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0162 - Die Menschenfalle

0162 - Die Menschenfalle

Titel: 0162 - Die Menschenfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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den beiden restlichen haushalten, durfte sie nicht vergeuden. Die Front der Opfer war mir nähergekommen, ohne daß es mir aufgefallen wäre. Nash hatte mich abgelenkt.
    Noch einmal durfte ich ihm darauf nicht hereinfallen.
    Die Schattenwesen provozierten mich. Ich sollte auch die restlichen beiden Silbergeschoße verfeuern. Sie sprangen vorwärts. Zwei Skelette waren bereit, sich zu opfern.
    Sie stürmten heran.
    Ihre Gelenke knarrten. Sie warfen die Arme hoch und schnellten sich mir entgegen. Beide erreichten mich gleichzeitig. Ich schlug einen Knochenmann mit dem Kruzifix nieder.
    Den zweiten Angreifer machte ich mit einer Silberkugel fertig.
    Nur noch eine Patrone! Die Aggression auf Seiten meiner Angreifer eskalierte. Eine Kugel. Viel Schaden konnte ich damit nicht mehr anrichten, das wußten sie und das wußte ich.
    Wie eine Walze versuchten sie mich zu überrollen.
    Ich marschierte ständig rückwärts. Der nächste Angriff, der die letzte Kugel aus meiner Beretta lockte, ließ nicht lange auf sich warten. Ein Untoter stieß zwei Skelette auseinander und attackierte mich.
    Ich versuchte ihn mit dem Kreuz fertigzumachen. Er unterlief jedoch meinen Schlag und hämmerte mir seine Faust gegen den Rippenbogen, daß mir die Luft wegblieb. Es war ein Reflex, daß ich den Stecher durchzog.
    Der letzte Schuß krachte.
    Der lebende Leichnam brach tödlich getroffen zusammen. Er hatte sein schwarzes Leben auf den Sieg der andern gegeben. Sie waren nicht mehr zurückzuhalten. Gleich einer Lawine kamen sie auf mich zu.
    Ich hieb mit dem Kruzifix um mich, steckte gemeine Schläge ein, konnte hier und da einen Untoten niederschlagen, ein Skelett ausschalten, doch die Übermacht war zu groß. Ich bezog verdammt harte Prügel. Skelettarme sausten wie Knüppel auf mich herab.
    Meine Gegner trieben mich immer weiter zurück, bis ans obere Ende einer Treppe – und dann versetzte mir einer von ihnen einen kraftvollen Stoß. Ehe ich begriff, wie mir geschah, fiel ich bereits.
    Und dann arbeiteten nur noch meine im Kampf geprüften Reflexe.
    Mein Körper straffte sich. Ich preßte Arme und Beine gegen den Leib, wurde zu einer Kugel und rollte die Stufen im Höllentempo hinunter. Harte Kanten hämmerten mir ins Kreuz. Der Schmerz verzerrte mein Gesicht. Es kam mir endlos lange vor, bis ich unten anlangte.
    Zweimal überschlug ich mich noch, dann blieb ich liegen. Benommen, aber nicht erledigt. Ich kam mir vor wie ein Stehaufmännchen.
    Trotz aller Bosheiten, die sich der Hexer einfallen ließ, kam immer wieder auf die Beine. So sollte es bleiben. Oscar Nash sollte mich nicht unterkriegen.
    Ich richtete mich auf.
    Seltsamerweise folgten mir die Marionetten des Hexers nicht.
    Nicht einmal sehen konnte ich sie. Ich schüttelte den Kopf, um wieder einigermaßen klarzukommen und versuchte die Schmerzen zu ignorieren, die durch meinen Körper tobten. So draufgekriegt hatte ich lange schon nicht mehr. Aber ich wollte dem Hexer das alles heimzahlen. Bei der erstbesten Gelegenheit.
    Doch sie war noch nicht gekommen.
    Dafür erlebte ich eine Überraschung, die mich ziemlich aus der Fassung brachte.
    »John!« rief jemand.
    Die Stimme eines Mädchens. Eine bekannte Stimme. So rief nur eine: meine Freundin Jane Collins!
    ***
    Dunkelheit umgab Joan Duxbury. Sie war in diesen schwarzen Schacht gestürzt, war mit den Füßen zuerst gelandet, und nun hatte sie heftige Schmerzen im linken Knöchel. War er gebrochen? Oder nur verstaucht? Sie wußte es nicht. Sie tastete danach. Der Knöchel war dick angeschwollen.
    Gleich nach der harten Landung war Joan zur Seite gekippt und war mit dem Kopf gegen eine Wand geknallt. Das hatte ihr für kurze Zeit die Besinnung geraubt.
    Eben erst war sie wieder zu sich gekommen.
    Sofort schlich sich wieder die Angst in ihr Herz. Gedankenfetzen wirbelten durch ihren Kopf. Sie hatte das Spukhaus verlassen wollen, aber der Hexer hatte das rechtzeitig verhindert, indem er die Steinfiguren zum Leben erweckt hatte. Eines dieser Steinwesen hatte John Sinclair ausgeschaltet, und damit war ein Verlassen des Hauses bereits unmöglich geworden.
    John! dachte das blonde Mädchen. Lebt er noch? Was hat dieser steinerne Kerl mit ihm gemacht? Was ist aus Professor Chandler geworden?
    Joan hob den Kopf. Sie blickte zur Falltür hinauf. Die Öffnung war wieder geschlossen. Und sie, Joan, saß hier unten und war gefangen.
    Vielleicht waren alle schon tot. Bald würde auch sie an die Reihe kommen, denn der Hexer ließ sich damit

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