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0169 - Der Teufel ohne Maske

0169 - Der Teufel ohne Maske

Titel: 0169 - Der Teufel ohne Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Teufel ohne Maske
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alte Negerin.
    Wir sagten ihr, was wir wollten.
    »Einen Augenblick!« nuschelte sie mit ihrem zahnlosen Mund. »Bin gleich wieder da!«
    Sie ließ die Tür einen Spalt offen und verschwand. Aus dem Augenblick wurden immerhin fast fünf Minuten.
    Dann kam Mr. O’Connors.
    »Ah, die Herren vom FBI«, sagte er nicht besonders freundlich. »Was verschafft mir die Ehre?«
    »Wir müssen Sie leider noch um ein paar Auskünfte bitten, Mr. O’Connors.«
    »Bitte, bitte! Treten Sie ein!«
    Er führte uns durch die riesige Diele in die Bibliothek. Schwere Teppiche dämpften jeden Schritt. Überall gediegene, schwere Möbel, geschmackvolle Bilder und Bücher über Bücher.
    »Nehmen Sie Platz, Gentlemen!« sagte O’Connors. »Einen Whisky?«
    »Wir sind im Dienst«, erwiderte Phil. »Ach so! Entschuldigen Sie! Ich wollte Sie nicht verleiten. Immer korrekt, was? Ja, ja, es heißt nicht umsonst: Die Unbestechlichen. Stimmt doch, nicht?«
    Ich zuckte die Achseln: »Manchmal nennt man uns G-men so, das stimmt.«
    »Mit Recht, mit Recht!« versicherte O’Connors. Er war wie ausgewechselt.
    Wir fingen mit unseren Fragen an. Zuerst lauter harmlose Sachen. Wie oft er bei Brine zum Spielen gewesen sei, ob er gewonnen oder verloren habe, in welcher Höhe und so weiter. Nach und nach kamen wir auf Brine selbst zu sprechen. Und schließlich waren wir bei den entscheidenden Punkten, ohne daß er es gemerkt hatte.
    »Sie waren im Laufe des Abends einmal im Erdgeschoß auf der Toilette, Mr. O’Connors?«
    »Mehrmals. Man wird alt. Die Blase, wissen Sie?«
    »Natürlich«, nickte Phil verständnisvoll. »Aber als Sie das letzte Mal hinabgingen, Mr. O’Connors, da waren wir doch schon da, nicht wahr?«
    »Ja. Allerdings hatten Sie sich noch nicht zu erkennen gegeben.«
    »Das stimmt. Sahen sie Brine zufällig, als Sie hinuntergingen?«
    »Nein.«
    »Wie lange blieben sie unten?«
    »Na, mit Händewaschen — vielleicht drei oder vier Minuten.«
    »Und dann kamen Sie sofort wieder herauf?«
    »Ja, natürlich. Was sollte ich allein im Erdgeschoß?«
    »Eben. Kannten Sie Brine eigentlich schon lange?«
    »Aber nein. Nicht länger als drei oder vier Monate. Ich wurde auf irgendeiner Party mit ihm bekannt gemacht.«
    Ich tat, als machte ich mir Notizen. Nachdem mir genügend Zeit vergangen schien, wechelte ich das Thema und kam direkt auf Brines Tod zu sprechen.
    »Sie erinnern sich an den großen Glassplitter, Mr. O’Connors, der aus Brines Hinterkopf ragte?«
    »Ja, natürlich. Ekelhaft! Mir wird heute noch schlecht, wenn ich nur daran denke.«
    Ich stand auf und ging wie absichtslos ein paar Schritte in der Bibliothek auf und ab. Daß ich dabei zwischen O’Connors und die Tür geriet, sah wie ein Zufall aus.
    »Mr. O’Connors«, sagte ich langsam. »Als wir Sie in den Keller führten und ich Ihnen die Leiche zeigte, lag Brine bereits auf einer Bahre. Das stimmt doch?«
    »Ja, selbstverständlich. Das wissen Sie doch.«
    »Können Sie mir erklären, Mr. O’Connors, wieso Sie den Splitter im Hinterkopf eines Toten sehen konnten, wenn dieser Tote mit dem Hinterkopf auf einer Bahre lag?«
    Ich hatte ziemlich leise gesprochen. O’Connors Augen weiteten sich entsetzt. Sein Atem ging schneller. Zuerst glaubten wir, er wolle aufspringen, aber nach einem kurzen Zögern entspannten sich seine Muskeln. Er atmete tief. »Okay«, hauchte er kaum hörbar. »Sie haben gewonnen. Ich habe Brine erschlagen. Ich war es. Ich geb’s zu…«
    Eine Weile hockte er zusammengefallen und wie tot in seinem Sessel.
    Bis ich mich räusperte und das Verhör fortsetzte: »Warum taten Sie es?« O’Connors lächelte müde: »Mein Gott, warum?«
    Er seufzte. Dann machte er eine weitausholende Handbewegung. »Sehen Sie sich dieses Haus an! Diese Bücher. Die Teppiche. Die Möbel. Uralt. Mein Ur-Ur-Großvater führte Krieg gegen die Indianer. Mein Ur-Großvater starb an einem Pfeil, der vergiftet war. Mein Großvater baute die Firma auf. Mein Vater rackerte sich tot dafür. Alles, was Sie hier sehen, ist drei, vier oder fünf Generationen alt. In Amerika ist das etwas, nicht?«
    Er stand auf und ging in schlappen, unsagbar müden Schritten auf und ab. »Die O’Connors standen in der Pionierzeit in der vordersten Linie. Immer. Auch während der Kriege. Wir haben ein Vermögen verdient, jeder von uns. Aber wir hatten auch den alten Pionier-Teufel im Blut: Das Pokern. 10 000 in einer Nacht zu verlieren — das konnten die O’Connors ebensogut wie im Gebiet der Sioux

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