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0164 - Ich und das Todeskarussell

0164 - Ich und das Todeskarussell

Titel: 0164 - Ich und das Todeskarussell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich und das Todeskarussell
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in die Seite.
    »He!« raunte er. »Das ist es also! Du wunderst dich, daß keiner der Angestellten heute früh zur Arbeit erschienen ist?«
    »Genau«, erwiderte ich.
    Es dauerte noch ein paar Minuten, dann schrieb uns der Hagere die Namen und die Adressen auf. Es waren zwei Frauen und ein Mann, die Jack Vandoom in seinem Büro beschäftigt hatte.
    Wir bedankten uns und verließen das Finanzamt.
    »Der Reihe nach«, sagte ich. »Eine gewisse Mabel Rosteen ist die nädiste hier in der Gegend. Sehen wir mal nach, welchen Grund sie hat, gerade heute zu Hause zu bleiben.«
    Wir hatten Pech. Mabel Rosteen war, wie wir erfuhren, eine alleinstehende Dame von sechsundvierzig Jahren, und sie war nicht zu Hause. Die nächste Adresse war die des Mannes. Er hieß Robert Newman, und wir trafen ihn zu Hause an. Er mochte etwa fünfunddreißig Jahre alt sein, war verheiratet, hatte aber keine Kinder. Er überragte uns fast um eine Haupteslänge, sah aber ungesund aus und hatte die verkrampften Gesichtszüge eines Menschen, der stark unter einem Magengeschwür leidet.
    »Kommen Sie ’rein!« sagte er ohne irgendein Zeichen von Erschrecken. »Im Wohnzimmer können wir uns besser unterhalten als im Flur.«
    Er bewohnte die neunzehnte Etage eines modernen Mietsblocks, stellte uns kurz seiner Frau vor, die uns sofort Kaffee machte und darauf bestand, daß wir eine Tasse tranken, und nötigte in zwei bequeme Sessel.
    »Ehrlich gesagt, mich bringt die Neugierde um«, sagte er mit einem leichten Grinsen, als die konventionellen Riten der Begrüßung vorbei waren. »Was will das FBI von mir? Ich handle weder mit noch verbrauche ich selbst Rauschgift, ich habe noch nie im Leben einen falschen Dollarschein in der Hand gehabt, bin kein Spion und bestimmt ein loyaler Staatsbürger. Was habe ich verbrochen, daß sich gleich zwei G.-men zu mir bemühen?«
    »Sie haben gar nichts verbrochen, Mister Newman«, erwiderte ich. »Jedenfalls weiß das FBI von nichts. Wir haben nur eine völlig harmlose Frage, die Sie bitte beantworten wollen, auch wenn Ihnen unverständlich bleiben sollte, warum wir diese Frage stellen.«
    »Natürlich, natürlich! Schießen Sie los!«
    »Sie arbeiten bei Rechtsanwalt Vandoom, nicht wahr?«
    »Ja. Schon seit neun Jahren. Ich bin so eine Art Mädchen für alles, wissen Sie? Büroarbeiten, manchmal auch Detektiv spielen, Kaffee kochen für Seine Hoheit, Laufbursche und so weiter. Der Job gefällt mir. Er ist abwechslungsreich, Vandoom bezahlt mir immerhin hundertvierzig Doll ar die Woche, das ist viel mehr, als für so etwas bei den anderen Anwälten gebräuchlich ist, und Vandoom war mein Vorgesetzter beim Militär. Wir kommen gut miteinander aus. Soll ich mein Arbeitsverhältnis noch deutlicher beschreiben?«
    »Das ist nicht nötig, Mister Newman. Bitte, sagen Sie uns noch, warum Sie heute nicht zur Arbeit gegangen sind. Haben Sie Urlaub?«
    Newman runzelte die Stirn.
    »Komisch, ich habe es die ganze Zeit gefühlt, daß Sie drauf und dran waren, gerade diese Frage zu stellen. Ich hab’s doch gerochen, daß irgend etwas mit diesem Ding nicht stimmt. Da, lesen Sie!«
    Er holte ein Blatt Papier aus seiner Brieftasche. Es war ein Telegrammformular, aufgegeben am gestrigen Nachmittag gegen achtzehn Uhr beim sechsten Postamt in Manhattan und hatte folgenden Wortlaut:
    »lieber robert stop erscheinen im büro morgen und übermorgen unnötig stop ich lasse umbauen und ihr würdet nur stören stop urlaub selbstverständlich bezahlt stop viel vergnügen vandoom«
    Ich gab Phil das Telegramm. Genau wie ich blickte er sofort auf die Aufgabezeit. Als er es mir zurückreichte, sagte er zu Newman:
    »Das ist der Grund, weshalb Sie zu Hause geblieben sind?«
    »Ja, natürlich. Obgleich ich der ganzen Sache nicht traute.«
    »Warum nicht?« wollte ich wissen. »Weil Vandoom nicht Robert, sondern seit eh und je nur Robby zu mir sagt. Und außerdem ist es eigentlich gar nicht Vandooms Art, seinen Familiennamen an den Schluß zu setzen, wenigstens nicht bei einer Mitteilung, die für mich bestimmt ist. Normalerweise schreibt er Jack hinter die Nachrichten, die er mir manchmal auf meinen Schreibtisch legt, wenn ich gerade unterwegs bin.«
    »Haben Sie nicht versucht, sich mit ihm in Verbindung zu setzen?«
    »Doch. Ich habe viermal angerufen. Aber nie bekam ich eine Verbindung. Entweder ist die Leitung gestört oder Vandoom war die ganze Zeit nicht zu Hause.«
    Ich beugte mich vor.
    »Oder Jack Vandoom ist tot! Tote können sich auch

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