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0162 - Die Menschenfalle

0162 - Die Menschenfalle

Titel: 0162 - Die Menschenfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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brauchte Hilfe. Warum kümmerte sich denn niemand um ihn?
    Professor Chandler. John Sinclair. Wo waren sie denn? Wieso überließen sie ihn seinem Schicksal? Brachten sie sich inzwischen selbst in Sicherheit?
    Nagalesco wollte um Hilfe brüllen, da schlug ihm der bleiche Zombie die Faust ins Gesicht. Der Treffer war schmerzhaft. Nick Nagalesco wurde von der Wucht des Schlages gegen die Wand geworfen.
    Er heulte auf.
    Der Untote schlug noch einmal zu. Nagalesco krümmte sich. Er sah die anderen lebenden Leichen näherrücken. Skelette und Tote umringten ihn im Nu. Und alle schlugen auf ihn ein.
    Knochenfäuste trafen ihn. Klumpige Leichenfäuste ebenfalls. Er schrie seinen Schmerz und seine Angst heraus, stemmte sich in seiner Verzweiflung von der Wand ab und wuchtete sich den Horrorgestalten entgegen.
    Es gab für ihn nur die Flucht nach vorn. Mittenhinein in diesen Trupp des Grauens warf sich Nick Nagalesco. Er prallte gegen harte Skelette und aufgedunsene Leichen.
    Mit rudernden Armen wühlte er sich durch die Menge. Sie stemmten sich gegen ihn. Viele Hände ergriffen ihn. Es gelang ihm mehrmals, diese Hände abzuschütteln, sich loszureißen, doch immer neue Finger krallten sich in seine Kleider – bis er festhing.
    »Laßt mich!« brüllte er. »Laßt mich los, ihr Teufelsbraten! Hört nicht auf Nash! Er hat euch umgebracht! Ihm verdankt ihr, daß ihr nicht mehr lebt! Solltet ihr ihn deswegen nicht hassen?«
    Noch mehr Hände packten Nagalesco.
    »Hilfe!« brüllte der Verwalter aus Leibeskräften. »Hiiilfeee!«
    Doch Oscar Nash sorgte dafür, daß sein Geschrei außerhalb dieses Raumes nicht gehört wurde.
    Nagalesco vernahm ein hungriges Knurren. Das Geräusch schockte ihn schwer. Er sah, wie vor ihm die Untoten auseinanderwichen.
    Sie bildeten eine Gasse, an deren Ende sich das mordlüsterne Krokodil befand.
    »Sie stehen auf meiner Seite«, sagte der Hexer. »Du kannst sie nicht für dich gewinnen. Es sind willenlose Werkzeuge, die nur meine Befehle ausführen.«
    Das große kräftige Reptil kam langsam näher.
    Nagalesco bäumte sich auf. Er versuchte sich loszureißen, doch die Knochenfinger und Totenhände bekamen ihn immer besser in den Griff. All sein Bemühen war aussichtslos. Trotzdem gab er noch nicht auf. Er war entschlossen, bis zu seinem Ende zu kämpfen.
    Zwei Yards war das grausame Krokodil nur noch von ihm entfernt. Das Tier hatte einen langen, hart gepanzerten Körper. Es schien fortwährend hämisch zu grinsen. Die Schnauze war stumpf und breit. Ein kräftigeres Tier hatte Nagalesco noch nie gesehen.
    Das Maul des Ungeheuers öffnete sich. Kräftige Zähne ragten aus den Kiefern. Fleischfetzen hingen zwischen ihnen. Fleisch aus Tom Levants Körper!
    Die Untoten schleuderten den Verwalter auf das Krokodil zu. Er war plötzlich frei. Keine Hand hielt ihn mehr fest. Ihm war, als würde er fliegen. Mit großem Schwung näherte er sich dem Krokodil.
    Er konnte weder rechts noch links daran vorbei, so schmal war die Zombiegasse. Die Schnauze des Reptils zuckte ihm entgegen. Nick Nagalesco schnellte sich vom Boden ab.
    Er hechtete über das Tier drüber.
    Weit flog er durch die Luft, denn die Untoten hatten seinem Körper viel Schwung gegeben. Er krümmte den Rücken, nahm den Kopf nach unten, streckte beide Arme weit vor, um hinter dem Krokodil auf dem Boden abzurollen.
    Es gelang ihm.
    Er hatte so viel Schwung, daß er gleich wieder auf die Beine kam.
    Das Krokodil peitschte wütend mit dem Schwanz. Es traf ihn. Nagalesco wurde gegen die Wand geworfen.
    Er hatte das Gefühl, die Bestie hätte ihn in der Mitte auseinandergebrochen. Verzweifelt biß er die Zähne zusammen und versuchte den Raum zu verlassen. Das Krokodil wirbelte erbost herum.
    Nagalesco machte ihm mehr Schwierigkeiten als erwartet. Damit sollte nun Schluß sein.
    »Auf ihn!« hörte der Verwalter die Stimme des Hexers durch den Raum schneiden. Dieser Befehl galt den Untoten. Sie setzten sich sofort in Bewegung. Nagalesco sah ein Skelett auf sich zukommen. Er rammte es mit der Schulter – wie ein Rugbyspieler beim Sturmlauf – zur Seite.
    Es prallte gegen einen zweiten Knochenmann. Beide gingen klappernd zu Boden. Nagalesco änderte keuchend die Richtung.
    Zwei zerlumpte Leichen warfen sich ihm entgegen.
    Er stieß einen Toten zurück, aber der zweite erwischte ihn mit beiden Händen und brachte ihn zu Fall. Sofort waren alle andern da.
    Sie nagelten den Verwalter auf dem Boden fest.
    Diesmal kam Nagalesco nicht mehr frei. Das

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