0168 - Die Eisfalle
über die Breite des Schachtes, und sie begannen damit, sich einen Weg zu bahnen.
Die Abstrahlanlage arbeitete einwandfrei.
Kilmacthomas befahl den Männern, die Strahler jetzt vorsichtiger einzusetzen, damit eventuelle Überlebende nicht verletzt wurden.
Dadurch kamen sie nur langsam voran.
Nach einiger Zeit bildete sich das erste Loch im Eis.
„Halt!" befahl Kilmacthomas.
Er schickte die Männer einige Schritte in den Schacht zurück und ließ sie ihre Strahler abschalten. Dann schnitt er vorsichtig eine größere Öffnung in das Eis, so dass er hindurchblicken konnte.
Fast zögernd näherte er sich dem Einschnitt.
Masterson und die elf anderen Männer lagen in einer Eishöhle von nur zehn Quadratmetern am Boden. Bei einem Teil von ihnen waren Beine oder Arme im Eis festgefroren. Kilmacthomas sah an den geöffneten Helmen zweier Männer, dass eine Panik ausgebrochen war.
Es gab keine Überlebenden.
Erschüttert wandte sich Kilmacthomas von der Öffnung ab. Hakru kam in den Schacht gestürmt.
„Sie haben sie gefunden?" fragte er.
Kilmacthomas schien durch ihn zu sehen.
„Sie sind dort drinnen", erwiderte er tonlos. „Lassen Sie einige Männer mit Bahren kommen, damit wir ihre Leichen ins Schiff bringen können."
Das Gesicht des Obersten verhärtete sich.
„Keine Bahren'`, befahl er. „Diese Männer bleiben hier. Der Schacht wird geschlossen, wir beginnen mit einem anderen. Major Lasalle wird die Beerdigung vorbereiten." Er wandte sich ab.
Sergeant Wallaby steht ab sofort unter Arrest."
Mit dem Tod der zwölf Männer hatte das Unheil der TRISTAN begonnen.
Es wich nicht mehr von ihr.
*
Wie Oberst Mos Hakru angekündigt hatte, ließen sie die zwölf Verunglückten in ihrem Eisgrab. Hakru las einige Sätze aus der Bibel und wies darauf hin, dass die Männer im Einsatz für die gesamte Menschheit und der mit ihr verbündeten Rassen gestorben seien. Danach schmolzen sie die Höhle wieder zu, und Hakru ließ den Schacht schließen.
Der Zwischenfall hatte unter der Besatzung tiefe Depression ausgelöst. Ein paar Männer verlangten, dass Wallaby vor ein Schnellgericht gestellt werde, doch Hakru lehnte das Ansinnen ohne Kommentar ab.
„Wir müssen unter allen Umständen eine ständige Beschäftigung für die Männer haben", sagte er zu Lasalle und Kilmacthomas in einer Lagebesprechung kurz nach der Beerdigung. „Die Arbeiten müssen noch schneller vorangetrieben werden, damit der Transmitter in Betrieb genommen werden kann.
Wenn erst einmal die Spezialisten von der ESS-1 hier angekommen sind, wird sich die Stimmung rasch gebessert haben."
Lasalle und Kilmacthomas teilten die Ansicht des Oberst. Der Leutnant übernahm die Leitung innerhalb der Hauptschächte persönlich. Nach sieben weiteren Stunden kehrte Kilmacthomas in die TRISTAN zurück.
„Gut, Oberst", sagte er zu Hakru. „Jetzt haben wir achtzehn miteinander verbundene Gänge mit fünf Haupthöhlen. Außerdem wurden an mehreren Stellen Nischen in das Eis geschmolzen. Das müsste genügen."
„Ruhen Sie sich ein wenig aus, Kilmacthomas", sagte Hakru. „Wir haben die Hauptarbeit geleistet. Nun werden wir die ESS-1 benachrichtigen, damit die Transmitterstationen arbeiten können.
Ich denke, dass innerhalb der nächsten Stunde bereits der erste Spezialist unter uns sein wird." Zum erstenmal seit Stunden lächelte Kilmacthomas wieder. Trotzdem fühlte er sich niedergeschlagen. Auch Masterson und die anderen Toten konnten nicht der alleinige Grund sein. Der Leutnant fragte sich, warum er sich unnötige Gedanken machte. Sie hatten die Arbeiten ohne weiteren Zwischenfall beendet. Es sah nicht so aus, als seien sie von den Blues entdeckt worden. Kilmacthomas stand auf. „Ich werde in meine Kabine gehen, Sir", sagte er zur Hakru. „Sie können mich dort finden." Er verließ den Kommandoraum. Auf dem Hauptgang stieß er auf Nortruk, der ihn verlegen anlächelte.
Kilmacthomas fiel ein, dass er den Piloten seit dem Eindringen ins Eis nicht mehr gesehen hatte.
„Ich glaube, meine Nerven spielten mir einen Streich", sagte der schwarzhaarige Mann. „Ich werde mit dem Oberst darüber reden und meinen Rücktritt einreichen. Es gibt schließlich andere Arbeit als die eines Piloten."
Kilmacthomas hörte die Trauer aus dieser Stimme. Er überlegte, wie er den Mann von seinen Sorgen befreien konnte.
„Sie sind ein guter Pilot", sagte er nicht besonders diplomatisch.
„Hakru wird Sie nicht aufgeben."
Nortruk lächelte schwach und ging
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