0166 - Die Dämonenkatze
Reporter einen regelrechten Haß entgegen.
Bill merkte, daß er schwitzte und wischte sich über die Stirn. Das durfte doch nicht wahr sein. Ein kalter Schauer rann über seinen Rücken. Bill schüttelte sich.
Die schwarze Katze bemerkte das wohl, sie verzog ihren Mund, und Bill glaubte, das teuflische Lächeln zu sehen.
Wirklich, Lächeln!
Dann drehte sich das Tier auf der schmalen Fensterbank und sprang mit einem geschmeidigen Satz in den Garten, wo es nicht mehr zu sehen war.
Bill Conolly bekam es mit der Angst zu tun. Es fühlte sich als Gefangener, eingekesselt von Tieren, die es auf ihn und seine Familie abgesehen hatten.
Das war doch nicht echt, nicht normal. Die Katzen mußten einen Grund haben, weil sie sein Grundstück besetzten, irgendein Motiv mußte sie leiten.
Aber welches?
Oder steckte da vielleicht ein Führer, ein Leiter dahinter? War alles ein abgekartetes Spiel, ging es wieder gegen das Team um John Sinclair?
Nur – mit Katzen?
Bill konnte sich das einfach nicht vorstellen, und er schreckte zusammen, als der Türgong anschlug.
Wer schellte mitten in der Nacht? Die Katzen? Waren sie vielleicht an der Tür hochgesprungen, damit sie ins Haus konnten wenn jemand öffnete?
Bill war plötzlich nervös. Hastig verließ er die Küche. Als er auf dem Gang war klingelte es ein zweitesmal. Der Reporter huschte ins Schlafzimmer, wo Sheila wach geworden war. Sie hockte im Bett und schaute ihren Mann fragend an.
»Hat es geschellt?« Ihre Stimme klang verschlafen.
»Ja.« Bill stand schon vor dem Nachttisch, bückte sich und zog die erste Schublade auf.
»Wer ist das?«
»Weiß ich nicht.« Der Reporter nahm die Pistole heraus, schnappte seinen Morgenmantel, hängte ihn sich über und steckte die mit Silberkugeln geladene Beretta in die rechte Tasche.
»Bill!«
An der Tür drehte sich der Reporter um. »Bleib liegen, Sheila, ich sehe nach.«
Er verschwand.
Neben der Tür befand sich ein Fenster. Es besaß eine Milchglasscheibe. Der Reporter schaute hinaus, und er sah, daß die Außenleuchte brannte. In ihrem Schein zeichneten sich die Umrisse von drei Gestalten ab. Bill glaubte sogar, Frauen dahinter zu erkennen.
Sollte er wirklich öffnen?
»Machen Sie auf«, hörte er tatsächlich eine Frauenstimme. »Wir haben mit Ihnen zu reden.«
Der Reporter weigerte sich nicht länger. Er hoffte nur, daß Asmodina nicht dabei war. Er hatte sein Haus zwar magisch gesichert, indem er einige Dämonenbanner anbrachte, doch Asmodina konnte über so etwas nur lachen.
Bills Herz klopfte schneller, als er nach dem Schlüssel griff und ihn herumdrehte.
Dann öffnete er.
Drei Frauen standen vor ihm.
Und alle drei waren unbekleidet!
***
Bill Conolly erging es wie mir. Er war überrascht, perplex und glaubte an einen Traum. Er wischte über seine Augen, das Bild verschwand nicht. Da standen in der Tat drei völlig unbekleidete Frauen vor ihm. Eine hatte schwarzes Haar, die zweite blondes und die dritte rötlich schimmernde lange Haare.
Der Reporter schluckte? Die drei Frauen boten wirklich einen erfreulichen Anblick, auch ihre Gesichter waren eine Augenweide, nur die zusammengepreßten Lippen paßten Bill nicht und der Ausdruck in ihren Augen.
Er war kalt, gefühllos…
»Was wollen Sie?« fragte Bill.
»Mit Ihnen reden.«
»Ich wüßte nicht, worüber.«
»Ist Ihre Frau da?« Die Fragen stellte die schwarzhaarige Frau.
Sie hatte eine hart klingende Stimme.
»Ja, sie ist da.«
»Dann holen Sie sie her.«
»Wie käme ich dazu?« Bill Conolly schaltete auf stur. Er schaute über die Schultern der nackten Grazien hinweg und sah, daß sich auch vor dem Haus zahlreiche Katzen auf seinem Grundstück tummelten. Die meisten von ihnen lagen auf dem Boden und beobachteten das Haus; andere schlichen unhörbar auf und ab. Eine hatte sogar eine Maus gefangen.
»Es wäre besser, wenn Sie Ihre Frau holen«, sagte die Schwarzhaarige wieder.
»Keine Sorge, ich bin schon da.« Hinter Bills Rücken ertönte die Stimme.
Sheila kam tatsächlich, und auch sie blieb überrascht stehen, als sie die drei völlig nackten, fremden Frauen sah. »Was soll denn das bedeuten?« fragte sie.
Bill lachte blechern auf. »Das frage ich mich auch«, erwiderte er.
»Aber sie wollen mit dir sprechen.«
»Mit mir?«
»Ja, Mrs. Conolly«, sagte die Schwarzhaarige wieder. »Sie sind es doch, oder?«
»Natürlich bin ich es. Wer denn sonst?«
»Dann hören Sie genau zu, Mrs. Conolly. Wir sind nicht zum Spaß hergekommen,
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