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0168 - Wir brachen dem Tod das Genick

0168 - Wir brachen dem Tod das Genick

Titel: 0168 - Wir brachen dem Tod das Genick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir brachen dem Tod das Genick
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überzeugen, daß der Mann neben mir tot war. Offenbar war es derjenige, mit dem ich die Schüsse gewechselt hatte.
    Ich probierte die Tür. Lautlos ging sie auf. Ich schob mich hinaus und ließ mich zwischen die Wagen fallen. Mir war es ein paarmal so, als wollte mein Kopf explodieren. Ich blieb eine Weile auf dem kalten Fels liegen, bis es mir etwas besser ging.
    Unter den .Autos hindurch sah ich ihr Feuer. Aber ihre Stimmen waren nicht zu hören. Vermutlich schliefen sie. Gangster sind noch nie zuverlässige Posten gewesen.
    Langsam schob ich mich zwischen den Wagen entlang. Plötzlich stießen meine Finger gegen einen Metallgegenstand, den ich sehr schnell als eine Pistole erkannte. Da mein Schulterholfter leer war, schob ich sie hinein. Jetzt machte ich mich auf die Suche nach dem Spalt, der mich hergeführt hatte.
    Ich weiß nicht, wieviel Zeit ich brauchte, bis ich das verdammte Ding gefunden hatte. Jedenfalls kam es mir wie zehn Ewigkeiten vor. Und als ich ihn endlich entdeckt hatte, graute bereits der Morgen.
    Vorsichtig machte ich mich an den Anstieg. Die Gangster mußten auch mich für tot gehalten haben. Ich brauchte nur mit den Fingern vorsichtig über meine rechte Schläfe zu tasten, um zu wissen, daß ich an dieser Stelle sehr unschön aussehen mußte. Ich fühlte eine brennende Wunde von Bleistiftlänge und verkrustetes Blut.
    Eine Viertelstunde strolchte ich im Walde umher, nachdem ich meinen Rucksack oben am Anfang des Spaltes abgeholt hatte, bis ich ein mir zusagendes Versteck für mich gefunden hatte. Es lag inmitten einer sehr dichten Gruppe von Büschen, durch die ich mich hindurchzwängte.
    Ich öffnete eine Dose Büchsenfleisch, trank eine Dose Zitronensaft dazu und streckte mich auf dem weichen Waldboden aus, um zu schlafen. Es- war kalt, aber die Müdigkeit in mir war stärker, und als ich endlich erwachte, war es bereits später Nachmittag. Zum ersten Male seit vielen Tagen schien die Sonne von einem wolkenlosen Himmel. Über mir in dem Geäst der Bäume zwitscherten unzählige Vögel, der Wald rauschte sein ewiges Lied — es war die richtige Urlaubsstimmung. Nur befand ich mich leider nicht im Urlaub.
    Der Rest Büchsenfleisch wurde aus der Dose gekratzt, ich spülte einen Schluck Whisky hinterher, um einer Erkältung vorzubeugen, packte meinen Kram ein und machte mich wieder auf den Weg. Zweimal hörte ich irgendwo den Hubschrauber brummen, aber vielleicht war es auch ein anderes Flugzeug, ich konnte die Maschine nicht sehen.
    Diesmal versteckte ich meinen Rucksack in einer Baumkrone, bevor ich wieder in den Spalt hineinkroch und langsam hinabkletterte. Meine Pistole hatte ich ja mit enorm viel Glück wiedergefunden, aufgeladen war sie inzwischen auch, und daß ich diesmal vorsichtiger sein würde, stand fest.
    Ich brauchte fast eine halbe Stunde, bis ich unten war. Die Autos standen noch immer friedlich nebeneinander. Die Posten der Bande — es waren zwei — hockten auf den vorderen Plätzen des blauen Ford. Sie hatten das Autoradio angestellt und pfiffen leise die gesendeten Schlager mit. Ich duckte mich hinter das Heck des Wagens, der dem Spalt am nächsten stand, und wartete.
    »Ich möchte wissen, wie der Kerl von heute nacht davonkommen konnte!« sagte einer der beiden Gangster nach einer langen Zeit, als ich schon überlegte, ob ich nicht den Rückzug antreten sollte.
    »Sam und Bobby müssen geschlafen haben, als sie ihn für tot hielten, diese verdammten Idioten! Ihretwegen können wir jetzt das Versteck räumen!«
    »Müssen wir denn wirklich hier verschwinden?«
    »Na, was denn sonst?«
    »Aber warum denn?«
    »Du bist vielleicht ein intelligentes Exemplar! Mensch, man hat hier einen Mann angeschossen, nicht? Irgendeinen Sonntagsjäger, einen Waldhüter oder einen Jagdaufseher! Was glaubst du, was der Kerl tun wird?«
    »Woher soll ich's wissen?«
    »Er wird den Vorfall beim nächsten Sheriff oder beim nächsten Polizeiposten melden! Das ist doch klar! Und dann werden die Cops kommen und schnüffeln! Bis dahin müssen wir verschwunden sein. Ich hab's denen unten schon gesagt, wenn John bis morgen früh nicht hier ist, müssen wir abhauen, ohne daß er es weiß. Wir können nicht wegen Mister Declare hier sitzen und warten, bis uns die Bullen kassieren!«
    »Nein, das können wir nicht. Verdammter Mist! Das Versteck hier war so schön! Wir finden nie wieder eins, was so gut ist, wie das hier.«
    »Wahrscheinlich nicht. Ich könnte Sam und Bobby den Schädel einschlagen! Warum

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