Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0167 - Spione von der Erde

Titel: 0167 - Spione von der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
paar Türen rechts und links des Ganges zu öffnen. Die Räume dahinter dienten offenbar den Zwecken der Verwaltung. Es gab runde Arbeitstische, ebenso runde Drehschränke, in denen Akten aufbewahrt wurden, und ein paar automatische Rechengeräte. In keinem der Räume befand sich auch nur ein einziger Blue. Das Zimmer hinter der sechsten Tür war von dem, was Torav bisher gesehen hatte, erheblich verschieden. Es sah nach einer Schaltzentrale aus. Gewölbte Tafeln mit Schaltern, Hebeln und Meßinstrumenten bedeckten die Wände. Ein runder Tisch, dessen Platte wiederum mit kleinen Schalttafeln bedeckt war, beherrschte den Raum von der Mitte aus. Es gab kein Fenster, dafür eine Serie von Bildschirmen.
    „Das ist der Platz, den wir suchen", entschied Torav.
    Sie schleppten den Gefangenen durch die Tür und sahen sich um. Aus Kodys Berichten war ihnen die Regeltechnik bekannt. Das hier aber schien zu kompliziert und vielfältig, als, daß sie sich ohne Anleitung damit hätten abgeben wollen. Torav deutete auf Iül- Theer-Hij, der reglos auf dem Boden lag. „Bring ihn zu sich!" befahl er. Hauka versuchte sein Glück. Er tätschelte den Schüsselkopf, er klopfte sanft gegen die Gehörlamellen, er massierte den Schlauchhals ... und schließlich hatte er Erfolg.
    Der Blue schlug die ovalen Katzenaugen auf und starrte in die Höhe. „Kann er mich hören?" fragte Torav. Iül gab keine Antwort.
    Torav zog die Waffe und richtete sie gegen Iüls Kopf. „Kann er mich hören?" wiederholte er. Es war nichts als Bluff. Er hätte es sich nicht leisten können, den Gefangenen zu erschießen, Iül dagegen schien seiner Sache nicht so sicher. Zögernd antwortete er: „Ja, ich kann dich hören, mein Herr."
    „Wo sind die beiden anderen Gefangenen?"
    „Im selben Gang, eine Tür vor der euren."
    „Gut. Wo sind die Dinge, die er uns abgenommen hat?"
    „Im Raum nebenan." Er machte eine schwache Handbewegung und deutete auf eine kleine Tür zwischen zwei Schalttafeln. Torav nickte Hauka zu. Hauka öffnete die Tür und kehrte nach ein paar Augenblicken mit einem Arm voll Kleidungsstücken, Waffengürteln und Instrumenten zurück. Ohne Widerstand zu leisten, beantwortete Iül jede Frage, die ihm gestellt wurde. Torav erfuhr folgendes: Die Leitstelle war mit insgesamt vierzehn Blues besetzt. Davon waren zwei, Iül und ein anderer, Geheimpolizisten, drei Wissenschaftler, die in unterirdischen Labors an der Entwicklung eines neuen Leitsystems arbeiteten, zwei Raumschiffpiloten, die auf ihren Einsatz warteten, und die übrigen sieben einfache Arbeiter. Die Leitstelle lag rund hundert Kilometer südöstlich der Stadt Puhit, und das flache Gelände, das Torav hinter der Rundmauer vermutet hatte, war ein Start- und Landefeld für interstellare Raumschiffe der Mittelstreckenklasse. Im Augenblick befand sich dort kein Schiff, und mit der Ankunft des nächsten war nicht vor Ablauf von acht Zehnteltagen zu rechnen.
    Der elektronische Datenspeicher befand sich ebenfalls im unterirdischen Teil der Anlage. Er enthielt Daten über Raumschiffskurse von Apas nach allen möglichen Sekundärwelten des Blues-Imperiums und auch - an dieser Stelle zögerte Iül zum erstenmal nach der Primärwelt Gatas. Außer dieser Leitstelle gab es auf Apas noch elf weitere. Im Verband der Sekundärwelten kam Apas besondere Bedeutung zu, deswegen besaß der Planet eine so hohe Zahl von Leitstellen und ebenso viele Raumhäfen. Der Bildsprechverkehr zwischen den Leitstellen war normalerweise minimal. Es gab nichts, worüber man sich zu unterhalten brauchte.
    Der Transfer eines Schiffes von einem zum anderen Hafen ereignete sich höchstens einmal im Jahr. Die Situation war ideal, entschied Torav, fast zu ideal. Die Besatzung der Station war schwach. Die Station konnte mit Leichtigkeit von einem fremden Eindringling genommen und tagelang gehalten werden, ohne, daß man außerhalb etwas davon merkte. Eine solche Lage ließ sich nur aus der unbestrittenen Vorrangstellung erklären, in der die gatasischen Geheimpolizisten sich überall auf den Sekundärwelten befanden. Sie besaßen die wirkungsvollsten Waffen, sie allein trugen Überzüge aus Schutzmasse. Man haßte sie, aber sie brauchten keine Vorsicht walten zu lassen, weil niemand es jemals wagen würde, sie anzugreifen. Außerdem kontrollierten sie den interstellaren Verkehr, und den größten Teil des entstehenden Schadens würde der Planet selbst zu tragen haben, dessen Bewohner es wagten, eine der Kursleitstellen zu

Weitere Kostenlose Bücher