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0164 - Flieh, wenn der Würger kommt

0164 - Flieh, wenn der Würger kommt

Titel: 0164 - Flieh, wenn der Würger kommt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schluß meinte er: »Dieser Beruf war nichts für Marion. Sie gab sich zwar immer forsch, aber sie hat doch gelitten, das können Sie mir glauben. So manches Mal hatte sie auch Angst gehabt, denn nicht selten haben ihr die Verurteilten Rache versprochen. Einer hat das Versprechen in die Tat umgesetzt.« Er schaute sich um. »Wer war es, Oberinspektor? Sagen Sie mir den Namen.«
    »Was nützt es, wenn ich Ihnen den verrate? Wollten Sie Ihre tote Freundin rächen?«
    »Daran habe ich wirklich schon gedacht.« ich schüttelte den Kopf. »überlassen Sie so etwas uns. Sie begeben sich nur in Gefahr.«
    »Sie ist erwürgt worden«, sagte er. »Und sie hat in ihrem ersten großen Prozeß einen Würger für immer hinter Gitter gesteckt. War es dieser Wozny?«
    »Möglich.«
    »Dann kriege ich ihn.«
    Ich ging. Man sagt viel, wenn man unter dem ersten Schock steht. Und Fred Burger hatte einen Schock bekommen. Das war eine völlig natürliche Sache.
    Für mich gab es hier nichts mehr zu tun. Ich klärte noch mit den Beamten der Mordkommission ein paar technische Details, dann machten Suko und ich uns wieder auf den Weg.
    Im Lift fragte der Chinese: »Und jetzt?«
    »Wir können nur raten. Wer steht als nächster auf der Liste? Der Richter? Die Geschworenen?«
    »Oder die Conollys und wir«, sagte Suko leise.
    »Das ist die Frage«, erwiderte ich.
    ***
    Der Vortrag dauerte länger, als Bill Conolly angenommen hatte. Der Archäologe sprach über die neuesten Entdeckungen im Zweistromland zwischen Euphrat und Tigris. Es waren einige interessante Neuigkeiten dabei, und Bill machte sich eifrig Notizen.
    Anschließend wurden noch zahlreiche Fragen gestellt. Auch der Reporter beteiligte sich daran, und als er auf seine Uhr schaute, da war es schon fast Mitternacht.
    Bill erschrak.
    Sheila würde sich Sorgen machen. Er hatte ihr versprochen, daß er spätestens um 23 Uhr zu Hause sein würde, und jetzt kam ihm das dazwischen.
    Bill beschloß, seine Frau anzurufen. Im Gang fand er auch eine Telefonhaube.
    Der Nachtwächter drehte bereits seine Runden. Sie befanden sich in einem Vortragsraum des Britischen Museums, diesem riesigen Gebäude, das im Stadtteil Bloomsbury und zudem in der Nähe der großen Universität liegt.
    Viermal läutete es durch, als Sheila endlich abnahm. Ihre Stimme klang gehetzt.
    »Ich bin's«, sagte Bill.
    »Ist was passiert?«
    »Wieso?«
    »Weil du so spät anrufst.«
    Bill lachte. »Ich wollte dich nicht beunruhigen, weil ich dir versprochen hatte, schon früher zurück zu sein. Leider hat es länger gedauert, ich fahre aber jetzt.«
    »Dann ist es gut«, sagte Sheila. »Und sei bitte vorsichtig, Bill. Ich habe Angst.«
    »Wovor?«
    »John hat angerufen. Wir schweben in Gefahr, Bill.«
    »Rede.«
    Sheila berichtete schnell, und Bill lief nicht nur einmal ein kalter Schauer über den Rücken. Und ob er sich an den verdammten Fall erinnerte. Noch deutlich sah er alles vor sich, denn der Kampf gegen Destero hatte sich in seinem Bungalow abgespielt, und sogar der kleine Johnny war mit hineingezogen worden.
    »Was tun?« fragte Sheila, nachdem sie ihren Bericht beendet hatte.
    »Ich komme so schnell wie möglich zu dir!« versprach der Reporter. »Laß keinen rein.«
    »Dann glaubst du also, daß wir uns in Gefahr befinden?«
    »Wir dürfen zumindest die Möglichkeit nicht ausschließen«, erwiderte der Reporter.
    »Ja, natürlich.«
    »Bis gleich dann.« Bill hängte ein. Als er unter der Haube hervortauchte, war sein Gesicht um einige Spuren blasser geworden. Soeben verließen die letzten Zuhörer den Saal.
    Ein Bekannter gesellte sich zu dem Reporter. »Nehmen wir noch einen kleinen Drink?«
    Bill schüttelte den Kopf. »Nein, ich muß nach Hause. Bin sowieso schon über die Zeit.«
    »Okay.«
    »Vielleicht ein anderes Mal.«
    »Klar.«
    Das Museum besaß auch einen Parkplatz. Dort hatte Bill seinen Porsche abgestellt. Vor dem großen Eingang brannten ein paar Leuchten. Sie steckten auf Stäben. Ihr Licht erfaßte nur einen Teil des Parkplatzes, spiegelte sich aber auf den dicken Tropfen, die noch den Lack des Wagens benetzten. Zum Glück regnete es nicht mehr. Es war wärmer geworden. Das wurde auch Zeit, schließlich zählte man schon Mai.
    Bill pflanzte sich hinter das Lenkrad, startete und stellte einmal die Wischer an, damit sie die Scheibe von den Tropfen befreiten. Es war schwül geworden, die Innenscheiben beschlugen, Bill mußte das Gebläse einschalten.
    Er ließ erst noch zwei Wagen vorbei, bevor er

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