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0168 - Die Eisfalle

Titel: 0168 - Die Eisfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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denn die Schutzanzüge hätten den herabstürzenden Eismassen nicht widerstehen können. Doch da hörten die Explosionen an der Oberfläche auf. Das Zittern des Bodens ließ nach. Kilmacthomas atmete auf. „Achtung!" rief er über Helmfunk. „Hier ist die Gruppe Kilmacthomas. Wir rufen die TRISTAN. Befindet sich noch jemand an Bord, der uns hören kann?"
    Er lauschte atemlos, und er wusste, dass alle anderen jetzt auf jedes Geräusch achteten. Der Lautsprecher knackte. Hakrus vertraute Stimme wurde hörbar.
    „Verdammt, Kilmacthomas", sagte der Oberst heftig. „Was ist geschehen? Die TRISTAN ist zur Seite gekippt. Es hat schwere Erschütterungen gegeben."
    Kilmacthomas gab sich Mühe, ruhig und gefaßt zu sprechen.
    „Wir sitzen fest, Sir. Der Schacht zur Haupthöhle ist durch die Erschütterungen eingestürzt. Es kann jeden Augenblicke neue Eisrutsche geben." Wie zur Bestätigung seiner Worte bildete sich direkt über ihnen ein weiterer, armdicker Riß. Die Männer drängten sich panikartig bis an die Rückwand der Höhle zurück. Aber die Decke schien noch zu halten.
    „In zwanzig Minuten explodiert die TRISTAN" sagte Hakru aufgeregt. „Ich glaube, die Schiffe der Blues landen jetzt. Sie werden Untersuchungen anstellen. Auf jeden Fall werden sie die unterirdischen Lager entdecken."
    „Sind Sie allein an Bord?" fragte Kilmacthomas. „Alle anderen sind bereits zur ESS-1 gesprungen", erwiderte Hakru „Folgen Sie ihnen, Sir", bat Kilmacthomas eindringlich. „Sie können uns hier nicht mehr helfen."
    „Ich will verdammt sein, wenn ich das tue", knurrte Hakru. „Sie lausiger Grünschnabel werden mich nicht davon abhalten, mit einem Thermostrahler den Gang freizulegen."
    „Das dürfen Sie nicht, Oberst", wider sprach Kilmacthomas. „Wir haben Thermostrahler hier in der Höhle, können sie aber wegen der Einsturzgefahr nicht einsetzen. Sie haben kein Gerät zur Verfügung."
    „Doch", sagte Hakru. „Ich beschaffe mir einen Strahler.
    Schließlich hängen mehr als genug davon in der TRISTAN. Die Abstrahlanlage arbeitet noch. Das bedeutet, dass der Kanal zur Oberfläche frei ist."
    Kilmacthomas rutschte vom Eispodium ins Innere der Höhle. Er watete durch dicke Eisbrocken bis dicht an den Schacht. Was er sah, war nicht gerade ermutigend. Überall hatten sich Risse gebildet. Es war fraglich, ob sie den Ausgang noch jemals freilegen konnten.
    „Die Zeit ist zu knapp", sagte er über Helmfunk. „Bevor Sie nur den ersten Strahlschuß abgegeben haben, wird das Schiff explodieren."
    „Ich versuche es jedenfalls", erklärte Hakru. Seine Stimme klang keuchend, als leiste er schwere Arbeit.
    Der Leutnant überlegte, wie er den Vorgesetzten von seinem Vorhaben abbringen konnte. Aber Hakru schien nicht gewillt, sich auch nur in eine Diskussion darüber einzulassen.
    Kilmacthomas wandte sich an die übrigen Männer.
    „Oberst Hakru wird versuchen, den Schacht von der TRISTAN aus freizulegen", gab er bekannt. „Wir haben nichts mehr zu verlieren, deshalb werden wir mit unseren eigenen Strahlern ebenfalls an der Beseitigung der Trümmer arbeiten. Es kann sein, dass wir dabei umkommen, aber das ist immer noch besser, als hier untätig zu warten."
    Zustimmende Rufe wurden im Helmfunk laut. Die Männer brannten darauf, etwas zu ihrer Rettung zu tun. Das Bewußtsein, dass Hakru auf der anderen Seite entgegenkam, gab ihnen neuen Mut. Kilmacthomas wollte ihnen nicht sagen, wie gering ihre Aussicht zum Überleben war. Sie sollten die Hoffnung nicht verlieren. Er hob den Strahler und begann vorsichtig mit dem Abschmelzen. Er war sich darüber im klaren, dass das Wasser keine Möglichkeit zum Abfließen hatte. Durch die Tätigkeit der Thermostrahler wurde es in der Höhle so warm, dass es nicht wieder fror. Das konnte bedeuten, dass sie bis zum Hals im Wasser standen, bevor sie ein Loch in den eingestürzten Schacht' gebrannt hatten. Auch das wussten die anderen nicht.
    Bedächtig zielte Kilmacthomas auf die Hindernisse.
    Er war noch sehr jung, und er wollte nicht sterben. Aber er wusste auch, dass er nicht über den Zeitpunkt seines Todes zu bestimmen hatte. Das gab ihm Kraft. Er arbeitete ruhig und sicher an der Spitze des Strahlkommandos.
    Bald standen sie bis zu den Knien im Wasser.
    Der Boden wurde so glitschig, dass ständig einige Männer ausrutschten und ins Wasser fielen. Nur die Schutzanzüge retteten ihnen das Leben. Sein ganzes kurzes Leben hatte Kilmacthomas das Verhalten des Eises studiert. Er wusste mehr über

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