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0164 - Ich und das Todeskarussell

0164 - Ich und das Todeskarussell

Titel: 0164 - Ich und das Todeskarussell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich und das Todeskarussell
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Das ist doch war, nicht?«
    »Ein Diebstahl wird nicht dadurch entschuldbar, daß er am Eigentum eines Toten begangen wird«, dozierte Phil. »Aber das wird euch der zuständige Richter deutlicher erklären, als wir es jetzt können. Uns interessiert alles, was du von Huckson weißt, oder Stibby, wie ihr ihn nennt.«
    »Nicht viel, Sir. Früher knackte er ab und zu mal einen Zigarettenautomaten und nahm auch mal die Brieftasche von einem Betrunkenen, wenn die Gelegenheit günstig war. Aber heutzutage hat er sich mächtig ’rausgemacht. Er hat ’ne Freundin, Donnerwetter, Sir!« Tony verdrehte bewundernd die Augen. Ich stoppte seine Begeisterung mit der nüchternen Frage:
    »Wie heißt das Mädchen und wo wohnt es?«
    »Da kann ich Ihnen dienen, Sir«, sagte Tony eifrig. »Durch Zufall habe ich mal gesehen, wo sie wohnt. Stibby war mit ihr im Kino und brachte sie nach Hause. Ich dachte, man sollte sich mal ansehen, wo das Mädchen lebt. Kann nicht schaden, wenn man über seine Nachbarn ein bißchen Bescheid weiß, nicht?«
    Der Kerl war eine ganz raffinierte Ratte. Natürlich hatte er sich den Wohnort von Hucksons Freundin nur angesehen, damit er Huckson erpressen konnte. Nach dem Motto: Gib mir ab und zu ein paar Dollars, und ich sage deiner Freundin nicht, daß du ein Gangster bist.
    Ich sagte ihm nichts von meinem Gedanken, um seine Redewilligkeit nicht zu dämpfen.
    »Also wo wohnt sie?«
    »In der Vierten Avenue. Lexington Ave sagt man ja neuerdings.«
    »Die Lexington Avenue ist einige Meilen lang. Kannst du nicht genauer werden?«
    »Aber sicher, Chef. An der Kreuzung mit der 28sten Straße. Wenn Sie von hier zur Grand Central Terminal wollen, auf der linken Seite. Die Hausnummer habe ich mir nicht gemerkt.-«
    »Direkt an der Ecke zur 28sten?«
    »Genau. Siebenter Stock, Appartement 734.«
    »Und wie heißt sie?«
    »Rosita Ferrano, Sir. Eine Spanierin. Und so sieht sie auch aus! Chef, Ihnen bleibt die Luft weg, wenn Sie das Girl mal vor sich haben, das können Sie mir glauben! Ich möchte bloß wissen, wie Stibby an so eine Puppe gekommen ist.«
    »Schwarze Haare?« riet ich. »Kohlrabenschwarz«, bestätigte Tony. »Okay. Sonst noch etwas über Stibby bekannt?«
    Tony zuckte die Achseln:
    »Wüßte nicht was, Chef.«
    »Okay. Phil, hältst du die Figuren hier in Schach? Ich rufe Hold an, damit er uns einen Wagen schickt.«
    Mein Freund nickte und nahm vorsichtshalber seine Pistole zur Hand. Ich sah, wie er anfing, sie nachzuladen, während ich das Zimmer verließ. Mit Hilfe des Feuerzeugs suchte ich mir meinen Weg hinunter auf die Straße.
    Es hätte alles ganz friedlich ablaufen können, wenn die fünf Gorillas nicht gewesen wären, die gerade zur Haustür herein wollten, als ich hinaus wollte. Ganz vorn stand einer, der einen schwarzen Bart auf der Oberlippe trug. Er hatte eine gewisse Ähnlichkeit mit einem verstorbenen russischen Politiker. Einen Augenblick stutzten wir beide und standen uns bewegungslos in einer Entfernung von höchstens drei Schritten gegenüber. Dann hatte ich auch schon meine Pistole in der Hand. In der Bowery kann man nicht vorsichtig genug sein. Es gibt nicht umsonst eine Vorschrift, die den Stadtpolizisten tagsüber das Betreten der Bowery mit mindestens zwei und nachts mit mindestens vier Mann gemeinsam vorschreibt.
    Der Schnauzbart schüttelte den Kopf. »Aber, aber! Wer wird denn gleich zur Kanone greifen?«
    Ich betrachtete schweigend die fünf Männer. Daß sie irgendeinen harmlosen Besuch irgendwo im Hause vorhatten, war mehr als unwahrscheinlich. Erstens sahen sie nicht sehr harmlos aus, zweitens beulten bei dreien von ihnen die Jacketts genau da aus, wo G.-men und Gangster Pistolen zu tragen pflegen. (Das ist auch das einzige, was wir vom FBI mit den Gangstern gemeinsam haben.)
    Er kam einen Schritt vor, die anderen drängten nach. Ich hob die Mündung meiner Waffe und sagte:
    »Zurück!«
    Sie blieben stehen. Der Bärtige rieb sich über die Nase und brummte:
    »Jetzt passen Sie mal auf, Mister! Da oben sitzen drei Männer, die für mich arbeiten. Ich kann sie nicht entbehren. Viel zu tun, verstehen Sie? Ich mache Ihnen ein faires Angebot: sie schicken mir meine drei Leute ’runter, und ich lasse Sie in Frieden ziehen, he?«
    »Nichts zu machen«, sagte ich und schob den Sicherungsflügel der Pistole mit dem Daumennagel zurück.
    Er sah es. Für einen Augenblick preßte er die Lippen zusammen. Ich fühlte mich nicht ganz wohl in meiner Haut. In der Bowery ist viel

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