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0162 - Die Menschenfalle

0162 - Die Menschenfalle

Titel: 0162 - Die Menschenfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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Ich befürchtete das Schlimmste. Professor Chandler kam zu mir, während Joan in größerer Entfernung stehenblieb.
    »Schrecklich«, sagte der Parapsychologe. »Ich vermute, der Verwalter lebt nicht mehr, John.«
    »Das befürchte ich auch«, sagte ich mit belegter Stimme.
    »Was tun wir?«
    »Wir müssen Nagaleso suchen.«
    »Hat das denn noch einen Zweck?«
    »Möchten Sie nicht auch Gewißheit haben?«
    »Doch, aber ich denke an Joan… Es war ein Fehler, sie mitzunehmen.«
    »Darüber sprechen wir noch«, sagte ich. »Aber zuerst suchen wir Nagalesco.«
    Joan ging mit uns zur Speisezimmertür. Als ich meine Hand auf den Knauf legte, sagte das blonde Mädchen: »Die kriegen Sie nicht auf, John. Sie ist abgeschlossen.«
    Aber das stimmte nicht, denn als ich den Knauf drehte, ließ sich die Tür ohne den geringsten Widerstand öffnen.
    Joan sah mich verwirrt an. »Das verstehe ich nicht. Als ich vorhin in das Speisezimmer gehen wollte…«
    »Wir wissen, wer für diese magischen Mätzchen verantwortlich zeichnet«, sagte ich. Wir traten zu dritt in den Raum. Auf dem Boden lag ein kaputter Stuhl, und von der langen Tafel waren – so schien es – zwei Beine abgebrochen. Von leckeren Speisen war jedoch nichts zu sehen. Trotzdem wußte ich, daß Joan sie sich nicht bloß eingebildet hatte.
    »Wo ist das Krokodil aus der Wand gekommen?« wollte ich wissen.
    Joan Duxbury zeigte es mir. »Da.« Sie hatte nicht den Mut, die Wand zu berühren. Ich tat es. Es war eine harte Wand. Jemand, der noch nie mit übersinnlichen Phänomenen zu tun gehabt hatte, hätte nun denken können, Joan hätte sich das in ihrer Phantasie zusammengesponnen. Ich aber wußte es besser, und auch der Professor hatte keinen Grund, an den Worten seiner Sekretärin zu zweifeln.
    Nick Nagalesco wäre in diesem Raum beinahe das Opfer eines Krokodils geworden. Was war passiert, nachdem Joan wutentbrannt dieses Zimmer verlassen hatte?
    War das Reptil über den Verwalter hergefallen?
    Ich machte mir nichts vor. Irgendwann würde ich diesem gefährlichen Krokodil gegenüberstehen, und ich hätte mich bedeutend wohler in meiner Haut gefühlt, wenn ich dann meine neue Waffe bei mir gehabt hätte.
    Desteros Schwert!
    Es war mir gelungen, den Dämonenhenker zu vernichten. Seither gehörte sein Schwert mir, und ich hatte damit schon die Teufelsuhr zertrümmert. Ich hätte mit dieser außergewöhnlichen Waffe die Riesenechse bestimmt in Stücke hauen können. Aber das Schwert lag im Kofferraum meines Bentley. Und der stand in der Garage des Yard Building.
    Wir suchten nach einer Spur von Nick Nagalesco. Wir riefen mehrmals seinen Namen, und plötzlich brandete uns von überallher ein diabolisches Gelächter entgegen.
    »Nagalesco sucht ihr? Das braucht ihr nicht! Der Mann ist tot«, rief Oscar Nash, der Hexer.
    Joan Duxbury legte ihre Hände aufs Gesicht.
    »Nagalesco ist tot!« schrie der Hexer triumphierend. »Er hat seine Seele in diesem Schattenhaus verloren. Sie ist bereits eingegangen ins Reich der Hölle! Ich habe ihn mit großem Vergnügen getötet, und auch ihr werdet sterben!«
    Joan schüttelte zitternd den Kopf. Sie wankte aus dem Speisezimmer. Wir folgten ihr. »Nein«, hauchte sie. »Nein, ich halte diesen Streß nicht mehr aus. Professor, es tut mir leid, aber ich kann nicht mehr. Ich bin am Ende meiner nervlichen Kräfte. Ich kann in diesem Schreckenshaus nicht mehr länger bleiben. Es reicht mir. Ich hoffe, Sie verstehen das. Ich will gehen. Die Angst bringt mich fast um…«
    Chandler nickte bedächtig. »Ich habe Verständnis für Ihre Furcht, Joan, und ich habe durchaus nichts dagegen, wenn Sie das Haus verlassen.«
    »Werden Sie auch…?«
    Chandler blickte mich an und sagte dann ernst: »Nein, Joan. Sinclair und ich sind mit dem Hexer noch nicht fertig. Wir haben ihn herausgefordert. Er hat unsere Herausforderung angenommen. Nun müssen wir zu Ende bringen, was wir begonnen haben. Nick Nagalesco soll der letzte Mensch gewesen sein, der in diesem Schattenhaus sein Leben verloren hat.«
    Wir begleiteten Joan Duxbury zum Tor. »Es wäre mir lieber, wenn Sie beide mit mir das Haus verlassen würden«, sagte das Mädchen.
    »Es ist an der Zeit, daß jemand dem Treiben dieses gefährlichen Satansbratens ein Ende bereitet«, sagte Chandler.
    Joan reichte mir die Hand. »Viel Erfolg, John.«
    »Danke«, sagte ich.
    »Alles Gute auch für Sie, Professor«, sagte das Mädchen.
    Chandler nickte. »Wir kriegen Nash – und nicht er uns.«
    Joan wandte

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