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0169 - Der Teufel ohne Maske

0169 - Der Teufel ohne Maske

Titel: 0169 - Der Teufel ohne Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Teufel ohne Maske
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Stadtplan zeichneten wir uns den Weg ein, den Normans Gorillas genommen hatten, als sie die Gelder in den Häusern kassierten, die für Norman arbeiteten.
    Damit waren wir bis abends acht Uhr beschäftigt. Am nächsten Tag wollten wir uns im Archiv ansehen, was über die Leute, bei denen sie kassierten, für Material vorhanden war. Denn wenn wir an Cade Normans Verhaftung denken konnten, mußten auch seine Unterorgane mit hochgehen.
    Der nächste Tag verging mit dieser nüchternen Archiv-Arbeit schneller, als wir gedacht hatten. Wir aßen, um keine Zeit zu verlieren, mittags in der Kantine, und stürzten uns danach wieder über die Akten, Karteikarten und Notizen.
    Gegen sieben Uhr waren wir damit fertig. Wir verbrachten nach langer Zeit wieder einmal einen gemütlichen Abend bei mir zu Hause. Das Schachspiel und ein eisgekühlter echter Scotch durften dabei natürlich nicht fehlen. Gegen elf Uhr rief Phil ein Taxi und fuhr nach Hause. Ich ging ins Bett und schlief gründlich aus. Am Morgen fühlte ich mich wesentlich wohler als an den vergangenen Tagen.
    Selbstverständlich kann man mal Pech haben, sagte ich mir. Aber auf die Dauer wird das Glück nicht immer nur auf der Seite von Gangstern sein. Wir haben einen Vorteil: Wenn wir Pech haben, dauert ein Fall eben länger. Aber sobald ein Gangster einmal Pech hat, ist er geliefert.
    Wir bereiteten den Schlag vor den wir abends gegen die zweite Spielhölle führen wollten. Tagsüber mußten wir uns noch mit den Burschen befassen, die wir bei Brine verhaftet hatten. Selbstverständlich war auch Brines Villa mit allem Inventar vorübergehend beschlagnahmt worden. Polizeisiegel machten es an den Türen deutlich.
    Beweismaterial gegen die Burschen, die für Brine gearbeitet hatten, war in Hülle und Fülle vorhanden. Unsere Experten für Spielkarten stellten fest, daß die Pokerkarten so raffiniert gezinkt waren, daß sie ein normaler Mensch für gewöhnliche Karten halten mußte. Aber die Ornamente auf der Rückseite waren in winzigen Kleinigkeiten so abweichend, daß jede Karte von hinten zu erkennen war, wenn man sich die winzigen Kleinigkeiten eingeprägt hatte. Kein Wunder, daß die für Normans Rechnung arbeitenden Spieler immer im Vorteil gegenüber den ahnungslosen Leutchen waren, die geschröpft wurden.
    Auch der Würfeltisch war, genau wie ich sofort vermutet hatte, eigens auf unser beliebtestes Würfelspiel getrimmt: Auf die Goldene Sieben. Mit zwei Würfeln gilt als höchster Wurf, wenn eine Sechs und eine Eins fallen. Die einseitig mit Metall ausgelegten Würfel, und die Elektromagneten unter dem Tisch sorgten schon dafür, daß es nie oder wenigstens so gut wie nie zu einer Goldenen Sieben kam. Rings um den Tisch lief eine erhöhte, dicke Leiste, die mit kunstvollen Schnitzereien verziert war. Wenn der Spielaufseher eine bestimmte Stelle im Holz drückte, wurden die Elektromagneten unter dem Tisch ausgeschaltet oder wieder eingeschaltet. Damit die Spieler nicht murrten, konnte man also ab und zu einmal ehrliche Gewinnaussichten schaffen.
    Außerdem aber hatten unsere Kollegen die Leute von Brine gründlich durchsucht, und zwar noch in Brines Villa. Das Ergebnis war immerhin in drei Fällen befriedigend, denn bei dreien wurden doppelte Karten in den Ärmeln und an anderen Körperteilen gefunden. Vorwiegend Asse.
    Wie in solchen Situationen üblich, hatten sich die Verhafteten inzwischen auch noch gegenseitig belastet. Da unsere Vernehmungsspezialisten einen Gangster gegen den anderen ausspielten, hatten wir allerhand erfahren über die erzielten Umsätze, über die Besucher und andere Einzelheiten.
    Abends um 6.30 Uhr hatten wir auch das erledigt und machten uns auf den Weg zu Mr. High, der ja am Abend dabei sein wollte, wenn wir die zweite Spielhölle mit unserer unangemeldeten Anwesenheit beglückten.
    »Sie können mich eine Viertelstunde vorher in meinem Büro abholen«, sagte der Chef, als wir ihn danach fragten. »Ich bleibe im Office.«
    Wir fuhren zu einem chinesischen Restaurant und aßen, was gut schmeckte, nicht teuer war und in der Zusammensetzung wieder sehr geheimnisvoll anmutete. Wir vertrieben uns dann die Zeit bis zum Einsatz, indem wir in ein Kino gingen. Man spielte einen Western, aber einen der billigen Sorte. Wir gähnten vor Langeweile.
    Als wir ins District Office zurückkamen, sagten wir den acht Kollegen vom Bereitschaftsdienst Bescheid, die mit uns kommen sollten. Sie fuhren den großen Mannschaftswagen aus der Garage, denn wir

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