0166 - Die Dämonenkatze
in diesem Haus noch verbarg, dessen Mauern so völlig normal aussahen und doch von einer dämonischen Kraft erfüllt waren.
Yita!
Wieder fiel mir der Name ein. Wer war Yita? Ein Dämon? Bestimmt. Vielleicht auch ein Tierdämon, denn wie ich inzwischen aus vielen Mythologien kannte, gab es zahlreiche Tierdämonen. Jedes Tier hatte praktisch einen eigenen Dämon. Was daran Erfindung und was Wahrheit war, wußte ich nicht.
Ich blieb so stehen, daß ich zwar das Haus sehen, aber selbst vom Haus her nicht gesehen werden konnte. So hatte ich das Gebäude gut im Blickfeld.
Der Wagen war in den Weg eingebogen und nicht mehr wieder erschienen. Wahrscheinlich hatten sie ihn auf dem Hof abgestellt.
Und es war sicherlich etwas in ihm transportiert worden, was niemand sehen konnte, sonst hätte man nicht die Fenster verhängt.
Ich wußte nicht, wie weit mein Besuch bei der anderen Partei gewirkt hatte. Jedenfalls würden die Gegner noch mißtrauischer sein, so daß ich nach einer Chance suchen mußte, ungesehen in das geheimnisvolle Katzenhaus zu gelangen.
Von der Rückseite war es schwer, denn dort standen die Käfige mit den Katzen. Wie ich die Biester einschätzte, würden sie fauchen, wenn ich erschien. Die Bewohner waren dann gewarnt. Blieb noch der Einstieg von der Seite her durch irgendein Fenster oder vom Dach aus.
Für einen Moment spielte ich mit dem Gedanken, Suko anzurufen, verwarf ihn jedoch wieder. Noch traute ich mir zu, das Ding allein zu schaukeln. Erst wenn ich wirklich keine Chance sah, in das Innere von Cat House vorzustoßen, würde ich dem Chinesen Bescheid geben.
Ich begab mich auf die andere Seite der Straße und nutzte als Deckung einen vorbeifahrenden Lastwagen. Dann überquerte ich die Straße wieder und blieb neben dem Haus stehen. Hier befand sich kein Weg, der zum Garten und damit zu den Katzenkäfigen führte.
Das Gelände war frei. Ein Platz, überwuchert mit hohem Unkraut, zwischen dem ich mich verbergen konnte.
Etwa zehn Yards vor mir sah ich die Hauswand. Da gab es kein Fenster, auf das ich so gehofft hatte. Sie war glatt. Stein auf Stein.
Meine Chancen sanken auf Null.
Ich ging ein paar Schritte vor und kam an einen Zaun, der das Grundstück von Cat House hier an der Seite begrenzte. Es war einfacher Maschendraht, leicht zu überklettern.
Ich sah auch den Wagen. Er stand zwischen der Rückseite des Hauses und den Katzenställen. Niemand befand sich mehr in ihm.
Rasch zuckte ich zurück, als die Tür aufschwang. Clive Welch verließ das Haus. Er trug eine große Tüte in der rechten Hand, die schon mehr einem Sack glich. Clive schleuderte die Tüte über die linke Schulter und marschierte auf die Katzenställe zu. Wahrscheinlich wollte er die Tiere füttern.
Wenn es eine Chance gab, in das Haus einzudringen, dann nur über den Sohn der Besitzerin. Ich mußte den Mann überwältigen, sicherlich besaß er einen Schlüssel.
Ein rascher Blick zeigte mir, daß ich nicht beobachtet wurde, und so überkletterte ich schnell den Zaun.
Auf der anderen Seite sprang ich zu Boden und lief schnell auf den abgestellten Rancho zu, um dahinter Deckung zu nehmen. Jetzt konnte man mich auch vom Haus her nicht mehr sehen.
Clive Welch war verschwunden. Er hatte den Stall betreten und die Tür nicht geschlossen. Zur Hälfte stand sie offen.
Diese Käfiganlage erinnerte mich irgendwie an die aufgebauten Kletterwürfel auf Kinderspielplätzen. Sie waren versetzt, ineinander verschachtelt und so hoch, daß ein Mann aufrecht stehen konnte. Nur nach vorn hin waren die Gitter zu sehen, an den Seiten und auch hinten bestanden die Begrenzungen aus Mauern.
Am Haus regte sich nichts. Auch innerhalb war alles ruhig. Das stellte ich mit einem schnellen Blick fest, denn es ließ sich niemand an den Fenstern sehen. Nicht einmal eine Gardine bewegte sich. Die Zeit war also günstig.
Ich huschte durch die offene Tür. Ein Gang nahm mich auf, der zu beiden Seiten von Käfigen flankiert wurde, in denen sich die Katzen befanden. In manchen steckten zwei Tiere, andere wiederum waren nur mit einer Katze besetzt.
Clive Welch sah ich nicht, hörte ihn jedoch sprechen. Er mußte sich links von mir befinden, wo der Gang sowohl nach rechts, als auch nach links abzweigte. Geradeaus ging es nicht mehr weiter.
Da schaute ich gegen die Mauer.
Sie war durch kleine Fenster unterbrochen, durch die schwacher Lichtschein fiel. Im Dunkeln brauchte ich mich demnach nicht voranbewegen.
Ich hörte Clive lachen und mit den Katzen
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