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0167 - Spione von der Erde

Titel: 0167 - Spione von der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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am wenigsten damit gerechnet hatten.
    Iül-Theer-Hij beobachtete die Gefangenen fast unablässig. Bei zweien von ihnen gab es nicht viel zu sehen. Sie waren bewußtlos und wurden künstlich im Zustand der Bewußtlosigkeit gehalten. Sie besaßen parapsychologische Fähigkeiten, und der rote Himmel mochte wissen, was sie anstellen würden, wenn sie zu sich kämen. Die anderen beiden dagegen waren höchst interessant.
    Bisweilen unterhielten sie sich in einer Sprache, die der Projektor nicht übersetzen konnte Iül-Theer-Hij ließ die Lautfolgen jedoch von einem Tonband aufzeichnen und hoffte, aus diesen Aufzeichnungen bei Gelegenheit die fremde Sprache rekonstruieren zu können. Dann bekam einer der beiden plötzlich einen Anfall sinnloser Zerstörungswut. Er riß sich die schweren Stiefel von den Füßen und begann, damit gegen die Wände zu trommeln. In Anbetracht seiner Erregung ging er mit erstaunlicher Systematik vor. Schließlich erreichte er die Stelle, an der der Bildschirm verborgen war, und im nächsten Augenblick erlosch das Bild auf Iül-Theer-Hijs Empfänger. Der Meister der neunzehnten Vorsicht stieß ein verächtliches Zischen aus, dann befahl er einem Reparaturtrupp, den Schaden zu beheben. Der Reparaturtrupp hatte sich zuvor bei ihm zu melden, denn er wollte ihn begleiten und die Gefangenen mit der Waffe in Schach halten, falls sie etwa Fluchtgelüste zeigen sollten Iül-Theer-Hij hätte diese Aufgabe gern jemand anderem überlassen, aber außer Jin-Keep- Jin, der nach vier Zehnteltagen ermüdenden Dienstes in den unteren Gemächern schlief, war er der einzige Geheimpolizist in der Station, und einem der Piloten oder Wissenschaftler wollte er die Sache nicht anvertrauen. Er setzte sich also an die Spitze des vierköpfigen Trupps und schritt den Gang hinunter, an dessen Ende die Gefangenenzellen lagen. Er hielt die Waffe bereit, als er die Tür öffnete. Er erwartete, die beiden Fremden durch den unerwarteten Besuch überrascht zu finden. Aber in Wirklichkeit war die Lage ganz anders. Das erste, was er zu sehen bekam, war der Kopf eines seiner eigenen Artgenossen. Er schoß hinter der sich öffnenden Tür hervor, und auf den Kopf folgte ein schlanker Körper, der in ganz unglaubliche Kleidungsstücke gehüllt war Iül- Theer-Hij hatte den deutlichen Eindruck drohender Gefahr. Aber er wagte es nicht, auf den Unbekannten zu schießen, solange er nicht wußte, was hier vorging. Damit entschied er den Kampf. Er trug keinen Kopfschutz, und die hämmernden Faustschläge des Fremden trieben ihn zurück gegen die andere Wand des Gangs.
    Benommen versuchte er noch einmal, den Arm mit der Waffe zu heben und zu schießen, da traf ihn ein schmetternder Schlag gegen die Schädelkante und ließ ihn für geraume Zeit alle seine Vorsätze vergessen. Die vier Arbeiter waren der kurzen Szene überrascht und verständnislos gefolgt. Sie kamen erst wieder zu sich, als der Fremde, der mittlerweile Iül-Ther-Hijs Blaster an sich gerissen hatte, ihnen die Waffe entgegenhielt und sie in die Zelle hineintrieb. Sie gehörten nicht zur bevorzugten Klasse der Gataser. Sie trugen keine Schutzhülle, und sie zweifelten nicht daran, daß der Fremde auf sie schießen würde, wenn sie nicht gehorchten. Innerhalb von kaum mehr als einer halben Minute hatten die beiden Terraner sich zu Herren der Lage aufgeschwungen. Es war Tovar, der den Geheimpolizisten ausgeschaltet hatte. Er übergab Hauka die Waffe und hieß ihn, auf die vier Arbeiter aufzupassen. Währenddessen schälte er den Bewußtlosen aus seiner Uniform und zog sie sich selbst über. Sie spannte ein wenig in den Nähten, aber Torav glaubte, er könnte es aushalten. Die Pläne für das, was nach der Befreiung kam, waren längst gemacht. Die vier Arbeiter wurden in der Zelle zurückgelassen. Ihre Werkzeuge nahm man ihnen ab. Sie konnten keinen Schaden mehr anrichten. Wenn Hauka die Tür mit bloßen Händen nicht hatte öffnen können, dann würde es ihnen erst recht nicht gelingen. Torav und Hauka griffen den Bewußtlosen und schleppten ihn zwischen sich dorthin, wo er, nach dem Geräusch der Schritte zu urteilen, offenbar hergekommen war. Ringsum war es erstaunlich ruhig. Torav hatte nicht mit viel Aktivität im Innern des Gebäudes gerechnet, sonst hätten sie während des Aufenthalts in der Zelle etwas davon hören müssen. Die absolute Stille machte ihn jedoch mißtrauisch. Die Leitstelle schien völlig leer zu sein. Sie setzten den Ohnmächtigen ab, und Torav fing an, ein

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