kleinere Übel, aber es stand noch nicht fest, ob es ihm gelang, das Schiff zu übernehmen.
Das größte Hindernis für die Männer - war die Tatsache, daß ihnen das Schiff fremd war. Sie wußten nicht, wohin die einzelnen Korridore, Gänge und Schächte führten. Jeden Augenblick konnten Schiffsroboter über sie herfallen.
Weder Gewalt noch langes Überlegen würden ihnen weiterhelfen. Sie mußten den Schreckwurm überlisten. Doch das Monstrum hatte sich als hochintelligent erwiesen. Es würde nicht auf einen plumpen Trick hereinfallen.
Sie konnten noch nicht einmal mit Bestimmtheit sagen, wie der Koloß überhaupt reagieren würde. Seine andersgeartete Mentalität konnte zu unerwarteten Ergebnissen führen.
Captain Firgolt stand vor einem unlösbar erscheinenden Problem. Er hatte nicht nur eine Aufgabe zu erfüllen, er war zudem noch für das Leben der drei Leutnants
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