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0169 - Flucht vor dem Teufel

0169 - Flucht vor dem Teufel

Titel: 0169 - Flucht vor dem Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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geöffnete Hand. Es konnte den Finsteren nicht verletzen, denn auch Merlins Stern, der sonst jede schwarzmagische Aktivität sofort anzeigte, war eingehüllt in Zeitlosigkeit.
    Das Amulett aus schwarzem Silber bewegte sich nun. Und ein paar Sekunden später nahm es den Platz ein, den bis dahin Merlins Stern ausgefüllt hatte.
    Der Dämonenfürst betrachtete das silberähnliche Material, das er nun in seinen knochigen Händen hielt, voller Abscheu und tiefem Haß. Merlin hatte es gefertigt, so wußte er, aus der Kraft einer entarteten Sonne. Asmodis war nicht in der Lage, es zu vernichten. Es hätte seine ganze Kraft erfordert, ihn der völligen Erschöpfung hingegeben. Und vielleicht hätte er Jahrhunderte benötigt, um sich davon wieder zu erholen.
    Aber er konnte etwas anderes tun.
    Der Dämonenfürst konzentrierte sich kurz, belegte Merlins Stern mit einem kraftvollen Bann. Fast im gleichen Augenblick verschwand das Amulett, als hätte es nie existiert, eingehüllt in eine Wolke aus Stasis, die auch dann weiterbestehen würde, wenn die Zone der Zeitlosigkeit sich aufgelöst hatte.
    Solange, bis Zamorra das Amulett einsetzen würde, das er jetzt auf der Brust trug, das schwarze Silber, das seinen Untergang in sich barg…
    ***
    »Ich verstehe nicht ganz«, brachte Jean Somac verwirrt hervor und sah von einem zum anderen.
    »Zeitreise?« vergewisserte sich Nicole ernst, und der Meister des Übersinnlichen nickte mit zusammengekniffenem Gesicht.
    »Genau. Ich sehe keine andere Möglichkeit.«
    »Also«, sagte der Fünfundzwanzigjährige langsam. »Vielleicht bin ich ja auch besonders dumm, aber ich verstehe kein Wort.«
    »Das glaube ich«, entgegnete Zamorra ruhig und sah ihn an. »Ich meine folgendes: Wenn ich es verhindern könnte, daß ich selbst damals in London die Dämonen-Brut, also Xahat, getötet habe, dann hätte die Dämonenwelt keinen Grund mehr, ständig Jagd auf uns zu machen.«
    »Aber wie…«
    »Das Amulett«, sagte Nicole. »Es vermag eine ganze Menge. So ermöglicht es etwa eine Reise in der Zeit, ob nun in die Vergangenheit oder die Zukunft. Es ist zwar eine gehörige Portion Konzentration dazu notwendig, aber bisher ist es noch immer gelungen.«
    »Ein Zeitparadoxon«, murmelte Jean. »Ich habe schon in einigen Romanen davon gelesen. Wenn ich Sie richtig verstanden habe, dann wollen Sie in die Vergangenheit reisen und es verhindern, daß Sie Xahat ausgeschaltet haben?«
    Zamorra nickte. »Ich habe mir schon gedacht, daß Sie diesen Schluß ziehen würden. Aber genau das ist falsch.«
    Jetzt runzelte auch Nicole Duval die Stirn. Der alte Diener sagte kein Wort.
    »Wenn ich tue, was Sie vorgeschlagen haben, Jean, dann gebe ich damit den Dämonen frei, und er kann ungehindert in London seinem teuflischen Werk nachgehen. Nein, das geht auf gar keinen Fall. Ich muß gleichzeitig die Gefahr, die möglicherweise von Xahat ausgeht und die, in der wir uns befinden, ausmerzen. Und das geht nur auf einem Weg.«
    Er unterbrach sich, als er plötzlich einen stechenden Schmerz in seiner Brust spürte, einen Schmerz, den er noch nie zuvor empfunden hatte. Unwillkürlich tastete er mit der rechten Hand zu Merlins Stern, doch das Amulett war so kühl wie immer, wenn keine unmittelbare Gefahr drohte.
    »Fühlst du dich nicht gut?« fragte Nicole besorgt.
    Zamorra schüttelte andeutungsweise den Kopf. »Doch, es war nur… Ach nichts.«
    Er blickte wieder zu Jean hoch, sah dann Nicole und auch Raffael an. »Wie gesagt, es gibt nur einen Weg, durch den ich beide Gefahrenquellen ausschalten kann. Ich muß verhindern, daß Xahat überhaupt gezeugt wurde. Wenn er nie existiert hat, dann kann ich ihn auch nicht getötet und folglich auch kein Sakrileg begangen haben. Und damit wären wir aus dem Schneider.«
    »So einfach ist das«, fügte Nicole ironisch hinzu.
    Der alte Diener war bei den Worten Zamorras zusehendst blaß geworden. Jetzt räusperte er sich, und noch bevor er etwas sagen konnte, hallte erneut ein dämonischer Schrei durch das Château. Es wurde Zeit, wirklich Zeit…
    »Das ist… entschuldigen Sie, Monsieur, aber das ist unmöglich.«
    »Es hört sich aber ganz einfach an«, warf Jean ein. »Das Amulett scheint ja ein tolles Ding zu sein.«
    »Ein tolles Ding mit Grenzen«, berichtigte der Professor. »Sprechen Sie nur, Raffael.«
    »Sie müssen die Dämonen-Hochzeit verhindern, Monsieur, und das können Sie nur, wenn Sie sich in die Welt der Schrecklichen begeben. Und dazu müssen Sie sich selbst mit

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