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0167 - Spione von der Erde

Titel: 0167 - Spione von der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bereit, das Beiboot herbeizuschaffen. Torav bat ihn, noch ein paar Minuten zu warten. Er wollte zuerst die KOPENHAGEN von den letzten Ereignissen in Kenntnis setzen und Erin Loschmidt darum bitten, dem Beiboot die Hälfte des Wegs entgegenzukommen. Er schaltete den Minikom ein und rief Erin. Erin antwortete nicht - weder er noch irgendein anderer von der Besatzung der KOPENHAGEN. Torav unternahm einen zweiten, einen dritten Versuch. Dann wußte er, daß sich auf Kohnia etwas ereignet haben mußte, was in den Plänen nicht vorgesehen war.
     
    *
     
    Tako war unterwegs. Fellmer Lloyd hatte die Wirkung der Drogen immer noch nicht überwunden und lag weiterhin bewußtlos. Die Gefangenen verhielten sich still. Draußen wurde es, wie Hauka sich vom angrenzenden Raum aus überzeugte, allmählich dunkel.
    Torav war niedergeschlagen. Zu oft hatten sich Hoffnungen und Verzweiflung im Laufe der letzten Stunden miteinander abgewechselt, als, daß er den Schlag, den das Verschwinden der KOPENHAGEN bedeutete, noch mit Gelassenheit hätte ertragen können. Hier saßen sie - mit sieben wichtigen Gefangenen und allen Informationen, die das Vereinte Imperium sich wünschen konnte! Aber es war kein Schiff mehr da, um sie abzuholen. Torav wiederholte seinen Ruf an die KOPENHAGEN alle Viertelstunde.
    Er hatte das jetzt schon dreimal getan, aber es war keine Antwort gekommen. Das Schiff war entweder vernichtet worden, oder es hatte Kohnia verlassen müssen und befand sich aus irgendeinem Grund im Linearraum, wahrscheinlich auf der Flucht vor gatasischen Schiffen.
    Hauka hatte sich inzwischen an einigen der Schalttafeln versucht. Er bediente sich dabei der Anweisungen, die Iül-Theer- Hij und Jin-Keep-Jin ihm nicht immer ohne Zögern gaben. Er verstand es, auf den Bildschirmen die wichtigsten Räume des Gebäudes erscheinen zu lassen. Auf diese Weise hatte er festgestellt, daß die restlichen drei Arbeiter sich tatsächlich in ihren Aufenthaltsräumen befanden und schliefen. Er hatte auch die Halle, in der die elektronischen Speicher aufgestellt waren, einer eingehenden Untersuchung unterzogen. Er wußte, wie die Datenausgänge zu bedienen waren und daß die Informationen, die er erhielt, auf dünnen Nickeldrähten gespeichert sein würden. Die Verwendung des ferromagnetischen Nickeldrahts anstelle der terranischen Magnetbänder war eine Eigenart der Blues-Technik.
    Das Metall war besonders präpariert. Mit Hilfe eines äußeren Magnetfeldes konnten die magnetischen Mikrobezirke der Metallstruktur in verschiedenen Richtungen geordnet werden. Jede Ordnungsrichtung verkörperte ein Stück Information. Diese Art der Speicherung war der üblichen Bandspeicherung irdischer Computer überlegen. Hinter der Technik der Einzelatom- Speicherung, wie sie in gewissen Spezialgeräten terranischer Fabrikation verwendet wurde, stand sie jedoch weit zurück.
    Torav hatte entschieden, daß die Speicherdrähte erst im letzten Augenblick entnommen werden sollten. Die Speicher mochten wegen ihrer Wichtigkeit mit irgendeinem planetenweiten Alarmsystem verbunden sein - wenn Iül-Theer-Hij das auch heftig bestritt - und Torav wollte sichergehen, daß er den Alarm erst dann auslöste, wenn er berechtigte Aussicht hatte, den Folgen ungeschoren zu entkommen. Hauka war mit seinen technischen Spielereien beschäftigt, und Torav stak tief im Nachdenken, als sie plötzlich leises Stöhnen hörten. Sie hatten ihre Projektoren längst abgelegt, weil es niemand mehr gab, den sie über ihre Identität hätten täuschen müssen. Außerdem war es für Fellmer Lloyd besser, wenn er im Augenblick des Aufwachens ein paar bekannte Gesichter um sich herum sah. Es war übrigens Fellmer, der gestöhnt hatte. Er kam zu sich. Torav hockte sich neben ihn und wartete, bis er die Augen aufschlug. Fellmer fühlte sich ebenso schwach und zerschlagen wie Tako, als er zu sich kam. Torav richtete ihn vorsichtig auf, lehnte ihn mit dem Rücken gegen eine Schalttafel und berichtete, was in der Zwischenzeit geschehen war. Die Erregung, die den Mutanten dabei befiel, schien den Prozeß der Regeneration zu beschleunigen. Auf jeden Fall kam Fellmer von selbst auf die Beine, als Torav geendet hatte. „Da stimmt etwas nicht", murmelte er. Er sah sich um. Sein Blick flog über die Gefangenen. Er wirkte so wach und aktiv, als hätte ihn nie ein Schuß aus einem Schockstrahler getroffen.
    „Einen Augenblick, Torav!" sagte er und preßte die Hände gegen die Schläfen. „Ich weiß es gleich." Torav

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