Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0166 - Die Dämonenkatze

0166 - Die Dämonenkatze

Titel: 0166 - Die Dämonenkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
strömten die Schmerzen durch seinen Kopf. Dieser Schlag hatte ihn doch mehr mitgenommen, als er zugeben wollte.
    Abermals versuchte er es.
    Vorsichtig drehte sich der Reporter, schwang die Beine vom Bett und trat auf.
    Er blieb ein paar Sekunden sitzen, preßte seine Lippen zusammen und regelte seine Atmung.
    Dann startete er abermals einen Versuch.
    Diesmal blieb er auf den Beinen. Er visierte die geschlossene Tür an.
    Als wären seine Knie mit Eiern gefüllt, so wankte er los. Dabei schwankte er von einer Seite auf die andere, aber hielt sich tapfer und gab nicht nach.
    Bill durfte auch nicht schlappmachen, denn die Sorge um Sheila, und Johnny trieb ihn voran. Er würde seines Lebens nicht mehr froh werden, wenn den beiden etwas passiert war.
    Auf schwankenden Beinen verließ Bill das Kinderzimmer und trat in den Flur.
    Hier mußte er sich an die Wand lehnen, weil ihn ein erneuter Schwächeanfall übermannte.
    Da hörte er das Weinen.
    Dünn klang es an seine Ohren, als wäre es durch irgend etwas gedämpft worden.
    Bill kannte das Weinen, und sein Herz klopfte plötzlich wie rasend. Das Blut jagte durch seine Adern, er öffnete den Mund und rief den Namen seines Sohnes.
    »Daddy!«
    Es gab dem Reporter einen Stich, als er die Antwort des Kleinen vernahm.
    Bill hatte auch gehört, von wo sie erklungen war. Aus dem Badezimmer. Dort mußte Johnny stecken.
    Sheila vielleicht auch?
    Der Gedanke daran beflügelte den Reporter. So rasch er konnte, lief er auf die Tür zu. Bill hieb seine Hand auf die Klinke und drückte sie nach unten.
    Verschlossen!
    Der Fluch, der über seine Lippen kommen wollte, stockte im letzten Augenblick, da Bill Conolly den Schlüssel gesehen hatte, der von außen steckte.
    Bill schloß auf.
    Johnny saß auf dem Boden und weinte. Ansonsten war niemand im Bad zu sehen.
    Keine Spur von Sheila! Bill lief auf seinen Sohn zu, kniete sich vor ihn und umfaßte mit beiden Händen Johnnys Gesicht.
    »Daddy«, sagte der Kleine und schlag seine Arme um Vaters Hals. Bill drückte Johnny an sich. Vergessen waren die Schmerzen in seinem Hinterkopf, und Bill fürchtete sich irgendwie vor der Frage, die er seinem Sohn stellen mußte.
    Dann faßte er sich ein Herz, drückte Johnny zurück, schaute ihn an und sagte: »Du bist allein hier?«
    »Ja.«
    »Wo ist Mummy?«
    »Die… die haben sie mitgenommen!«
    Jetzt war es heraus. Sekundenlang schloß der Reporter die Augen.
    Bisher hatte er noch immer eine kleine Hoffnung gehabt, doch die war nun zerstört.
    Er spürte Johnnys nasse Wange und hörte dann die dünne Stimme des Kleinen. »Du holst sie doch zurück, Daddy?«
    »Ja.«
    »Und wann?«
    »Ich werde heute noch losfahren und nach ihr suchen.«
    »Dann weißt du gar nicht, wo Mummy ist?«
    »Nein, aber ich kann es mir denken.«
    »Darf ich mit?«
    Bill drückte seinen Sohn von sich weg und schüttelte den Kopf.
    »Nein, Johnny, doch du kannst mir helfen, wenn es dir nichts ausmacht. Willst du das?«
    Johnny nickte.
    »Dann hör genau zu, mein kleiner Liebling. Wie war das? Wer hat deine Mummy mitgenommen?«
    »Drei Frauen. Sie waren sehr böse und haben mich hier eingesperrt.«
    Bill nickte. Es war klar, wer hier zugeschlagen hatte. Die drei Weiber, die Bill auch schon in der Nacht gesehen hatte. Das Ultimatum war nicht eingehalten worden, die Katzen schlugen zu.
    Eine ganz einfache Rechnung.
    Im Augenblick war Johnny das Problem. Bill mußte zusehen, daß er den Kleinen irgendwo unterbekam. Er verließ mit seinem Sohn das Bad und ging in den Livingroom. Dort rief er die Nummer des Chinesen Suko an.
    Der schien neben dem Telefon gelauert zu haben, denn er hob sofort ab.
    Bill erklärte ihm die Lage.
    Suko war sofort mit dem Plan des Reporters einverstanden.
    »Dann werden wir John auch vielleicht in diesem Cat House treffen«, meinte er.
    »Ist er denn hingefahren?«
    »Ja, das jedenfalls sagte mir Glenda Perkins.«
    »Und Shao wird auf den Kleinen achtgeben?« erkundigte sich der Reporter.
    »Natürlich macht sie das.«
    »Okay, dann kommen wir vorbei.«
    Bill hängte auf und wandte sich seinem Sohn zu, der aber genau aufgepaßt hatte und sagte: »Ich soll bei Tante Shao bleiben, nicht?«
    »Ja, mein Schatz.«
    »Holst du dann Mummy zurück?«
    Bill lächelte zuversichtlich, obwohl es ihm verdammt schwerfiel.
    »Auch das…«
    ***
    Cat House gestaltete sich immer mehr zum Mittelpunkt des Geschehens. Bisher hatte ich nur den Zipfel des Geheimnisschleiers lüften können. Ich wußte längst nicht, was sich

Weitere Kostenlose Bücher