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0164 - Flieh, wenn der Würger kommt

0164 - Flieh, wenn der Würger kommt

Titel: 0164 - Flieh, wenn der Würger kommt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich einordnete und auf die Museum Street fuhr, die in die Oxford Street mündet. Bis zu seiner Wohnung war es eine ziemlich weite Strecke. Er mußte fast quer durch London.
    Auf der Oxford Street gab er mehr Gas und fuhr schneller, als es erlaubt war. Den Reporter trieb es nach Hause.
    In Höhe des Hyde Parks bog er nach Süden ab und gelangte auf die breite Fulham Road.
    Bis jetzt war alles glatt gelaufen, nichts geschah. Bill fuhr durch ein völlig normales nächtliches London.
    Es kam ihm in den Sinn, Sheila anzurufen. Diesmal meldete sie sich sehr schnell.
    Bill hielt den Hörer des Autotelefons am Ohr. »Alles klar bei dir?« fragte er.
    »Ja.«
    »Und Johnny?«
    »Schläft.«
    Bill atmete auf. Der Kleine war seine größte Sorge gewesen. »Es dauert nicht mehr lange, ich fahre bereits auf der Fulham Street. In einer Viertelstunde bin ich da.«
    »Beeil dich.«
    »Natürlich, Liebes.« Bill legte wieder auf und wählte Sinclairs Nummer. Vielleicht wußte er mehr, denn mit genauen Fakten hatte Sheila ja nicht dienen können.
    Es meldete sich niemand.
    Bill gab nicht auf und ließ nebenan bei Suko klingeln. Dort wurde abgehoben, allerdings von Shao.
    Sie konnte dem Reporter auch nicht viel sagen. Nur soviel, daß es wohl um einen Ausbrecher ging.
    Bill überholte ein Taxi. »Weißt du den Namen?«
    »Ja, Wozny.«
    Damit konnte der Reporter erst nach einigem Nachdenken etwas anfangen Ein Wozny war als Frauenwürger gejagt und auch gefaßt worden. Aber der hätte normalerweise hinter Gittern sitzen müssen. Wenn das nicht der Fall war, dann hatte er einen erfolgreichen Ausbruchversuch gestartet.
    »Ich danke dir«, sagte Bill, wünschte noch eine »Gute Nacht« und legte auf.
    Inzwischen näherte er sich dem Viertel, wo auch sein Bungalow stand. Es war eine ruhige Wohn- und Villengegend, abseits des großen Verkehrslärms. Hier waren die Straßen noch schmal, und auf den Gehsteigen wuchsen hohe, alte Bäume.
    Bill gelangte an eine Kreuzung, achtete die Vorfahrt und bog dann nach rechts ab, um in die Straße zu gelangen, wo auch er mit seiner Familie wohnte.
    Der Belag war noch naß. Er glänzte, wenn er vom Lichtteppich der Scheinwerfer getroffen wurde. Durch die Schwüle hatten sich Nebelschwaden gebildet. Sie krochen aus den Gullys oder bewegten sich als wallende Gebilde dicht über der Straße, die leer und ausgestorben vor dem Reporter lag.
    Es parkten auch keine Wagen auf den Gehsteigen, die Menschen, die hier wohnten, hatten ihre Garagen.
    Der Reporter befand sich nur noch wenige hundert Yards von seiner Wohnung entfernt, als es geschah. Das Ereignis traf ihn unvorbereitet, weil Bill nicht mehr mit einer Gefahr gerechnet hatte.
    Auf einmal stand die Gestalt vor ihm auf der Straße. In Bruchteilen von Sekunden nahm der Reporter die Einzelheiten wahr. Er sah den massigen, untersetzten Mann, der sich breitbeinig aufgebaut hatte. Seine Beine wurden bis zu den Knien vom Dunst umschwängert.
    Fahren oder bremsen? Bill trat das Bremspedal.
    Das griffige Profil der breiten Pneus packte sofort. Der Wagen rutschte zwar wegen der Nässe, er blieb allerdings in der Spur und stand.
    Bill spürte noch den Aufprall an der Stoßstange — es war ein kurzer, heftiger Ruck —, aber passiert war dem Mann nichts. Er ging nur zwei Schritte zurück und blieb stehen.
    Bill zögerte. Sollte er aussteigen oder den Kerl umrunden und zu seinem Haus fahren?
    Nur wenige Yards war der Reporter noch von seinem Haus entfernt.
    Aber wenn er zum Haus fuhr und der Kerl etwas von ihm wollte, würde er auch Sheila und den Kleinen in Gefahr bringen. Deshalb entschied Bill sich dafür, auszusteigen.
    Und er war sicher, daß er in dieser Gestalt den Ausbrecher Erwin Wozny vor sich hatte.
    Etwas mulmig wurde ihm doch zumute, als er den Wagenschlag öffnete. Dabei tastete er nach seiner Pistole. Zum Glück hatte er die Silberkugel-Beretta mitgenommen. Er lief nicht mehr ohne. Seit dem letzten Fall, wo ihm John mit einer Waffe aushelfen mußte, schleppte Bill die Beretta lieber mit sich.
    Der andere rührte sich nicht. Steif wie ein Brett stand er da und schaute Bill entgegen.
    Der Reporter blieb stehen. Ein Schritt trennte ihn noch von dem Mann. Jetzt sah Bill auch die grobe Anstaltskleidung, die der Kerl trug, und somit waren seine letzten Zweifel beseitigt.
    »Erwin Wozny«, sagte er.
    »Ja. Du kennst mich?«
    »Und ob. Schließlich hast du als Frauenmörder eine traurige Berühmtheit erlangt.«
    Wozny lachte. »Das stimmt in der Tat. Aber ich

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