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0167 - Horror-Hochzeit

0167 - Horror-Hochzeit

Titel: 0167 - Horror-Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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herausgekommen.«
    Tucker kniff die Augen zusammen. »Wie ich schon sagte, Sie müssen sich irren, mein Herr. Ist das alles, Officer?«
    »Äh, ja, natürlich, Sir. Ich bitte nochmals um Entschuldigung.«
    »Oh, bitteschön.«
    John Tucker ließ die Tür wieder ins Schloß fallen.
    »Es ist unmöglich«, sagte Antony Mercant bestimmt, als sie seinen Wagen wieder erreicht hatten und er den mißtrauischen Blick Henrys auf sich ruhen spürte. »Das war kein Scherz, ich schwör’s v dir. Der Mann hat gelogen!«
    »Warum sollte er denn lügen, verdammt!« Henry war wirklich böse. »Ich kann so etwas nicht ausstehen, das weißt du.«
    Er drehte sich abrupt um, stieg in seinen Wagen und fuhr ohne ein weiteres Wort davon. Antony Mercant ließ sich langsam auf den Fahrersitz seines Wagens sinken und starrte konsterniert zu dem Haus hinüber.
    »Das gibt es nicht! Ich habe doch keine Tagträume!«
    Der Privatdetektiv konnte nicht wissen, daß John Tucker längst nicht mehr John Tucker war. Er war nur noch eine Hülle, schien nur noch äußerlich ein Mensch zu sein. In Wirklichkeit war er ein Geschöpf der Hölle namens Blarash…
    ***
    Mitternacht!
    Mahat ließ sich wieder davontreiben. In sich fühlte er eine nie gekannte Kraft, die ihn schwindelig machte und gleichzeitig mit Euphorie erfüllte. Es war soweit. Die Dämonenhochzeit stand kurz bevor.
    Und er hörte auch den Ruf des Höllenfürsten.
    Komm, Mahat, erklang es in ihm. Komm. Die Zeremonie beginnt. Xadina wartet. Wir warten alle.
    Nicht mehr lange, gab der Dämon zurück und gab seinem Dahintreiben eine bestimmte Richtung. Da ist noch ein Kraftreservoir, das ich mitnehmen muß.
    Beeile dich. Sonst müssen wir dich holen.
    In der Botschaft des Dämonenfürsten lag unverkennbar auch eine unverhüllte Drohung. Mahat erzitterte. Aber dann erinnerte er sich daran, daß er keine Angst mehr haben mußte. Er würde die Zeremonie überstehen, daran hatte er keinen Zweifel mehr. Und Zamorra und Nicole waren gefangen. Von dieser Seite drohte keine Gefahr.
    Für einen Augenblick dachte Mahat daran, daß er die beiden Verhaßten auch hätte vernichten können, ein für allemal. Aber das hätte ihn den größten Teil der angesammelten Kraft gekostet, und selbst dann wäre der Ausgang einer solchen Auseinandersetzung nicht gewiß gewesen. Mahat scheute das Risiko. Er würde auch so Erfolg haben.
    Er rematerialisierte in einer Nebenstraße, gab seiner Gestalt die Form des Menschen namens Richard Belkholm. Rasch orientierte er sich. Niemand hatte ihn beobachtet. Einige schnelle Schritte, und er war an der Hauptstraße. Dort war das Haus, in dem Blarash sein Domizil errichtet hatte. Und er spürte die gewaltige Energien, die sein dämonischer Diener angesammelt hatte.
    Mahat schritt den Bürgersteig entlang, der nur noch von wenigen Lampen erhellt wurde, trat vor die Tür des Hauses, das einmal einem Menschen namens John Tucker gehört hatte, einem Menschen, dessen Kraft nun einen neuen Dämonen nähren würde. Mahat trat durch die geschlossene Tür hindurch, ohne auch nur einen Augenblick im Schritt innezuhalten. Er wußte nicht, daß in diesem Augenblick ein Privatdetektiv namens Antony Mercant die Augen erschrocken aufriß.
    »Blarash, ich rufe dich!«
    Die Konturen Richard Belkholms verschwammen, als der Dämon die schuppigen Arme emporwarf. Düsteres, flackerndes Licht warf skurile, häßliche Schatten auf Wände und Möbel. Die Gestalt eines Mannes in mittleren Jahren trat ihm entgegen: Blarash.
    »Warum hast du dich vor mir versteckt?«
    Mahat wußte die Antwort im gleichen Augenblick. Blarash hatte Gefallen an der angesammelten Lebenskraft gefunden. Er hatte sich versteckt, um sie ihm nicht übergeben zu müssen. Dämonische Wut erfüllte das Geschöpf der Nacht.
    »Du hast es gewagt, dich mir zu widersetzen, du Wertloser!« Er streckte seine Arme aus. Blitze lösten sich von den funkelnden Krallen, hüllten Blarash ein, der haltlos wimmerte.
    »Ein Versehen, Herr.«
    »Nein, es war kein Versehen. Du solltest mir dankbar sein, Minderwertiger, der ich dich befreit habe.«
    »Ich werde alles tun, was Ihr von mir verlangt, Herr.«
    »Das will ich hoffen. Denn sonst werde ich dich vernichten. Und glaube nicht, daß mir das schwerfallen würde.«
    Eine einzige der alten Formeln - und in Mahat war die Kraft von vielen Menschen. Er fühlte Macht, und wußte doch, daß seine Macht begrenzt war. Asmodis würde ihn schnell in seine Grenzen verweisen.
    »Fahre fort mit deinem Werk!«

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