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0163 - Das zweite Imperium

Titel: 0163 - Das zweite Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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leer. Zu Tschubais Erstaunen war auch keine Einrichtung vorhanden. Einige Behälter standen in der Ecke. Er öffnete einen und stellte zu seinem Erstaunen fest, daß er eine ölige Flüssigkeit enthielt. Die Hälfte der Kanister war leer. An der einen Wand war ein kleiner, ovaler Bildschirm, genauso tot wie die Schirme in der Zentrale. Die beiden Knöpfe darunter dienten der Einstellung.
    Die Bildschirme waren in jedem Raum.
    Im sechsten Raum, den Tschubai untersuchte, befand sich ein Roboter. Er sah auf den ersten Blick so aus wie der, den sie in der Zentrale gefunden hatten, nur hatte sein Metallfaserkleid eine andere Farbe. Es war knallgelb. Die Bewaffnung bestand aus zwei Pistolen mit unförmigen Kolben. Tschubai vermutete, Daß es Energiepistolen waren.
    Der Roboter war ebenfalls außer Betrieb. Er hockte in lässiger Haltung hinter einem schmalen Kontrolltisch, die Augen auf den erloschenen Bildschirm gerichtet, als habe er von dort seinen letzten Befehl erhalten. Die Instrumente auf dem Tisch waren unbekannt, ihr Sinn nur zu erraten. Erst eine genaue technische Untersuchung würde Aufklärung bringen.
    Tschubai kam nicht über die Tatsache hinweg, daß die Roboter eine so naturgetreue Abbildung der Menschen waren. Es schien unmöglich, daß eine noch unbekannte Rasse die gleichen Merkmale wie die Terraner aufwies, aber das war ein Rätsel, das erst bei der Begegnung mit den Erbauern des Schiffes und der Roboter gelöst werden könnte.
    Der Afrikaner fand riesige Vorratsräume, in denen jedoch keine Lebensmittel, sondern elektronische oder positronische Ersatzteile lagerten. Er fand sogar vorgefertigte Teile von Robotern. In einem Regal lagen Beine, im anderen Arme. Besonders unheimlich waren die Fächer mit den Köpfen. Tschubai war froh, als er seine Runde gemacht hatte und weitergehen konnte.
    Der Antrieb lag hinter einer schweren Metalltür. Sie ließ sich nicht öffnen. Wahrscheinlich nur von der Zentrale aus. Eine telepathische Botschaft ging an Gucky, aber auch dann geschah nichts. Tschubai entschloß sich zur Gewaltanwendung. Es war schon jetzt so gut wie sicher, daß sich außer ihm und Gucky kein lebendiges Wesen an Bord aufhielt, nur Roboter. Und die waren absolut funktionsunfähig.
    Mit der Feineinstellung des Strahlers zerschmolz er das Magnetschloß.
    Die Tür schwang nach innen auf.
    Eine lange Halle lag vor Tschubai. Sie reichte bis zum Heck; sogar die spitze Form der Spindel war zu erkennen. Tschubai wußte nicht, was Jefe Claudrin damals beobachtet hatte. Das Spindelschiff war mit Überlichtgeschwindigkeit geflogen, und zwar im Halbraum. Kein Hypersprung. Vergeblich suchte er daher nach den Antriebsaggregaten für Hypersprung, aber sie waren ebensowenig vorhanden wie die Konverter für den Linearflug.
    Die Halle war angefüllt mit Maschinen, aber sie sahen nicht so aus, als erzeugten sie die unheimlichen Kräfte, die für einen Überlichtflug oder Hypersprung notwendig waren. Dicke Leitungen verbanden sie. Ein Kontrollpunkt sammelte sie und gab sie gebündelt weiter. Tschubai vermutete, daß das Leitungsbündel erst in der Zentrale wieder zum Vorschein kam, wenn man dort die Verkleidungen entfernte. Eine Vermutung, die ausnahmsweise einmal stimmte.
    Jene Rasse, deren Zivilisation von den Robotern übernommen worden war, hatte die Raumfahrt bis zur Perfektion entwickelt. Sie erzeugten keinen eigenen Antrieb, sondern nutzten die Magnetströme zwischen den Sternensystemen aus. Es waren nicht nur magnetische Ströme, sondern auch Gravitationsbahnen und kosmische Kraftfelder. Alle diese Energien wurden von den komplizierten Empfangsgeräten aufgefangen und zur Repulsion ausgewertet. Die Spindelschiffe erreichten nahezu ähnliche Geschwindigkeiten wie die Linearschiffe der Terraner, aber sie kosteten weniger und benötigten keine eigenen Energiequellen.
    Das war zwar Perfektion, aber es war auch der Grund, warum die Roboter sich niemals um die Entwicklung wirklich leistungsfähiger Energieerzeuger gekümmert hatten. Kein Wunder, daß viele ihrer Schiffe nicht mehr zurückkehrten, weil die Roboter selbst „starben". Sie hatten nicht die Möglichkeit, ihre verbrauchten Energien zu ersetzen. So vollkommen ihre Zivilisation auch war, das Notwendigste war vergessen worden.
    Kopfschüttelnd wanderte Tschubai durch die Maschinenhalle und blieb schließlich im spindelförmigen Heck stehen. Er hatte das Schiff vom Raum aus gesehen und wußte, daß keinerlei Verkleidung mehr vorhanden war. Die Innenform

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