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0167 - Horror-Hochzeit

0167 - Horror-Hochzeit

Titel: 0167 - Horror-Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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natürlich interessant, auch für Mercant, der an seinen Kontostand dachte. Privatdetektive mußten oft an ihren Kontostand denken.
    Seit drei Wochen arbeitete er nun an diesem Fall, und bisher war es ihm nicht gelungen, John Tucker etwas nachzu weisen.
    Mercant drückte die Zigarette in dem Ascher seines Wagens aus und seufzte. Wieder warf er einen Blick auf die Front des Hauses, in dem Herr und Frau Tucker wohnten. Seine Frau war nicht anwesend, und Mister Tucker schien das Haus in der letzten Zeit kaum noch verlassen zu haben. Es sah ganz und gar nicht gut aus. Wie sollte er Tucker einen Ehebruch nachweisen, wenn er nicht mehr das Haus verließ?
    Der Detektiv griff nach dem bereitliegenden Stift und machte eine weitere Eintragung, als ein älterer Herr die Tür öffnete und im Haus verschwand. Er runzelte die Stirn. Das war nun bereits die siebte Person innerhalb der letzten vier Stunden, die dieses Haus betreten hatte. Herausgekommen war noch niemand, und ein Hinterausgang existierte nicht. Mercant hatte einen guten Standort gewählt. Von seiner Position aus hatte er den Eingang ständig im Auge, ohne dabei Gefahr zu laufen, Verdacht zu erwecken.
    Was, um alles in der Welt, trieb John Tucker da in seinem Haus? Und warum kam er überhaupt nicht mehr heraus? Warum kam überhaupt niemand mehr heraus?
    Es war wirklich rätselhaft.
    Und etwas sagte Antony Mercant, daß hier etwas ganz entschieden nicht in Ordnung war. Es war sein Spürsinn, sein in den langen Jahren seiner Arbeit als Privatdetektiv herausgebildetes Gefühl für Bedeutung, die niemand außer ihm zu sehen schien. Und dieser Sinn sagte ihm, daß es hier um mehr ging als um simplen Ehebruch.
    »Tja, Antony«, sagte er sich selbst und zündete sich eine neue Zigarette an. »Es fragt sich nur, was hier zu tun ist.«
    Warten, dachte er. Ich kann nichts als warten.
    Und er wartete wirklich. Es war langweilig, überaus langweilig. Sein Zigarettenvorrat schmolz dahin, aber irgend etwas hinderte ihn daran, sich eine neue Packung zu besorgen. Nach weiteren sechs Stunden wußte er, daß er mit seinen Ahnungen richtig lag. Es war längst dunkel geworden, aber im Haus brannte kein Licht. Und das, obwohl sich jetzt bereits mehr als zehn Personen darin aufhalten mußten.
    Das ist ein Fall für die Polizei, dachte er, zögerte aber noch, diesen Gedanken in die Tat umzusetzen. Dann erinnerte er sich an einen guten Freund bei der hiesigen Polizei, der ihm schon öfter geholfen hatte. Mercant stieg aus, betrat die nahe Telefonzelle und wählte eine bestimmte Nummer. Zehn Minuten später klopfte ein Uniformierter auf das Dach seines Wages.
    »Da bist du ja, Henry.«
    »Hör mal, Antony«, sagte der Polizist und zupfte an seinem Bart. »Wenn das wieder so ein Witz ist, den du hier mit mir abziehst…«
    »Um Himmels willen, ich würde es nicht wagen.« Unwillkürlich mußte er grinsen. »Nein, im ernst, Henry. Hier ist etwas im Busche. Und wenn wir es so machen, wie ich es dir vorgeschlagen habe, dann kann nichts schiefgehen.«
    »Man sollte sich seine Freunde besser aussuchen«, maulte Henry, wurde von Mercant aber schon auf den Eingang des noch immer im Dunkeln liegenden Hauses dirigiert. Antony legte seine Hand auf den Melder. Ein entferntes Ding-Dong ertönte. Kurz darauf wurde die Tür geöffnet, und ein Mann in mittleren Jahren blickte ihnen entgegen. Es war John Tucker, stellte Mercant fest. Und er registrierte auch, daß im Flur jetzt Licht brannte.
    »Ja?«
    »Entschuldigen Sie die Störung, Sir«, sagte Henry und tippte an seine Dienstmütze. »Aber dieser Herr hier hat seinen Wagen hier abgestellt. Und als er eben wiederkam, mußte er feststellen, daß ihn jemand beschädigt hat. Ist Ihnen vielleicht etwas aufgefallen?«
    Mercant versuchte verzweifelt, einen Blick in das Innere des Hauses zu werfen, aber es gab nichts Verdächtiges zu entdecken.
    »Oh, das tut mir leid«, entgegnete Tucker freundlich. »Aber ich habe nichts gesehen. Es tut mir wirklich leid, Mister.«
    »Aber Ihre Gäste«, sagte Mercant schnell. »Vielleicht haben die etwas bemerkt. Sie müssen wissen, ich habe den Wagen noch nicht lange, und ich hänge irgendwie an ihm. Es ist schon ärgerlich, daß…«
    »Sie müssen sich irren«, antwortete Tucker nun schon etwas direkter. »Ich habe keine Gäste. Ich bin ganz allein. Ich kann Ihnen wirklich nicht helfen.«
    »Aber… entschuldigen Sie. Das gibt es doch nicht! Ich habe mehrere Personen Ihr Haus betreten sehen. Und sie sind nicht wieder

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