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0166 - Die Dämonenkatze

0166 - Die Dämonenkatze

Titel: 0166 - Die Dämonenkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sehr weh tat. Für Sekunden war ich abgelenkt.
    Das nutzte Clive Welch voll aus.
    Ich hörte das kalte Schnicken, und als ich mir die letzten Krümel aus dem Gesicht wischte, sah ich schon die lange Klinge des Messers. Die Spitze stach nach oben und war genau auf mich gezielt.
    Jetzt wurde es gefährlich.
    Sofort wuchtete der Kerl sich vor. Er wollte mir die Klinge von unten nach oben in den Leib ziehen, gleichzeitig sprangen die zwei Katzen, die von ihm gefüttert werden sollten, aus dem Käfig und drückten sich an dem Kerl vorbei.
    Ausweichen konnte ich nicht. Nur zurück. Was ich auch tat. Zwei gewaltige Sätze brachten mich aus der unmittelbaren Reichweite der Klinge, die sich vor mir hochschraubte und dabei den Schenkel einer Parabel bildete.
    Fast hätte der Kerl das Messer in die Decke gestoßen, so wuchtig war der Stich geführt worden.
    Ich konterte.
    Mein Tritt war nicht von schlechten Eltern, und er traf Clive Welch dort, wo ihn schon einmal meine Faust erwischt hatte. Welch krümmte sich, ließ die Klinge aber nicht los, sondern verzog nur schmerzerfüllt das Gesicht.
    Ich hatte keine Lust, ihn hier zusammenzuschlagen oder mich auf einen langen Kampf einzulassen. Rasch zog ich die Beretta und ließ ihn in die Mündung schauen.
    »Alles klar?« fragte ich.
    Er holte keuchend Luft. Ich glaubte, so etwas wie ein Nicken zu sehen.
    »Dann weg mit dem Messer!«
    Er zögerte, hob den Blick und sah den entschlossenen Ausdruck in meinen Augen.
    Die Waffe fiel.
    Mit der Fußspitze kickte ich sie unter einen Käfig, ohne dabei den Knaben aus den Augen zu lassen.
    Tückisch schaute er mich an.
    »Drehen Sie sich um!« befahl ich.
    Er schüttelte den Kopf.
    Dieser Mann war stur. Und ich sah, wie er den Mund öffnete, um einen Warnschrei auszustoßen.
    Das konnte und durfte nicht sein, denn damit wäre mein gesamter Plan hin.
    Ich schlug zu.
    Eigentlich hatte ich seinen Nacken treffen wollen. Da er meinen Befehl nicht nachkommen wollte, hieb der Berettalauf gegen seine Stirn und schickte ihn ins Reich der Träume. Er verdrehte die Augen, fiel um und blieb liegen.
    Das Hindernis war geschafft. Ich räumte die Tüte zur Seite, bückte mich und durchsuchte ihn. Ein Lächeln stahl sich auf mein Gesicht, als ich fand, was ich vermutet hatte.
    Vier Schlüssel. Sie hingen an einem schmalen Bund. Einer würde sicherlich zur Haustür passen, das allein war für mich wichtig. Ich steckte die Schlüssel ein, wandte mich um und verließ die ziemlich ungastliche Stätte.
    An der Tür blieb ich stehen, verrenkte den Kopf und blickte an dem parkenden Wagen vorbei.
    Niemand ließ sich im Eingang sehen. Das war schon ein großer Pluspunkt.
    Rasch lief ich die Strecke zum Haus, überwand die Treppe und stand vor der Tür. Die gefundenen Schlüssel hielt ich in der rechten Hand, schaute mir das Schloß genau an und verglich es mit den Schlüsseln.
    Einer der beiden mittleren mußte passen.
    Ich probierte es und hatte Glück. Seidenweich glitt er ins Schloß, und seidenweich konnte ich die Tür aufschließen, die noch immer das verkohlte Gesicht des Katzendämons zeigte.
    Sie quietschte nicht, als ich sie aufzog und einen Blick in die jetzt leere Halle warf.
    Keine Katze war zu sehen.
    Eine Sekunde später hatte ich das Haus betreten und ließ die Tür lautlos ins Schloß fallen.
    Ab jetzt stand ich wie unter Strom!
    ***
    Sheila Conolly wurde wach, als man sie eine Steintreppe hinuntertrug. Jeden Schritt der Trägerinnen spürte sie in ihrem Kopf, wo Schmerzwellen wie Blitze durch das Gehirn zuckten und sie anfing zu stöhnen. Die Frauen kümmerten sich nicht darum. Sie erreichten das Ende der Treppe und damit einen Gang, wo sie sich nach rechts wandten.
    Sheila öffnete die Augen.
    Noch nie hatte sie solch einen Kellergang gesehen. Da gab es keine kahlen Mauern oder Wände. Alles war bemalt. Sie sah übergroße Katzenköpfe mit weit aufgerissenen Mäulern und heraushängenden Zungen, die die Tiere dem Betrachter entgegenstreckten. Sie waren so echt gemalt, daß Sheila glaubte, sie würden leben.
    Innerhalb der Mäuler befanden sich kleine Lampen, die rot glühten und ihren Schein über Sheila und die beiden Frauen warf, die sie trugen.
    Eine dritte Frau ging vor. Sheila hatte sie noch nie gesehen, sie gehörte nicht zu denen, die sie abgeholt hatten. Die Frau war ziemlich klein, trug ein wallendes Gewand und hatte kurzgeschnittenes dunkles Haar.
    Und sie sah noch mehr.
    Katzen!
    Die Tiere begleiteten sie. Lautlos liefen sie neben ihnen

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