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0169 - Der Teufel ohne Maske

0169 - Der Teufel ohne Maske

Titel: 0169 - Der Teufel ohne Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Teufel ohne Maske
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Frühstücksportionen an durchreisende Vertreter und an Arbeiter und Angestellte, die in der Nähe arbeiteten. Er hatte also alle Hände voll zu tun.
    Er nickte uns nur flüchtig zu und schickte dann seinen Neffen herüber, der uns bediente.
    Ich bestellte Kaffee und belegte Brötchen. Phil rutschte auf seinem Stuhl hin und her, bis ich ihn darauf aufmerksam machte, daß er vermutlich das Hinterteil seiner Hose durchscheuern würde. Da versuchte er, sich zu beherrschen, was ihm freilich nur mühsam gelang.
    Schlag zehn verschwand der größte Teil der Arbeiter und Angestellten wieder. Wahrscheinlich war ihre Frühstückspause zu Ende. Ich schluckte den letzten Bissen meines Brötchens und steckte mir eine Zigarette an.
    Ein paar Minuten später kam Joe an unseren Tisch. »Sag mal, weißt du was von der Explosion, die sich in der Nacht von Sonnabend auf Sonntag irgendwo in der Fourth Avenue zugetragen haben soll?« fragte er neugierig.
    Ich nickte langsam: »Ja. Ich weiß allerhand davon. Sie galt uns.«
    Joe staunte: »Was?«
    Es blieb mir nichts anderes übrig, als ihm schnell den Hergang der Sache zu schildern.
    Joe schüttelte immer wieder den Kopf. »Mensch, habt ihr ein Glück gehabt!« sagte er zum Schluß.
    »Das kann man wohl sagen. Übrigens könnten wir jetzt wieder genausoviel Glück gebrauchen.«
    Joe wurde hellhörig: »Habt ihr was Schwieriges vor?«
    Ich nickte langsam: »Wir wollen Brack Morton verhaften. Normans Leibgorilla. Wir haben jetzt genügend Material zusammen. Muß nur noch eben zum Gericht. In spätestens einer Stunde sind wir bei Norman und kassieren Morton.«
    »Dann wünsche ich euch Hals- und Beinbruch!«
    »Danke, Joe, mach’s gut!«
    »Gleichfalls.«
    Wir verdrückten uns. Phil war kaum im Wagen, da schoß er schon auf mich los; »Was faselst du da eigentlich, wir hätten gegen Brack Marton genug Material? Wir haben doch gar keins.«
    Ich erwiderte nichts. Nur schaltete ich mit einem raschen Griff die Polizeisirene ein.
    »Na, Gott sei Dank!« seufzte Phil. »Endlich legst du mal ein erträgliches Tempo vor.«
    Er verfolgte gespannt die Richtung, in die ich jagte. Als ich in die Third Avenue einbog, fragte er: »Du willst doch nicht etwa zu Cade Norman?«
    Ich schüttelte den Kopf. Insgeheim machte mir die Sache schon lange Spaß. Um so mehr, als Phil an diesem Morgen jedesmal das Verkehrte dachte. Ich stellte die Sirene ab und fuhr in eine Seitenstraße. Wir stiegen aus.
    Neugierig ging er neben mir her. »Also doch zu Norman!« wetterte er.
    »Nein«, sagte ich gleichmütig. »Und jetzt sieh zu, daß uns niemand aus Normans Haus sieht! Wir müssen hier in der Nähe ein paar Minuten warten. Ich denke, es wird nicht lange dauern.«
    Phil knurrte etwas, was unter Fremden eine handfeste Beleidigung gewesen wäre. Wir hatten vielleicht zehn Minuten im Schatten einer Einfahrt gestanden, als ein rotes Motorrad in schneller Fahrt herangebraust kam und vor dem Tor zu Normans Villa hielt.
    Ein rot uniformierter Mann stieg ab und stiefelte auf das Haus zu. Er gab an der Haustür etwas gegen Quittung ab und fuhr wieder davon. Nach abermals zehn Minuten kam ein Mann aus der Villa heraus. Er trug eine schwere Reisetasche und peilte vorsichtig die Lage. Schnellen Schrittes überquerte er die Straße und steuerte auf den Eingang der nächsten Subway Station zu.
    »Los, komm!« sagte ich.
    Wir liefen Morton nach. Kurz vor dem Eingang zur Subway erreichten wir ihn.
    Ich legte ihm die Hand auf die Schulter. »Stopp, Morton!«
    Er fuhr zusammen. Ganz langsam drehte er sich um. Als er uns erkannte, murmelte er: »Verdammtes Pech!«
    »Wo ist der Brief, Morton?« fragte ich. Er wollte sich zuerst dumm stellen: »Was für ein Brief?«
    »Den Ihnen vor zehn Minuten der Expreßbote brachte. Los, machen Sie keine Schwierigkeiten! Geben Sie den Brief her!«
    Er kramte in seiner Brieftasche, nachdem er die Reisetasche zwischen seinen Beinen abgestellt hatte. Er gab uns ein Kalenderblatt. Die Rückseite war mit einer eiligen, steilen Handschrift vollgekritzelt.
    Ich versuchte, das Schreiben zu entziffern. Es war eine Warnung an Morton: Er müßte in ungefähr einer Stunde mit seiner Verhaftung rechnen. Das FBI habe jetzt genügend Material.
    »Vielen Dank, Morton«, grinste ich zufrieden. »Das war alles, was wir wollten. Wiedersehen!«
    Wir ließen ihn mitsamt seiner Reisetasche stehen und gingen zurück zu meinem Jaguar. Morton stand noch eine ganze Weile regungslos an der selben Stelle und starrte uns

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