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0164 - Im Banne des Riesenplaneten

Titel: 0164 - Im Banne des Riesenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Arkoniden, Akonen, kurz, alle Intelligenzen sprachen darüber. Kein Tag verging, an dem nicht Fernsehsendungen eins dieser Themen behandelte. Das Wort Hornschrecken war zum geflügelten Wort geworden. Die Nachricht, daß es in der Milchstraße ein zweites Imperium gab, hatte beinahe einen größeren Schock ausgelöst als jene Meldungen, die von rund dreihundert bewohnten Planeten sprachen, die Hals über Kopf vor den allesfressenden Hornschrecken geräumt werden mußten. Über Molkex wußte Tyll Leyden sehr wenig. Die Schrift, die er in der Hand hielt, war ihm unbekannt. Von ihrer Existenz hatte er bis zum Augenblick nichts gewußt. Ahnungslos nahm er Einblick. Sein Staunen wuchs. Der Begriff Molkex brannte sich in sein Gehirn ein. Über dem Studium der Schrift vergaß er sein Vorhaben, Populos' Arbeitsraum zu durchsuchen. Gaston Robet kam und meinte, es wäre Zeit zu frühstücken.Leyden schüttelte den Kopf. „Was?" Robet zeigte sich überrascht. „Sie verzichten auf Ihr Frühstück? Zum Donnerwetter, was lesen Sie denn da? Molkex? Ach, dieser Stoff..."
    „Ja", sagte Leyden, um Robet loszuwerden.
    In diesem Moment wurde Impos von einem neuen Erdbeben geschüttelt. Robet riß Leyden hoch und stürzte mit ihm nach draußen. Der Boden unter ihren Füßen hob und senkte sich in unregelmäßigen Intervallen. Dazu kam wieder das Brüllen aus den Tiefen. Und wieder aufreißende Erdschichten, herabstürzende Steine - das Inferno! Infolge einer lokalen Bodensenkung lagen die Häuser jetzt in einer tiefen Mulde. Der Gedanke, unter herabstürzenden Wänden begraben zu werden, trieb auch Leyden und Robet davon. Aber wo sie sich auch befanden, überall war die Gefahr gleich groß. Leyden riß Robet zurück. Vor ihnen hatte sich die Erde geöffnet. Ein riesiger Spalt klaffte. Impos schien jetzt tatsächlich zu zerreißen.
    Robet wurde herumgewirbelt. Er sah Leydens ausgestreckten Arm. Der deutete auf den Singenden Berg. Robet verstand nicht, was er sehen sollte, und er benötigte Sekunden, um Leyden endlich zu begreifen:" Der Achttausender machte das Erdbeben nicht mit! Er stand unbeweglich wie eine Insel in wütender See, während ringsum das Chaos regierte. Dann war wieder einmal alles vorbei. Und Impos existierte immer noch. Aber an einer Stelle auf Impos herrschte hektisches Treiben: Jeder Mann der Forschungsgruppe, mit Ausnahme von Populos und Davis, schleppte Inventar aus den Plastikhäusern in das Innere des
     
    *
     
    Singenden Berges. Roboter steuerten auf Anti-gravplatten riesige Ladungen in den Achttausender. Wie ein Ertrinkender, der in der letzten Sekunde seines Lebens noch auf Rettung hofft, so glaubten sie Leydens Angaben, daß man im Singenden Berg nichts von den Erdbeben spüren würde. Um 14.39 Uhr machte die Schwebeplatte 7 die letzte Fahrt. Zurück blieben nur die Plastikhäuser, die beim nächsten Beben bestimmt unter Felstrümmern begraben werden würden. Zur Sicherheit schloß Leyden das gewaltige Tor in der glatten Felswand des Achttausenders. Als der letzte Spalt sich schloß, sagte ein Mann: „Jetzt haben wir uns selbst den Deckel auf die Nase gelegt!" In den folgenden Stunden war Leyden überall zu finden.
    Immer häufiger sprachen Minikoms an. „Bitte nach oben kommen.
    Bringen Sie die ... und die ... Geräte mit!" Oben war das Planetarium. Achtzig Mann, die sich hier aufhielten, verloren sich auf der achttausend Meter durchmessenden kreisrunden Bodenfläche. Über ihnen gleißte eine Milchstraße. Aber das Gleißen war nicht mehr ein einheitlicher Schimmer. An sieben Stellen glühten nicht mehr zu übersehende 'irisierende Flächen. Astronomen, die oben gewesen waren, kamen verstört wieder herunter. Sie sprachen von einem grausigen Leuchten.
    Das Aussehen der Plastik hatte sich auch verändert. Als Leyden sie nach Stunden wiedersah, blieb er wie erstarrt stehen. Statue und Sockel begannen stärker in kräftigem Rot zu strahlen. Das Leuchten aus den Augen hatte sich diesem Rot angepaßt.
    Auffallend langsam drehte sich die stilisierte Figur auf dem Sockel.
    Die Zeit für eine Umrundung wurde gestoppt. 69 Sekunden wurden gemessen. „Was geht hier vor?" Niemand wußte es. Leyden riß sich von dem Bild der drehenden Plastik los und tauchte bei den Hyperfunk-spezialisten auf. Das Funkgerät war wieder zusammengebaut. Der Wellenoszillbgraph war eingeschaltet. An Stelle einer sauberen Amplitude zeigte er wilde Zackenlinien. „Das Hyperfunkgerät arbeitet einwandfrei, Leyden! Die Störungen liegen

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