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0169 - Museum der Monster

0169 - Museum der Monster

Titel: 0169 - Museum der Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wollte. Eigentlich wollte sie schreien, aber selbst das klappte nicht. Sie bekam den Mund nicht auf.
    Jemand schien ihn zugenäht zu haben. Ihr Geist begann sich zu verwirren, und sie glaubte, an Stelle des Mördergesichts die Fratze des Teufels zu sehen.
    Halifax stieg über den Toten hinweg. »Ich pflege nie, große Umstände zu machen«, erklärte er und kam auf Sandy zu. »Du weißt, welches Schicksal auch dir bevorsteht?«
    Sandy wich zurück. Die Arme hatte sie ausgebreitet, im Gesicht leuchtete die Panik, die Gestalt des Mörders verwischte vor ihren Augen, dafür jedoch trat die Messerklinge übergroß hervor.
    Sie starrte wie hypnotisiert auf diese Klinge und merkte kaum, daß sie mit dem Rücken gegen eine Figur stieß, die ihren weiteren Gang stoppte.
    Nur die Klinge schaute sie an.
    Von ihr tropfte noch Blut, und sie kam ihr dreimal so groß vor wie normal.
    Halifax hielt seinen mörderischen Regenschirm wie einen Degen in der Hand.
    Näher und näher kam das gefährliche Instrument dem angststarren Mädchen.
    Dann befand es sich dicht vor ihrer Kehle.
    »Und nun bist du dran!« flüsterte Halifax.
    Im gleichen Augenblick brachen in dem Zelt einige Wände mit großem Getöse zusammen…
    ***
    Bei mir sah es übel aus. Und nicht nur übel allein, mir erging es verflucht dreckig. Erst jetzt merkte ich, wie schwer der Kerl war, der auf dem Brett hockte und mich durch sein Gewicht einklemmte. Zum erstenmal auch sah ich sein Gesicht voll aus der Nähe, und es war eine wilde Physiognomie.
    Eine normale Haut konnte ich nicht erkennen. Seine sah wirklich wie altes Leder aus, das man mit irgendeinem Fett eingerieben hatte, um es vor dem Brechen zu bewahren. Trotzdem hatten sich die Falten tief in die Haut gegraben, und die Augen erinnerten mich an dunkle Kugeln, die in den Höhlen lagen und dabei hin- und herrollten.
    Der Gesichtsausdruck wirkte auf irgendeine Weise wild und entstellt zugleich, auf jeden Fall sehr fremd und von einer anderen Rasse stammend.
    Ja, ich hatte einen Indianer vor mir, einen der Medizinmänner sogar. Er kroch noch weiter vor, denn wenn er zuschlug, wollte er Bewegungsfreiheit haben.
    Vor dem verdammten Tomahawk hatte ich Angst. Damit könnte er mir den Schädel spalten, und wenn mir nicht schnell etwas einfiel, war ich verloren.
    Flach lag ich auf dem Brett. Zudem drückte das Gewicht meines Gegners nicht nur schwer auf die Brust, sondern auch auf meine Beine.
    Es gelang mir nicht, sie anzuziehen.
    Hart biß ich die Zähne zusammen und versuchte es. Es kostete mich eine ungeheure Anstrengung, doch der Erfolg war in diesem Falle gleich Null.
    Die Beine bekam ich einfach nicht hoch.
    Dafür hörte ich sein Stöhnen. Ein widerlicher Geruch, vermischt mit einem ekligen Schmatzen. Er bewegte seinen Mund. Moder strömte mir entgegen, so daß ich fast die Gewißheit bekam, es hier mit einem Untoten zu tun zu haben.
    Dieser Grobino war kein Mensch mehr. Er hatte vielleicht mal als Mensch gelebt, heute nicht mehr.
    Abermals kämpfte ich. Und diesmal versuchte ich es mit dem Oberkörper. Ich wollte meine Schultern hochwuchten, konnte mich jedoch nicht mit den Händen abstützen. Das Blut rauschte in meinem Schädel, die Adern traten überdeutlich hervor, aber ich packte es.
    Die Wand hob sich.
    Zwar nur ein Stück, aber es reichte. Grobino kam aus dem Gleichgewicht. Er rollte etwas zur Seite, so daß er nicht mehr dazu kam, sein Beil in meinen Schädel zu schlagen. Ich bekam Luft.
    Bevor der Kerl es ein zweites Mal versuchte, mußte ich es geschafft haben.
    Da spürte ich auch den Druck in Höhe der linken Seite. Es war der Dolchgriff, der sich in mein Fleisch bohrte. Eine verzweifelte Idee überkam mich. Vielleicht konnte ich mit dem geweihten Silberdolch etwas ausrichten.
    Meine Finger fanden den Griff, und es gelang mir, die Waffe aus der Scheide zu ziehen. Jetzt brauchte ich sie nur hochzukanten und durch die Spanplatte zu stoßen.
    Er kam wieder.
    Abermals wuchtete er sich auf die Platte und stieß dabei ein schauerliches Geräusch aus, das mich an das Heulen eines Wolfshundes erinnerte.
    Als er fiel, stand die Klinge bereits senkrecht. Ich sah nicht, was geschah, aber ich bekam die Reaktion mit. Plötzlich zuckte Grobino zusammen, sein Gesicht verzerrte sich, und er rollte zur Seite.
    Das war meine Chance!
    Ich hatte noch einmal sämtliche Kräfte gesammelt und wuchtete meinen Körper nun hoch. Es kam mir wie eine Explosion vor, allerdings eine, die Erfolg zeigte.
    Der Untote wurde selbst in

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