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0164 - Die Truhe des Schreckens

0164 - Die Truhe des Schreckens

Titel: 0164 - Die Truhe des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilfried Antonius Hary
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Herrlichkeit.
    »Ich bin Mars, der Gott!« Seine Stimme erzeugte ein Erdbeben. Die Rechte drohte Zartas und ballte sich dabei zur Faust. Mit einem einzigen Schlag konnte er die Stadt zermalmen. Oh, wie schwächlich war doch Gor ihm gegenüber.
    »Denn ich bin Mars, der furchtbarste Gott, den es jemals gab, denn ich bin der Gott des Krieges. Mein ist der Triumph, denn das Blut meiner Feinde mehrt meine Macht.«
    Die Mauern von Zartas erbebten. Mars hatte den Eindruck, als würden sie jeden Augenblick zusammenbrechen.
    Gern hätte er jetzt Gor gesehen. Gewiß war der angeblich so Unbezwingbare nur noch ein wimmerndes Nervenbündel. Gewiß hatte er erbärmliche Angst vor der Allmacht des schrecklichen Gottes Mars.
    Mars stellte es sich vor und lachte grollend.
    Ein erneutes Erdbeben.
    Und dann wartete er nicht mehr länger, sondern schlug zu. Seine gigantische Faust raste auf die Stadt zu.
    Da war der Schutzschirm, noch immer sichtbar, aber kaum noch wirksam.
    Die Faust durchbrach ihn mühelos, erreichte die Stadt - und fuhr durch sie hindurch, als bestünde sie nicht aus fester Materie.
    Und jetzt lachte ein anderer: eine winzige Gestalt auf dem Dach des Palastes inmitten von Zartas.
    Mars stutzte. Seine Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen.
    Dies war Gor, und Gor bog sich vor Lachen. Seine Stimme war mächtig genug, um von dem Giganten Mars deutlich verstanden zu werden.
    Gor stemmte die Arme in die Seiten und blickte furchtlos darauf. Das Verhältnis war ungünstiger als das Verhältnis zwischen David und Goliath, denn Gor war eine Laus gegenüber einem Granitberg.
    Ja, das redete sich Mars ein, aber Gor sagte ihm deutlich, wie er selbst das sah: »Nimm einen schlaffen Gummisack und pumpe ihn auf, bis er prall und riesig ist. Es bleibt ein Gummisack, in den man nur hineinzupieksen braucht, um ihm seine ganze Herrlichkeit zu nehmen. Was soll es also, Mars? Du bist ein zorniger und herumbrüllender Gott und kannst damit gewiß deinen Kriegern imponieren. Ich dagegen lache über dich. Ein alter, verbrauchter Veteran, der seine Winzigkeit aufpumpt zu gigantischer Größe. Du bist ein Schemen, ein Schatten, der hoch über Zartas hinausjagt -aber eben nur ein Schatten. Ich sehe durch dich hindurch, weil du zu wenig Substanz hast. Bleibe so winzig wie immer. Es nutzt dir nichts, wenn du dich aufbläst. Du verschwendest dabei unnötige Energien.«
    Mars konnte sich nicht mehr beherrschen. Er streckte die Rechte aus, um Gor zu ergreifen und zu zermalmen Gor wollte sich vor Lachen kringeln und Mars erkannte seine Unfähigkeit, Gor zu packen.
    Es schien zu stimmen, was Gor sagte: Zwar war er ins Gigantische gewachsen, aber er hatte dabei die Materie seines Körpers nur aufgeblasen und sie war jetzt so dünn wie flüchtiges Gas. Nur die Magie hielt ihn zusammen.
    Hatte Gor nicht von einem Nadelstich geredet.
    Mars erschrak. Ein solcher Nadelstich konnte ein magischer Gegenangriff sein.
    Er hatte sich geirrt, wenn er geglaubt hatte, Gor sei geschwächt. Nein, Gor machte in der Tat nicht den Eindruck eines Erschöpften.
    Mars richtete sich brüllend auf und ließ damit ein weiteres Mal die Erde erzittern. In den nahen Bergen lösten sich große Felsbrocken und donnerten zu Tal.
    Und dann schrumpfte der Gigant zu seiner ursprünglichen Größe zusammen.
    Mars stand auf seinem Hügel und schaute hinüber.
    »Es ist genug«, murmelte er vor sich hin. Nach außen hin erschien er erstaunlich ruhig. »Ja, es ist genug. Ich werde weiter angreifen lassen und meine Vorbereitungen treffen, die Schatzkammer des Bösen ist keine Hilfe mehr. Das habe ich soeben am eigenen Leib spüren können. Doch das sollte mich nicht schrecken.«
    ***
    Professor Zamorra, der Meister des Übersinnlichen, und Lee Horvath hatten von ihrem Versteck aus die Erscheinung von Mars beobachten können. Es hatte sie im höchsten Maße erschreckt, denn sie fürchteten die Entdeckung.
    Doch Mars achtete überhaupt nicht auf sie.
    Ein Beweis dafür, daß er nicht mit ihnen rechnete.
    »Wir können Gor danken«, murmelte Zamorra. »Durch sein Eingreifen hat er von uns abgelenkt.«
    »Du meinst, die magische Glocke wäre von ihm errichtet worden?« fragte Lee Horvath.
    »Ja, ein Ablenkungsmanöver. Wir waren so berschäftigt gewesen, daß wir uns gar nicht von ihm beobachtet fühlten. Gor ist ein grandioser Stratege. In ihm hat Mars einen Meister gefunden - wenigstens bis jetzt. Wir wissen nicht, wie die Sache noch ausgeht.«
    »Würde ich auch sagen«, knurrte

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