Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0168 - Wir brachen dem Tod das Genick

0168 - Wir brachen dem Tod das Genick

Titel: 0168 - Wir brachen dem Tod das Genick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir brachen dem Tod das Genick
Vom Netzwerk:
Wagens auf, der sich schnell entfernte.
    »Wenn ich geträumt habe, Phil«, sagte ich langsam, »kannst du mir dann erklären, woher diese Taschenlampe kommt?«
    Phil besah sich das Ding. Als er den Kopf hob, stutzte er und zeigte zur Tür:
    »Außerdem, Jerry, wäre noch die Frage, wer unsere Zimmertür aufgemacht hat!«
    Erst jetzt merkte ich, daß die Tür unserem Zimmer sperrangelweit offenstand. Ich ließ mich aufs Bett fallen und betrachtete nachdenklich die Lampe,
    ***
    Der nächste Tag fing so fürchterlich an, wie ein Tag nur anfangen kann.
    »Da, lies!« sagte Phil beim Frühstück und schob mir die vier Zeitungen herüber, die er schnell durchgeblättert hatte.
    Ich brauchte nicht lange zu suchen. Die Schlagzeilen sprangen einem förmlich! ins Auge. .Selbst die sonst einigermaßen gemäßigten Blätter zogen im Zusammenhang mit der Geisterbande über die Polizei her, daß es nur so eine Art hatte. Was uns aber am meisten ärgerte, war die manchmal balkendicke Überschrift, die besagte, daß die New Yorker G-men Cotton und Decker mit der Sache betraut worden seien, nachdem die Unfähigkeit der lokalen Polizeibehörden… usw.
    Der Sheriff kam und sah mich über die Zeitungen gebeugt. Er warf seinen Stetson auf den Tisch und knurrte böse:
    »Haben Sie den Dreck schon gelesen, der auf unsere Häupter gekippt wird? Die Schmierfinken, die das geschrieben haben, sollen Gott danken, daß die Zeiten der locker sitzenden Colts vorbei sind. Ich könnte sonst meine Befugnisse überschreiten.«
    Ich schob die Zeitungen weg.
    »Regen Sie sich nicht auf, Nords. Von einem Redaktionsschreibtisch her läßt sich immer leicht schimpfen. Sie sind mittlerweile so lange Sheriff, daß Sie das Gezeter der Presse doch gewöhnt sein müßten.«
    »Ich gewöhne mich nie daran«, fauchte er. »Aber Sie haben recht. Man sollte sich davon nicht den Tag verderben lassen. Ich habe Neuigkeiten.«
    »Nämlich?«
    »Zwei Polizeiposten haben mich heute in aller Herrgottsfrühe angerufen. In ihren Dörfern ist mehrere Male ein fremder Mann gewesen und hat Vorräte eingekauft. Streichhölzer, Tee, Zucker, Whisky, Zigaretten, Bohnen, Mehl und tausenderlei anderen Kram.«
    »Großartig! Welche Dörfer sind es?«
    »Pottersville und North Creek.«
    Ich stutzte. Durch North Creek waren wir auf der Herfahrt nach Tupper Lake gekommen. Ich erinnerte mich an die Kneipe, wo wir eine kurze Rast gemacht hatten. An die Farmer, die behäbig ihren Kornschnaps weggekippt hatten, als ob es Wasser gewesen wäre.
    »Hol doch mal unsere Karte runter«, bat ich Phil, weil ich mit meinem Kaffee noch nicht fertig war und ihn nicht kalt werden lassen wollte. Mein Freund nickte und verschwand.
    »Die beiden Nester liegen nicht weit auseinander«, erklärte der Sheriff. »Sieht verdammt danach aus, als ob Sie die richtige Nase gehabt hätten, Cotton.«
    »Das war doch ganz einfach, Sheriff«, sagte ich. »Leute können sich ein paar Wochen lang verstecken. Aber sie können nicht ein paar Wochen lang ohne Nahrungsmittel auskommen. Wenn es überhaupt eine Spur von der Bande zu finden gibt, dann über ihre Lebensmitteleinkäufe.«
    Die Tür der Gaststube ging auf, und der Briefträger erschien. Er sah sich um und steuerte unseren Tisch an.
    »Guten Morgen«, sagte er freundlich. »Mister Cotton?«
    »Das bin ich.«
    »Ein Einschreiben. Wollen Sie bitte quittieren?«
    Er schob mir den Zettel mit einem Kopierstift hin. Ich nahm beides und malte meinen Namenszug hin. Er händigte mir einen großen Umschlag aus. Ich warf einen kurzen Blick auf die Klebeadresse.
    UNITED STATES DEPARTMENT OF JUSTICE — FEDERAL BUREAU OF INVESTIGATION, WASHINGTON 25, D. C. stand als Absender darauf.
    »Einen Augenblick, Sheriff«, sagte ich und riß den Umschlag auf.
    Zwei mit Schreibmaschine engbeschriebene Seiten kamen heraus. Dazwischen lag ein Foto. Ich sah es mir an und stieß unwillkürlich einen scharfen Pfiff aus.
    »Was ist los?« fragte Phil, der gerade mit unserer Karte wiederkam. »Was hast du denn da?«
    Ich legte das Foto zwischen Phil und Nords auf den Tisch.
    »Das Gesicht kommt mir bekannt vor«, murmelte Nords.
    »Klar!« rief Phil. »Der Schuhvertreter! Dem der Wagen nicht anspringen wollte! Du hast ihm doch noch geholfen, als er abfuhr, Jerry!«
    Ich nickte ernst.
    »Ja. Ich half ihm, zu einem Alibi zu kommen.«
    »Alibi?« staunte Phil. »Wieso Alibi?«
    »Wovon redet ihr überhaupt?« murrte Nords. »Könnt ihr mich nicht mal einweisen?«
    Ich erzählte ihm in knappen

Weitere Kostenlose Bücher