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0164 - Im Banne des Riesenplaneten

Titel: 0164 - Im Banne des Riesenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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den künstlichen Sternen. Er kniff die Augen zusammen. Deutlicher als von unten her sah er Reflexe!
    „Reflexe?" fragte er sich. Und noch einmal: „Reflexe?" Ein unnatürlicher Farbton machte sich an einigen Stellen der künstlichen Milchstraße breit; es waren Farbflächen, die im irisierenden Licht strahlten. Leyden war noch tausend Meter von den Randzonen der Galaxis entfernt, als er die nächste Entdeckung machte. •Er zählte sieben irisierende Flächen, um im gleichen Augenblick vor einem neuen Warum zu stehen. Die leuchtenden Stellen innerhalb der Milchstraße befanden sich alle an jenen Plätzen, wo Leyden und seine Mitarbeiter Sternenballungen vermißt hatten! Intensiv dachte er jetzt an sein Ziel. Der Strahl führte ihn so nah wie möglich heran. Ihm kam es nicht ungeheuerlich vor, in rund fünftausend Meter Höhe auf der Stelle zu schweben und von blitzenden Punkten, die Sonnen darstellten, umgeben zu sein. Er hatte keine Zeit, sich diesem Erlebnis hinzugeben.Er starrte zum leuchtenden Fleck hinüber, und er erinnerte sich, daß ihm dieser Fleck einmal als grau verwaschenes Etwas vorgekommen war. Nach unten, dachte er.
    Von dort trug ihn ein anderer Strahl in den Kreis auf dem Boden des Maschinensaales. Leyden verließ den Saal. Hinter ihm schloß sich das Großtor. Er stieg in den Gleiter, passierte den Gang und erreichte das Freie. Über Impos stand der Morgen!
    Aber Tyll Leyden erkannte die nahe und weitere Umgebung nicht mehr wieder. Wo war das Plateau, auf dem ihre Plastikhäuser standen? Sie standen noch, aber jetzt in einer tiefen Mulde. Die flachen Dächer ragten nur wenig über zerklüftete Felskanten heraus. Leyden begriff, daß während seines Aufenthaltes im Berg ein neues Erdbeben Impos heimgesucht hatte. Von Äona und seinen Trümmern und dem fünfzig Meter hohen Turm war nichts mehr zu sehen. Ein Gebirge von Felsmassen lag darüber.
    Allein eine schmale Gasse, rechts und links von hohen Schutthalden begrenzt, die zum Eingang des Singenden Berges führte, befand sich noch auf ihrem alten Niveau! Leyden bemerkte nicht, daß sein Gleiter automatisch aufsetzte und er sein Ziel erreicht hatte. Immer wieder blickte er zur Gasse hinüber!
    Sie war gewollt! Die Oldtimer hatten sie gegen alle Kräfte planetarischer Beben errichtet - Oldtimer, die seit mehr als einer Million Jahre nicht mehr lebten! Oldtimer, die mit ihrer Technik stärker als Naturgewalten, stärker als die Kraft eines Mondes von der Größe eines normalen Planeten waren. Wie geistesabwesend verließ er seinen Gleiter. Er bemerkte kaum, ,daß die meisten Häuser schief standen. Er sah seine Kollegen davorstehen und hörte sie diskutieren. Er ging urn sie herum und auf das Haus zu, in dem sein Arbeitsplatz war. Erst an der Tür, die durch die schräge Stellung des Hauses offenstand, erinnerte er sich, daß er der Chef auf Impos war und er jetzt nach dieser Katastrophe Anweisungen zu geben hatte. Er drehte sich um und sah die Männer der Reihe nach an. In ihren Blicken lag immer noch Angst, aber auch Drohung und Verachtung. „Meine Herren!" Seine Stimme war nicht besonders laut. „Meine Herren, Sie sollten hier mit Aufräumungsarbeiten beginnen und dann weiter Ihren Dienst im Singenden Berg tun.iDort ist alles normal. Handeln Sie, wie man es von vernünftigen Männern erwartet." Damit glaubte er, alles gesagt zu haben. Er trat ins Haus und ging zum ersten Stock hoch. Auf der viertletzten Stufe blieb er stehen. Auf dem Podest zu seinem Arbeitsraum lag zerstört der von ihm programmierte Roboter. Der halbe Rumpf samt Kopf des Maschinenmenschen fehlte. Die Tür zu seinem Arbeitsraum war geöffnet. Leyden zog Hypnostrahler und Desintegrator. Im gleichen Augenblick war er nicht mehr der Wissenschaftler, sondern der kampf-geschulte Besatzungsangehörige der EXPLORER-2115.
    Mit einem Satz stand er im Zimmer. Vor seinem Tisch lag ein Mann, der sich gerade aufzurichten versuchte. Es war 7.03 Uhr.
    Der Mann vor dem Schreibtisch war Sascha Populos, der Gravitationsexperte.
     
    *
     
    Um 7.06 Uhr rief Tyll Leyden über Sprechfunk nach dem Expeditionsarzt. Sascha Populos schlief unter der Wirkung eines Hypnoschusses. Der Arzt war in wenigen Minuten da, beugte sich über den Schläfer, stutzte, richtete sich auf und sagte mit weit aufgerissenen Augen: „Wer hat denn Populos verprügelt?"
    „Ich", erklärte Leyden. Mehr hatte er dazu nicht zu sagen.
    „Lassen Sie ihn in die Lazarettstation bringen. Stellen Sie zwei Kampfroboter zu seiner

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