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0164 - Die Truhe des Schreckens

0164 - Die Truhe des Schreckens

Titel: 0164 - Die Truhe des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilfried Antonius Hary
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ihnen war eine sichtbare himmelhohe Wand. Es gelang Zamorra nicht, dieses Flirren und Gleissen mit den Blicken zu durchdringen. Er war kein Dämon wie Mars, dem es keine Mühe bereitete.
    Er sah Horvath von der Seite an.
    Lee Horvath war ein Magier. Konnte er es schaffen?
    Horvath konzentrierte sich. Das Flirren schien direkt in sein Gehirn einzudringen. Es war unangenehm.
    Plötzlich wurde es transparent. Verschwommen sah Horvath große Felsformationen und dazwischen Wüstenstriche. Sah es so auf der anderen Seite aus?
    »Wir müssen hindurch«, sagte er tonlos. »Es bleibt uns keine andere Wahl.«
    Zamorra schob sich an Horvath vorbei und streckte die Hände aus. Das Schwert baumelte an seiner Seite. Im Moment brauchte er es nicht. Es hätte ihn nur behindert.
    Kaum kamen seine Finger in die Nähe der magischen Wand, als er ein Kribbeln spürte. Durfte er es wagen? Das Kribbeln verstärkte sich. Muster erschienen in der magischen Wand, verschoben sich, konzentrierten sich allmählich auf die Hände von Zamorra, und dann hatte der Meister des Übersinnlichen die Wand erreicht. Die Finger stießen dagegen und - fanden keinen Widerstand.
    Ein furchtbarer Sog erfaßte ihn und riß ihn nach vorn. Zamorra reagierte nicht schnell genug und konnte sich gegen den Sog nicht wehren.
    Die magische Wand verschlang ihn und spuckte ihn auf der anderen Seite wieder aus.
    Mehr geschah nicht.
    Zamorra taumelte vorwärts und fing sich erst an einem Felsbrocken, der wuchtig vor ihm aufragte.
    Sekunden später folgte Horvath nach. Es erging ihm nicht anders als Zamorra auch.
    Die Felsbrocken lagen herum wie Steine im Steingarten eines Giganten.
    Von hier aus sah die magische Wand anders aus. Sie war ein diffuses, halbdurchsichtiges Etwas, in dem es keinerlei Bewegung gab. Glockenähnlich spannte sie sich über Zartas. Der oberste Punkt der Glocke verlor sich außerhalb von Zamorras Sichtbereich Ob die magische Glocke schon immer so wirkte? Oder war Zartas einfach unsichtbar gewesen, so lange die magischen Gesetze darin ihre vollkommene Gültigkeit besaßen Es gab keinerlei Anhaltspunkte, um diese Fragen klären zu können. Sie waren auch nur von zweitrangiger Bedeutung Es galt, das Zentrum der negativen Kräfte zu finden, und Zamorra war klar, daß er sich damit keine leichte Aufgabe aufgehalst hatte.
    Er schritt um den Felsbrocken herum. Da erst merkte er, daß Horvath nicht folgte. Lee wirkte seltsam abwesend. Sein Blick war entrückt, als könnte er Dinge sehen, die jedem anderen für ewig verborgen bleiben würden.
    »Was ist?« fragte Zamorra bang.
    Hatte Horvath etwa magischen Kontakt zu Mars oder seinen Helfern?
    Er antwortete nicht.
    Zamorra trat vor ihn und hob die Hände. Sekundenlang zauderte er, aber dann legte er die Hände auf den Kopf des Magiers und suchte seinen Blick.
    »Lee Horvath, hörst du mich?«
    Zamorra sprach eindringlich, als würde er Horvath hypnotisieren.
    »Hörst du mich? Ich bin es, dein Freund Zamorra.«
    Horvath reagierte in keiner Weise, aber der Professor spürte die Anwesenheit magischer Energien.
    Horvath spielte dabei einen passiven Part. Die Energien flossen auf ihn über, und er setzte sich nicht einmal dagegen zur Wehr.
    Zamorra konzentrierte sich stärker. Er mußte herausfinden, was mit Lee Horvath los war und ihn gegebenenfalls aus der magischen Umklammerung befreien.
    Hoffentlich gelang es ihm auch!
    »Lee Horvath«, murmelte beschwörend.
    Professor Zamorra schloß die Augen, doch das Bild des Magiers blieb. Zamorras Vorstellungskraft war groß genug. Er konnte sogar Einzelheiten im Gesicht Horvaths erkennen.
    Nicht umsonst nannte man Zamorra den Meister des Übersinnlichen. Er war zwar kein perfekter Magier, aber er verstand eine ganze Menge von Magie.
    Dabei wußte er natürlich, daß es keinen Sinn hatte, direkt gegen die hier wirkenden magischen Kräfte vorzugehen. Er hätte nicht viel erreicht, sondern diese Kräfte nun auch auf sich aufmerksam gemacht.
    Daß sie sich nur auf Horvath konzentrierten, bewies eindeutig, daß Lee Horvath einen Fehler begangen hatte.
    »Lee Horvath.« Die beiden Worte kamen über Zamorras Lippen, ohne daß er sie dabei bewegte.
    »Lee Horvath!« Das war ein Ruf, der tief in Horvath eindringen mußte.
    Das Gedankenbild vor Zamorras geistigem Auge blieb, ja, es nahm jetzt noch an Deutlichkeit zu.
    »Lee Horvath!«
    Kontakt!
    Es kam plötzlich und unerwartet und hätte Zamorra beinahe umgeworfen. Hervorgerufen wurde dieser Kontakt von Horvaths

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