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0163 - Das zweite Imperium

Titel: 0163 - Das zweite Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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entsprach genau der Außenform. Das Schiff besaß keine herkömmlichen Triebwerke. Er wußte nicht, wie Gucky auf diese Feststellung reagierte, denn er war ja kein Telepath und konnte daher die Gedanken des Mausbibers nicht auffangen. Gucky würde mindestens ebenso erstaunt sein wie er.
    Auf dem Rückweg zur Zentrale nahm er sich die Kabinen und Räume auf der rechten Seite des Korridors vor. Er nahm nicht an, etwas Neues zu entdecken, aber immerhin geriet er in einen Raum, der anders war als alle bisher entdeckten.
    Die Decke war gewölbt und gab eine Reproduktion der Galaxis wieder. Ein kleines Planetarium, wenn man so wollte. Irgendwo im Schiff mußte es doch noch Energiereserven geben, davon zeugte schon das Licht, das überall brannte. Auch die winzigen Pünktchen der Sterne leuchteten. Ein roter Strich zog sich quer durch die fremden Konstellationen. Er begann im Westteil der Milchstraße, durchquerte das Zentrum und endete in der Nähe des Westrandes.
    Soweit Tschubai wußte, entsprach das ungefähr dem Standort der Imperiumsflotte, als sie auf die Streitmacht der Huldvollen traf.
    Er wußte plötzlich, was der rote Strich bedeutete. Er zeigte den bisherigen Kurs und jetzigen Standort des geheimnisvollen Schiffes an. Kaum hatte er das gedacht, als Gucky neben ihm materialisierte. „Mensch, Ras, du weißt wohl, was das bedeutet?"
    „Wie kannst du mich so erschrecken, Gucky? Natürlich weiß ich, was das bedeutet. Wir wissen jetzt wenigstens, wo wir ungefähr sind, und wir können den Weg zur Flotte zurück finden. Das ist der beste Kursanzeiger, den ich je sah. Wahrscheinlich läßt sich von hier aus auch die Berechnung vornehmen. Das Ergebnis geht an die Zentrale, und der Kommandant richtet sich danach. Großartige Sache."
    „Die Flotte?" Guckys Stimme nach zu urteilen interessierte ihn die Flotte auf einmal nicht mehr. „Daran dachte ich eigentlich weniger. Aber wenn der rote Strich wirklich die zurückgelegte Strecke fixiert, dann wissen wir, woher es kommt. Wir können das Heimatsystem der Unbekannten genau bestimmen, die mit Robotern bemannte Schiffe losschicken. Kannst du die Kuppel filmen?"
    „Bißchen wenig Licht, aber es geht. Mikrofilme sind sehr empfindlich."
    Der rote Strich verlängerte sich nicht. Wenn er es tat, dann in so geringem Maße, daß eine Veränderung nicht erkennbar war. Seine Spitze jedenfalls markierte den augenblicklichen Standort des Spindelschiffes.
    Tschubai machte einige Aufnahmen, Totale und Ausschnitte.
    „Ich glaube", sagte er dann langsam, „es wird Zeit, daß wir die Funkzentrale finden."
    „Sie liegt neben der Kommando-zentrale, Ras. Aber ich fürchte, sie hilft uns auch nicht weiter. Die Energiespeicher sind leer."
    Sie verließen das Planetarium. Tschubai wollte Guckys Behauptung nachprüfen, denn alles hing davon ab, daß sie Funkverbindung zur Imperiumsflotte erhielten. Wenn das nicht gelang, konnten nur Sternkarten weiterhelfen, aber die schien es in diesem Schiff nicht zu geben. Entweder war man auf Sicht geflogen, oder man verließ sich auf die automatische Kursanzeige des Planetariums.
    Die Speicher waren tatsächlich ohne Energie. Tot und nutzlos standen die mächtigen Sendeanlagen umher. Die Konstruktion erinnerte an Hy-perkom, aber das war weiter nicht verwunderlich. Alle raumfahrenden Rassen hatten überlichtschnelle Funkwellen entwickelt, denn das Prinzip des Hyperkoms basierte auf den gleichen Naturgesetzen wie das des Hyperantriebs.
    „Es muß doch in diesem verdammten Kasten Energie geben!"
    knurrte Gucky empört. „Schließlich funktioniert die Lufterneuerung noch. Sie kann doch nicht selbständig arbeiten, ohne Energie.
    Suchen wir also weiter. Wer sucht, der findet."
    Er irrte sich.
    Sie fanden nichts. Aus den Ventilationsschächten drang unaufhörlich ein schwacher Strom Frischluft, aber sie fanden nicht heraus, wo er herkam und wie er erzeugt wurde. Auf den Gedanken, daß jemand die Energieausstrahlung der Sterne ausnützen könnte, kamen sie nicht. Dabei war er logisch, wenn man wußte, wie die unbekannte Rasse ihre Schiffe antrieb - aber das wußten Tschubai und Gucky ja auch nicht.
    „Ich fürchte", sagte Tschubai, „uns bleibt nur eine Möglichkeit.
    Wir müssen versuchen, unsere Position genau zu bestimmen, und zwar im Planetarium. Es sollte auch nicht schwer sein, den Standort der Flotte herauszufinden. Du springst hinaus auf die Hülle und kontrollierst meine Angaben. Nennen wir die bewußte gelbe Sonne vorerst Eastside. Mehr als

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