0168 - Die Eisfalle
weiter. Kilmacthomas blickte nachdenklich hinter ihm her. Früher hatte er Männer überzeugen können, doch seit Mastersons Unfall fehlte ihm jede innere Überzeugungskraft. Er gestand sich ein, dass er noch nicht einmal die Arbeit in den Schächten mit Überzeugung getan hatte.
Als er die Tür zur Kabine öffnete, hockte Leutnant Zang auf dem Bett. Er hatte auf dem Tisch ein Schachspiel aufgestellt.
„Königbauer E2 nach E4", begrüßte er Kilmacthomas.
„Warum so konventionell?" fragte der Leutnant und machte einen sinnlosen Eröffnungszug.
Zang grinste und setzte Kilmacthomas matt.
*
Der große Hauptraum vor dem akonischen Transmitter in der ESS-1 glich einem Heerlager, als Oberst Joe Nomers zusammen mit Leutnant Nashville dort eintraf. Sie kamen vom Kommandoraum. Vor wenigen Minuten hatte Nomers von Rhodan erfahren, dass die TRISTAN ihr Ziel erreicht hatte. Der Großadministrator hatte den Flottenverband aus dem Bereich des zweiten Imperiums zurückgezogen.
An Bord der ESS-1 trafen ständig weitere Spezialisten, Agenten und Wissenschaftler ein. Jeder trug Ausrüstung bei sich. Es dauerte nicht lange, bis die ESS-1 hoffnungslos überfüllt war. Auch Melbar Kasom, einer der bekanntesten USO-Spezialisten, war auf der ESS-1 eingetroffen, um durch den Transmitter ins Verth- System zu gelangen. Moderne Raumjäger sollten ebenfalls zur TRISTAN geschickt werden. Rhodans Plan sah vor, mit diesem kleinen Spezialschiffen tiefer ins Verth-System einzudringen. Mit Hilfe von Kleinsttransmittern und Mutanten sollte schließlich die Landung einiger Agenten auf Gatas gelingen.
Nashville blickte in den Transmittervorraum und rümpfte die Nase.
„Ich glaube, wir müssen aufpassen, dass wir niemand auf die Zehen treten, Sir", sagte er sarkastisch. „Oder sehen Sie zufällig ein Stück Boden, worauf wir unsere Füße setzen können?"
Nomers grinste. Sie unterhielten sich mit einigen Männern, die zur TRISTAN gehen würden.
„Die Besatzung der TRISTAN hat unterhalb des Eises Höhlen angelegt", berichtete Nomers den Agenten. „Dort kann alles untergebracht werden, was Sie an Ausrüstung mitnehmen."
Sie setzten ihren Rundgang fort. Wiederholt wurden Fragen an sie gerichtet, aber bei keinem der Männer war Unruhe festzustellen. Sie schienen die Gefahr nicht zu erkennen, die sie heraufbeschworen, indem sie sich anschickten, in das Herz eines anderen Imperiums vorzustoßen.Nomers sagte sich, dass diese Männer gewohnt waren, unter dem Einsatz ihres Lebens Dienst zu tun. Für sie war jeder Auftrag gefahrvoll.
Der Transmitter der ESS-1 war bereit. Es bedurfte nur noch einer kurzen Nachricht von der TRISTAN, und die ersten Männer würden durch das akonische Gerät gehen.
Nomers dachte daran, dass es trotz intensiver Anstrengungen bisher noch nicht gelungen war, Fiktivtransmitter zu bauen, wie sie der Menschheit einmal von dem Geistwesen auf Wanderer zum Geschenk gemacht worden waren. Seit der Vernichtung dieser beiden unersetzlichen Geräte hatte man versucht, etwas Ähnliches zu schaffen, doch ohne Erfolg. Nomers und Nashville kehrten zur Zentrale zurück. Es war klar, dass die Männer im Transmittervorraum genau wussten, was sie zu tun hatten. Wenige Stunden später kam die erwartete Nachricht von der TRISTAN. Der Transmitter auf dem vierzehnten Planeten der Sonne Verth stand bereit. Nomers schaltete den Interkom ein.
„Hier spricht der Kommandant der Eastside-Station Nummer Eins", sagte er. „Ich habe eine Nachricht für die Mannschaften, die durch den Transmitter gehen werden. Die TRISTAN ist jetzt bereit, das Übersetzen kann beginnen. Unsere Techniker werden dafür sorgen, dass alles reibungslos funktioniert. Sie werden sich auch um die Raumjäger und anderen Ausrüstungen kümmern. Offiziere und Besatzung der ESS-1 wünschen Ihnen bei diesem Unternehmen viel Erfolg."
Gleich darauf kam die Bestätigung, dass der Transmitter eingeschaltet sei. Die ersten Spezialisten machten sich zum Sprung zur TRISTAN fertig.
„Die Blues werden sich wundern", sagte Nashville triumphierend.
Aber er irrte sich. Oberst Hos Hakru sah zu, wie die ersten Männer aus dem Torbogen des Transmitters kamen und ihn begrüßten. Besatzungsmitglieder der TRISTAN nahmen die Ausrüstungen entgegen, um sie sofort in die Eishöhlen zu schaffen.
Hakru hatte Major Lasalle die Routinearbeit an Bord übertragen, da er sich persönlich mit den Ankommenden beschäftigen wollte.
Alles verlief besser als erwartet. Es schien, als hätten die
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