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0168 - Die Eisfalle

Titel: 0168 - Die Eisfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Eisplaneten als die meisten anderen Menschen.
    Fast konnte man sagen, dass er mit dem Eis gelebt hatte.
    Und nun schien es, als sollte er darin sterben.
    Zehn Minuten, bevor die Robotautomatik die TRISTAN vernichten würde, hatte Oberst Mos Hakru endlich den Thermostrahler abmontiert und einsatzbereit gemacht. Sein Gesicht war vor Anstrengung schweißüberströmt. Er nahm sich nicht die Zeit, auf die Uhr zu blicken, da er auf jeden Fall nicht rechtzeitig genug fertig werden konnte. Er lief über den Hauptgang zur Schleuse. Er sprang hinaus. Mit einem Seitenblick überzeugte er sich, dass die Abstrahlanlage nach wie vor funktionierte. Sobald das Schiff explodierte, war sie äußerst gefährdet.
    Hakru hob den Strahler und stürmte in den zugeschütteten Gang hinein. Sollte es diesen fünfzig Männern ebenso ergehen wie Masterson und seinen Begleitern?
    Hakru erreichte die verschüttete Stelle.
    „Kilmacthomas!" rief er in das Helmmikrophon. „Hören Sie mich noch?"
    „Alles in Ordnung, Sir", ertönte die Stimme des Leutnants.
    „Gehen Sie durch den Transmitter, solange Sie noch Zeit dazu haben."
    „Ich bin jetzt im Gang und trenne einen Durchbruch", sagte Hakru, ohne auf die Einwände des Leutnants einzugehen. „Sie müssen von der anderen Seite vorstoßen."
    „Das tun wir bereits, Sir", gab Kilmacthomas bekannt.
    Verbissen arbeitete sich Hakru vor. Er wusste, dass er ein ziemlich großes Loch brennen musste, denn fünfzig Männer benötigten viel Platz, um durchzukommen.
    Automatisch blickte er auf die Uhr. Noch sechs Minuten!
    Er spürte, wie ihm der Schweiß durch die Augenbrauen rann und die Augen ätzte. Die Sichtscheibe seines Helmes beschlug sich mit Feuchtigkeit. Das Wasser floss hinter ihm aus dem Schacht, in trüben Bächen rann es bis zur Abstrahlanlage, wo es an die Oberfläche geblasen wurde. Noch vier Minuten!
    Hakru sah ein, dass er es nicht schaffen würde. Er hatte es die ganze Zeit über gewusst. Trotzdem musste er weiterarbeiten. Die Männer mussten befreit werden. Vielleicht gelang es Rhodan, ein Rettungsschiff abzusetzen. Er fragte sich, ob er die Selbstzerstörung der TRISTAN überleben werde. Die Explosion diente nur zur Auslösung eines Schmelzprozesses, der die TRISTAN in einen formlosen Stahlklumpen verwandeln würde.
    Doch dieser Vorgang würde ungeheure Hitze erzeugen. Das Eis würde hier unten zu schmelzen beginnen.
    Wasser würde in alle Gänge und Schächte dringen. Es war fraglich, ob die Abstrahlanlage die Fluten schnell genug beseitigen konnte, sofern sie die Explosion überhaupt überstand. Noch zwei Minuten!
    Ein Lächeln flog über Hakrus Gesicht. An Bord der ESS-1 würde man jetzt vergeblich auf ihn warten. Hoffentlich beging keiner der Männer die Dummheit zurückzukehren, um ihn zu suchen. Hakru schwenkte den Strahler in die Höhe und verbreiterte den entstehen den Gang. „Kilmacthomas!" ächzte er.
    „Sir?" Die Stimme des Leutnants klang besorgt. „Die Explosion", murmelte Hakru. „In wenigen Sekunden."
    Er schaltete den Strahler ab, um sich bei der zu erwartenden Druckwelle nicht selbst zu verletzen. „Oberst", sagte Kilmacthomas rauh. Dann sagte er noch etwas, aber das hörte Hakru bereits nicht mehr. Von einer Sekunde zur anderen schien er schwerelos zu werden. Er hob sich vom Boden ab, eine urwüchsige Kraft trieb ihn nach vor, stieß ihn auf das Eis zu. Er wollte schreien, aber es entrang sich kein Laut seiner wie ausgedorrten Kehle. Im gleichen Augenblick, als er erwartete, gegen das Eis geworfen und zerschmettert zu werden, wich die weiße Barriere vor ihm zurück.
    Er prallte gegen irgend etwas, wurde herumgerissen. Seine Arme wirbelten durch die Luft. Er glaubte dunkle Punkte vor sich zu sehen. Er spürte, dass unzählige große und kleine Eisbrocken seine Bewegung mitmachten, dass sie gleich ihm davon gerissen wurden. In seinen Ohren war ein Donnern und Brausen, als stünde er unter einem Wasserfall. Doch da er noch Luft bekam, konnte der Helm nicht zerstört sein. Dann prallte er gegen einen riesigen Eisklotz. Die Luft wurde aus seinen Lungen gequetscht, und er verlor das Bewusstsein.
     
    *
     
    Das Eis barst direkt vor Kilmacthomas auseinander. Ein Aufschrei aus über einem Dutzend Kehlen begleitete diesen Vorgang. Kilmacthomas riß die Sicherung des Thermostrahlers herunter und warf sich zu Boden. Dann brach das Eis über sie herein. Ein Regen aus kleinen und kleinsten Teilchen ergoß sich über die Männer. Ihm folgte die Druckwelle. Sie war noch

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