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0164 - Flieh, wenn der Würger kommt

0164 - Flieh, wenn der Würger kommt

Titel: 0164 - Flieh, wenn der Würger kommt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bekam. Beide Arme schleuderte er nach oben, preßte die Mündung der Beretta gegen die Hand und drückte ab.
    Die Kugel hieb in die Klaue. Bill spürte auch den Ruck, aber die fünf behandschuhten Finger lösten sich nicht von seiner Kehle. Im Gegenteil, der Druck wurde stärker.
    Und er hörte die Stimme. Nicht die von Erwin Wozny, sondern Asmodinas Organ. Sie sprang aus dem Ring zu ihm. Die flüsternden Worte drangen wie Hammerschläge an Bills Ohren.
    »So wird es sein, Bill Conolly. So und nicht anders. Du sollst erleben, wie man stirbt. Langsam und sicher werde ich dich in Desteros Namen zu Tode quälen. Du hättest ihn mir nicht nehmen sollen, du nicht, verdammter Bastard!« über Bills Lippen drangen undefinierbare Laute. Speichel sprühte vor seinem Mund. Er versuchte mit seiner freien Hand das kurze Gelenk der Klaue zu umfassen, aber er hatte nicht mehr die Kraft dazu. Auf halber Höhe fiel sein Arm nach unten.
    Bill schaffte es nicht.
    Vor seinen Augen verschwammen die Gegenstände zu einem faserigen Grau, in das sich jedoch erste bunte Farben mischten. Es waren die Zeichen einer nahenden Bewußtlosigkeit, der dann alles vernichtende Tod würde folgen.
    Die Kräfte des Reporters erlahmten.
    Er kam gegen den Druck nicht an. Seine Kehle wurde zusammengepreßt, die Lungen drohten ihm zu platzen, und dann ging die Welt für ihn in einem gleißenden hellen Schein unter. Bill merkte nicht mehr, wie seine Knie nachgaben und er in dem brutalen Würgegriff zusammensackte.
    ***
    »Du fährst wie ein Irrer!«
    Zweimal bereits hatte Suko mir diesen Satz gesagt. Es war mir egal, und es interessierte mich auch nicht, wie, viele Male ich aufgeschrieben wurde, ich wollte nur so schnell wie möglich an unser Ziel gelangen.
    Bill schwebte in höchster Gefahr!
    Für mich gab es keine andere Alternative. Wenn man alles zusammenzählte, mußte es so sein. Und ich wollte alles versuchen, um ihn zu retten.
    Er hätte an meiner Stelle das gleiche getan.
    Auch wir rasten über die Fulham Road, mußten noch über die Themse, deren Wasser schwarz schimmerte und bis zur Flußmitte vom schwachen Widerschein einer in der Nähe liegenden Industrieanlage angeleuchtet wurde.
    Weiter — und schneller.
    Im Londoner Süden bewohnten die Conollys einen prächtigen Bungalow, in dem wir so manches Fest gefeiert hatten.
    Sollte das alles nicht mehr stattfinden?
    Das Hemd klebte mir am Rücken. So konzentriert fuhr ich. Salzig lag auch der Schweiß auf meiner Stirn und bedeckte als glänzende Schicht die Oberlippe.
    Endlich hatten wir die Gegend erreicht, wo auch Bill seinen Bungalow bewohnte.
    Ruhige Straßen, kaum parkende Autos, kein Mensch zu sehen. Nur in wenigen Häusern brannte noch Licht.
    Ich jagte auf eine Kreuzung zu. Kein Wagen kam mir entgegen. Blinker — dann rechts herum.
    Die Straße.
    Fernlicht!
    Die gleißenden Scheinwerferaugen schleuderten ihre blendende Helligkeit in die Straße hinein, und sie trafen einen mitten auf der Fahrbahn stehenden Wagen.
    Einen Porsche!
    »Da!« schrie Suko und deutete nach links.
    Ich sah es im gleichen Augenblick und bremste. Das Streulicht der voll aufgeblendeten Scheinwerfer riß konturenscharf jede Einzelheit aus der Dunkelheit.
    Mit dem Rücken gegen einen Baumstamm gepreßt, stand Bill Conolly. Er hing im Griff der würgenden Klaue, die sich wie eine alte Garotte um seine Kehle gepreßt hatte. Als ich aus dem Bentley schnellte, sackte der Reporter soeben in die Knie.
    Suko verließ den Wagen auf der anderen Seite. Wie euch ich hatte er die Szene förmlich in sich aufgesaugt, und er sah auch den Ausbrecher Erwin Wozny.
    Der stand neben dem Porsche, hatte aber jetzt den Kopf gedreht und schaute Suko, durch das grelle Licht geblendet, entgegen. Er hob seinen linken Arm, um die Augen zu schützen.
    Der Chinese kam aus der Helligkeit. Da ihn der andere nicht unmittelbar bedrohte, ließ Suko seine Waffe stecken und griff ihn mit den Fäusten an.
    An das Schwert hatte Suko nicht mehr gedacht, und ich auch nicht, denn für uns beide ging es wirklich um jede Sekunde.
    Suko ging voll in den Mann hinein. Seine rechte Handkante säbelte durch die Luft, und traf die Brust des Ausbrechers.
    Wozny fiel zurück. Er stierte den Chinesen an, setzte sich auf seinen Allerwertesten und kippte ganz langsam nach hinten. Die Arme und Beine ausgestreckt, blieb er liegen und rührte sich nicht mehr. Sukos Hieb hatte ihm alle Kraft genommen.
    Der Chinese nickte und wandte sich um.
    Ich hatte inzwischen meinen Freund

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