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0169 - Der Teufel ohne Maske

0169 - Der Teufel ohne Maske

Titel: 0169 - Der Teufel ohne Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Teufel ohne Maske
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Hinterzimmer zu. Eine Serviererin lief uns über den Weg. Ich hielt sie an einem Zipfel ihres dünnen Kleides fest.
    »Sag dem Boß, daß wir hinten auf ihn warten!« brummte ich finster.
    Es war die richtige Tonlage. Sie nickte und hatte sofort begriffen.
    Wir stellten uns im Hinter zimmer so an die Wand, daß er uns, sobald er eintrat, den Rücken zukehrte. Er ließ nicht lange auf sich warten. Ein schmieriger Kerl in einem schmuddligen Hemd mit hochgekrempelten Ärmeln schob sich herein. Bevor er sich versah, gab ich ihm einen Stoß, daß er noch ein paar Schritte weiter hereinkam und drückte ihm meinen Revolver in den Rücken.
    Phil schloß die Tür und brummte in halbwegs echtem Slang: »Bleib stehen, Bruder, und rühr dich nicht!«
    Die Sprache einer Revolvermündung verstehen diese Leute immer. Er stand wie eine Statue und wagte nicht sich zu bewegen. Nur sein linkes Ohr wackelte vor Aufregung. »Was wollt ihr denn?« brummte er mit einer Stimme, die von unzähligen Litern Alkohol rauh geworden war.
    »Nur eine kleine Auskunft.«
    »Worüber denn?«
    Ich beugte mich ein bißchen, vor und zischte ihm von hinten ins Ohr: »Wer gab euch den Auftrag, den G-man umzulegen, he? Welcher Idiot war das?«
    Er wurde unsicher. Nach einem kurzen Überlegen fragte er zurück: »Warum wollt ihr das wissen?«
    Ich bohrte mit der Mündung ein bißchen tiefer: »Stellen wir die Fragen oder du, he?«
    »Au!« stöhnte er. »Nicht so fest!«
    »Du wirst dich noch wundern, wenn du nicht ganz schnell dein Maul aufmachst!« drohte ich dunkel.
    »Ich sag’s ja! Steve war es.«
    »Steve Norman?«
    »Ja. Er hatte Angst, daß der G-man zu tief in seinen Sachen herumschnüffeln könnte. Da wollte er ihn los sein, bevor er überhaupt zum Schnüffeln kam. Steve hatte nämlich ’nen Tip, daß sich das FBI jetzt um die Normans kümmern wollte. Und dieser eine G-man ist ja ein ganz besonders scharfer Kerl. Wo der erst mal angefangen hat zu schnüffeln, da bohrt er so lange, bis er wirklich was gefunden hat.«
    »Hast du den Gunner gefahren, du Idiot?«
    »Klar! Ich mußte doch! Er ließ mir keine Ruhe!«
    Ich räusperte mich, drehte ihn herum und sagte mit meiner normalen Stimme: »Vielen Dank für die hohe Meinung von mir.«
    Seine Augen quollen ihm fast aus den Höhlen. Er fing an zu zittern. Dabei schielte er auf meine Waffe.
    »Gib dir keine Mühe«, warnte ich. »Bei einer Laus wie dir würde ich sogar abdrücken, wenn du mich angreifen solltest. Du kommst mit!«
    Er knurrte finster: »Ihr wollt mich verhaften?«
    »Allerdings.«
    »Wie wollt ihr mich denn durch die Kneipe bringen?«
    »Ganz einfach«, erwiderte ich. »So.« Ich drückte ihm den Revolver wieder in die Seite, aber diesmal mit der linken Hand, denn mit der rechten hatte ich seinen rechten Arm schnell und sicher in einen bildschönen Polizeigriff gebracht.
    »Sollte uns irgend jemand Schwierigkeiten machen wollen«, erklärte ich ihm, »könnte meine Kanone losgehen.«
    Sein Atem ging schneller. Er versicherte, daß er freiwillig mitgehen werde. Nur sollte ich den Revolver wegnehmen. Ich sagte ihm freundlich, den Revolver würde ich wegnehmen, sobald wir uns eine Meile von seiner Bude entfernt hätten.
    ***
    Es war also gar kein Rätsel, das mir der Sterbende aufgegeben hatte. Nachdem wir wußten, daß Joes Neffe Norman alles weiter erzählt hatte, löste sich das Rätsel von selbst. Allerdings mußte Norman enorm schnell reagiert haben. Ich erinnerte mich, daß Buddy an dem Abend, als wir zum ersten Mal bei Joe Über den Auftrag Norman gesprochen hatten, einmal rausging. In diesen wenigen Minuten mußte er schon einen Expreßboten von nebenan losgejagt haben.
    Aber wenig später waren wir doch schon bei Norman aufgekreuzt und hatten gehört, wie Steve Norman erschossen wurde? In der kurzen-Zeit konnte er doch gar nicht bis hinab zum East River und wieder hinauf in die Third Avenue gefahren sein.
    »Wo hat Steve euch den Auftrag gegeben?« fragte ich den Überrumpelten, als wir uns zu dritt in den Jaguar gequetscht hatten.
    »Wir waren an dem Abend bei den Normans«, sagte er. »Einmal klingelte es. Steve ging hinaus und kam mit einem Brief zurück. Er war ziemlich blaß und zeigte den Wisch auch seinem Bruder. Der wurde auch blaß. Dann tuschelten sie eine Weile miteinander. Und dann rückte Steve damit heraus, daß wir den G-man umlegen sollten. Ich sagte natürlich gleich, ich sei doch nicht verrückt. Aber Gunner war nur scharf auf das Geld, das die Normans bezahlen

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